Mein auf ewig
die sie am Morgen gelesen hatte. „Meine Schwester ist jetzt seit fast einer Woche verschwunden. Hier ist das Foto des Mannes, der sie vermutlich entführt hat – sie hat es am Tag ihres Verschwindens aufgenommen.“ Sie zog es aus einem Notizheft und reichte es ihm.
Woodward warf einen Blick auf das Foto und nickte. „Das kenne ich bereits. Die Polizei von Haven hat es mir gestern gemailt. Ich habe einen unserer Computerspezialisten gebeten, es zu bearbeiten, damit es schärfer wird.“
„Können Sie die Software einsetzen, mit der man Gesichter rekonstruiert?“, fragte Elise.
Woodward zuckte mit den Schultern. „Wenn wir es schärfer machen können, vielleicht, aber wir haben nur einen Teil von seinem Gesicht. Das macht es schwieriger. Außerdem gibt es keine Garantie, dass wir ihn in einer unserer Datenbanken haben. Wir werden alles versuchen, aber machen Sie sich nicht zu viel Hoffnung.“
„Was sollen wir also tun?“
„Als Erstes werde ich Sie mit einer Reihe von Fragen bombardieren, um die Gewohnheiten Ihrer Schwester kennenzulernen und um herauszufinden, ob der Mann auf diesem Foto wirklich derselbe Mann ist, der Susan Maloney entführt hat. Ich habe mir seine Vorgehensweise sehr genau angeschaut, habe die ganzen Einzelheiten all der Fälle zusammengetragen, die meiner Ansicht nach zusammenhängen. Und ich arbeite nicht allein. Fünf weitere Polizisten unterstützen mich. Außerdem habe ich beim FBI eine Bekannte, die Täterprofile erstellt, und sie hat mir bereits ihre Hilfe zugesichert.“
„Wozu brauchen wir ein Täterprofil?“
„Es gibt uns eine Vorstellung davon, nach was für einem Mann wir suchen müssen – wie weit er sich auf der Suche nach Opfern von seinem Wohnort entfernt und Ähnliches. Anhand solcher Informationen können wir entscheiden, wo wir am besten nach Ihrer Schwester suchen.“
Elise schluckte und vergrub die Hände im Schoß. „So viel Zeit bleibt Ashley vielleicht nicht.“
„Ich weiß. Wir werden so schnell wie möglich und so lange wie nötig mit voller Kraft daran arbeiten, diesen Typen zu finden.“
Trent legte seine Hände auf ihre, um sie zu trösten. „Das ist ein guter Anfang. Am besten überlassen wir Detective Woodward die Ermittlungen und tun, was wir können, um ihn zu unterstützen.“
Elise nickte. „Gut. Es ist mir zwar zuwider, hier rumzusitzen – ich habe die ganze Zeit das Gefühl, ich müsste losziehen und sie suchen. Aber wenn es mehr hilft, wenn ich hier sitzen bleibe, dann tue ich das.“
„Prima“, sagte Woodward und griff nach seinem abgekauten Bleistift. „Legen wir also los!“
Nach vier Stunden beantwortete Elise noch immer Fragen nach ihrer Schwester, obwohl sie vor Müdigkeit kaum noch sitzen konnte. Eine weitere Stunde später erklärte Trent die Sitzung für beendet. „Das reicht fürs Erste. Machen wir Schluss!“
Woodward sah auf seine Uhr und zog erstaunt die Brauen hoch, als hätte er gar nicht gemerkt, wie spät es bereits war. „Er hat recht. Lassen wir es für heute gut sein. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich schicke das hier an meine Bekannte beim FBI, und dann schauen wir mal, was sie damit anfangen kann.“
„Ich kann durchaus noch weitermachen“, protestierte Elise.
„Ich aber nicht“, log der Detective. Trent nahm an, dass der Mann noch stundenlang hätte weitermachen können, und er rechnete es ihm hoch an, dass er Elise zu schonen versuchte.
„Wir nehmen uns ein Zimmer in dem Hotel ein Stück die Straße runter.“ Trent schrieb seine Handynummer auf das oberste Blatt des zerfledderten Notizbuchs. „Rufen Sie uns an, falls Sie irgendwas brauchen.“
„Mache ich.“
Als sie zum Wagen gingen, legte Trent Elise den Arm um die Schultern. Er wusste nicht, ob sie es zuließ, weil es ihr gefiel oder weil sie einfach ein bisschen Unterstützung brauchte. Er konnte deutlich spüren, wie sie aus lauter Müdigkeit zitterte. Vielleicht zitterte sie aber auch aus Angst. Was von beiden auch der Grund sein mochte – es gefiel ihm ganz und gar nicht.
Er schob sie ins Auto und ging zur Fahrerseite. Als der Motor ansprang, leuchtete die Uhr im Armaturenbrett grün auf.
„Schon nach Mitternacht“, sagte Elise düster. „Heute vor einer Woche ist Ashley verschwunden.“
„Denk nicht daran! Das hilft ihr auch nicht weiter. Du musst dich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.“
„Keine Bange, ich jammere dich schon nicht voll.“
„Du darfst mich durchaus volljammern, Sweetheart. Ich bin gern für dich
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