Mein auf ewig
Verbrechens geraten ist. Wir können es zwar nicht beweisen, aber dieser Typ hat vor allem für die Mafia gearbeitet.“
Elise schmiegte sich an Trent. Sie zitterte vor Kälte oder vor Angst oder vor beidem, und Trent legte schützend den Arm um sie. „Was machen wir jetzt?“, fragte Elise.
Sie kamen an mehreren Schreibtischen vorbei. Selbst zu dieser frühen Morgenstunde war schon jede Menge los. Es roch nach frischem Kaffee, und überall konnte man leise Gespräche hören.
„Ruhen Sie sich aus. Kommen Sie in ein paar Stunden wieder. Vielleicht wissen wir dann schon mehr.“
Vielleicht. Er versprach ihr nichts. Trent konnte deutlich hören, wie frustriert Woodward war. Die Verhaftung des redeunwilligen Auftragsmörders hatte sie Ashley keinen Schritt näher gebracht.
„Haben Sie eine Idee, wo wir hinkönnen?“, fragte Trent. „Wo es sicher ist?“
„Ich hätte eine“, ertönte eine Stimme hinter Trent.
Sofort spannte sich jeder Muskel in seinem Körper bis zum Äußersten an. Einen schier ewigen, qualvollen Moment lang konnte er weder atmen noch sich bewegen. Dann drehte er sich langsam zu John Laree um, seinem ehemaligen Partner.
„Was haltet ihr davon, wenn ihr zu mir kommt?“, fragte John.
Trent sah auf den Mann im Rollstuhl hinunter, von dem er so viel gelernt hatte. Als er John das letzte Mal gesehen hatte, war er blass und schwach gewesen. Sein Gesicht hatte vor Schmerzen ganz verhärmt ausgesehen, aber er hatte auch wild entschlossen gewirkt. Damals hatte er in einem elektrischen Rollstuhl gesessen, doch jetzt traten seine Oberarmmuskeln unter den Ärmeln des Polizei-T-Shirts deutlich hervor – den Motor brauchte er ganz offensichtlich nicht mehr.
John war braun gebrannt, sein allmählich grau werdendes Haar kurz geschoren, und seine blauen Augen waren so hell und klar wie ein kalter Gebirgsbach. Er lächelte sie an. Schmerzen schien er keine mehr zu haben, und fast hatte Trent den Eindruck, John freue sich, ihn zu sehen.
Aber Trent wusste, dass das nicht stimmte. Nie im Leben konnte John sich freuen, den Mann zu sehen, der ihm sein Leben gestohlen hatte!
John streckte ihm die Hand entgegen. Trent blieb nichts anderes übrig, als sie zu nehmen, wenn er nicht als noch größeres Arschloch dastehen wollte, als er eh schon war.
Johns Hand fühlte sich kräftig und warm an und rau und schwielig. „Schön, dich zu sehen, Mann! Dich mal an die Strippe zu kriegen, ist gar nicht so leicht.“
Trent hatte es die Sprache verschlagen. Seine Zunge schien an seinem Gaumen festzukleben.
Elise trat vor und schüttelte John die Hand. „Ich bin Elise McBride, Trents Freundin.“
„John Laree“, brachte Trent mühsam über die Lippen.
„Ich habe gehört, ihr beide habt ein bisschen Ärger. Kommt doch mit zu mir und ruht euch ein wenig aus! Ihr seht beide so aus, als könntet ihr eine Runde Schlaf brauchen.“
„Danke“, entgegnete Elise. „Das würden wir nur zu gern machen.“
„Aber es geht leider nicht“, fügte Trent hinzu. Vor lauter Panik klangen seine Worte kalt und schroff. „Du hast wegen mir schon genug Ärger gehabt. Ich werde dir nicht noch mehr machen.“
„Verdammt noch mal, Trent! Außer Ed und mir weiß keiner, wo du bist. Und er verrät es mit Sicherheit niemandem.“
„Da hat er recht“, stimmte Woodward zu.
„Außerdem würde Carol sich total freuen, dich wiederzusehen.“
„Carol? Ich dachte, ihr hättet euch getrennt?“
John zuckte mit den Schultern und grinste breit. „Es hat sich eine Menge getan. Wenn du mir deine Telefonnummer gegeben hättest, wüsstest du das alles. Aber stattdessen bist du hier ja abgehauen, kaum dass die Ärzte mich entlassen hatten.“
Er wäre damals lieber geblieben, aber das wäre egoistisch gewesen. Sobald er sich sicher sein konnte, dass John überleben würde, war er gegangen. Er hatte John ersparen wollen, ihn jemals wieder sehen zu müssen. „Ich dachte, das wäre das Beste.“
„Tja, da hast du dich geirrt“, erwiderte John in jenem beiläufigen Ton, in dem er Trent mehr Dinge beigebracht hatte, als dieser hätte zählen können.
John wendete den Rollstuhl so mühelos, als wäre er ein Teil von ihm. „Kommt!“, sagte er und setzte sich in Bewegung. „Ich habe Carol bereits erzählt, dass ich euch mitbringe. Wenn du mich zwingst, sie zu enttäuschen, muss ich dich leider verprügeln.“
Trent stand da und wusste nicht, was er tun sollte, aber Elise hatte kein Problem mit der Situation. Sie nahm Trent ihre
Weitere Kostenlose Bücher