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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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Als könnte ich einen Schalter umlegen, und schon wäre der ganze Mist, den ich gebaut habe, verschwunden.“
    „Du hast einen Fehler gemacht. Und laut John war es nicht mal das, sondern einfach nur ein Fall von schlechtem Timing.“
    Schlechtes Timing. Trent hätte über Sams absurde Behauptung laut gelacht, wäre die Sache nicht so ernst gewesen. „Ich habe meinen Partner in den Rücken geschossen! Ich habe einen Jungen getötet!“
    „So was kommt vor.“
    „Dass so viele Leben zerstört worden sind, tust du einfach mit einem dummen Spruch ab?“
    Trent musste gehen. Wenn er blieb, würde er Sam ein bisschen Verstand in sein Hirn prügeln müssen.
    Sam packte ihn am Arm. Trent versuchte sich loszureißen, aber Sam war stark und ließ ihn nicht los. „Es wäre schön, wenn du endlich diese Schuldgefühle ablegen könntest, aber ich verlange ja keine Wunder. Im Moment verlange ich von dir nur eins: Hilf Elise, Ashley finden, bevor es zu spät ist!“
    Was würde er darum geben, wenn er das könnte! Wenn er endlich wieder etwas von Bedeutung, etwas Richtiges tun könnte! „Die Polizei braucht mich nicht.“
    „Aber Elise! Sie wird nicht aufgeben.“
    Nicht mal, wenn irgendwelche Gangster sie jagten.
    Sam trat Trent in den Weg, um ihn am Gehen zu hindern. „Bitte, Trent! Wenn du nicht bereit bist, es für Elise zu tun, dann tu es für mich. Ashley ist ein nettes Mädchen. Sie ist zart und zerbrechlich. Sie braucht dich, und die Polizei braucht dich offensichtlich auch. Hilf ihnen!“
    Und wenn er das nun nicht konnte? Wenn er es versuchte und versagte?
    Leise fragte eine verlockende Stimme in seinem Inneren, was denn sei, wenn er nicht versagen würde.
    Wenn er Ashley fand? Sie rettete? Wenn er Elise erfolgreich zur Seite stand?
    Auf einmal kam ihm das überaus sinnvoll vor. Er musste es versuchen. Er musste ihr helfen. Er konnte nicht weiter Büsche pflanzen, als ginge ihn das alles nichts an, während Elise sich in Gefahr begab, noch dazu ganz allein.
    „Ich brauche ein paar Tage Urlaub“, rief er seinem Bruder zu, während er zu seinem Pick-up lief.
    „Nur zu! Nimm dir so lange frei, wie du brauchst.“
    Trent machte sich gar nicht erst die Mühe, sein Werkzeug zusammenzusammeln, er ließ es einfach liegen. Ihm war egal, ob er es jemals wiedersehen würde, solange er nur Elise fand, bevor es zu spät war.
    Gary schaltete den Fernseher auf Standbild, um sich Elise McBrides tränenüberströmtes Gesicht genauer anzusehen. Sie bat soeben die Öffentlichkeit, ihr bei der Suche nach ihrer Schwester zu helfen.
    Wie wunderschön sie in ihrem Kummer war! Perfekt.
    Er hatte geglaubt, Gloria sei ein Geschenk, aber jetzt wurde ihm klar, dass er die falsche Frau erwischt hatte.
    Von all den Frauen, die er bisher gefunden hatte, sah Elise seiner geliebten Wendy am ähnlichsten. Vielleicht lag es an den Tränen, an den kummervollen Augen, jedenfalls war sie Wendy wie aus dem Gesicht geschnitten.
    Gary schloss die Augen und erinnerte sich an den Moment, als er sie verloren hatte. Sie hatte ihn vom Beifahrersitz ihres demolierten Autos aus angestarrt. In jener Nacht war er zu weit gegangen und hatte ihr ernsthaft wehgetan. Ihr gefielen die Schmerzen, die er ihr zufügte, sie bettelte sogar darum, aber in jener Nacht hatte er die Grenze überschritten, und sie hatte aufgehört zu atmen.
    Gary hatte Panik bekommen, sie ins Auto getragen und war losgerast, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihm her. Dass die Straße vereist war, hatte er erst gemerkt, als es bereits zu spät war.
    Noch immer konnte er die Mischung aus Blut und Benzin riechen und die Kälte spüren, genau wie das Gewicht von Wendys abgetrennter Hand in seinem Schoß, so schön und so perfekt in ihrer Unbeweglichkeit.
    Das war das letzte Geschenk, das sie ihm je gemacht hatte.
    Wendy war durch den Unfall wieder zu Bewusstsein gekommen. Schockiert und verwirrt hatte sie ebenfalls ihre Hand angestarrt, während das Leben langsam aus ihrem zerquetschten Körper floh. Gary sah, wie sie begriff, dass sie sterben würde, sah, wie ihr hübsches Gesicht vor Angst und Panik atemberaubend schön wurde.
    In diesen letzten Momenten, als der Tod nach ihr griff, als ihr klar wurde, dass sie das nicht verhindern konnte – da war Wendy die perfekte Frau gewesen.
    So oft Gary es auch versucht hatte, so oft er Frauen in ihren letzten Momenten beobachtet hatte, niemals mehr hatte er diese Perfektion erlebt. Bis jetzt.
    Elise McBride.
    Er musste sie haben! Musste

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