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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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verstreichen und sein Leben dahinplätschern, weil er nicht wusste, wozu der ganze Aufwand gut sein sollte. „Ich arbeite jetzt für meinen Bruder.“
    „Das Gartenbau-Familienunternehmen? Du hast immer gesagt, du wärst lieber tot, als dort mit einzusteigen.“
    Und das war sein voller Ernst gewesen. Das zu tun, was ihm am meisten zuwider war, war ihm damals eine gute Strafe erschienen. Und das galt auch jetzt noch.
    Trent wandte den Blick ab und starrte auf die Wand mit den Fotos hinter John. Ein halbes Dutzend Kinder lächelte ihm entgegen.
    John legte seine Hand auf Trents Arm. „ Dein Leben ist an jenem Tag den Bach runtergegangen, nicht meins! Wenn du dich weiterhin dafür bestrafen willst, kann ich nicht viel tun, vor allem nicht, wenn du dich weigerst, mir deine Telefonnummer zu geben.“
    „Die hast du ja jetzt.“
    „Und das werde ich auch ausnutzen, und zwar immer wieder, so lange, bis du Blödmann auf mich hörst. Irgendwann wirst du einlenken und wieder zur Polizei zurückkommen, und wenn es nur ist, damit ich endlich meine Klappe halte.“
    Das war nicht sehr wahrscheinlich, aber Trent widersprach nicht. Nach allem, was er John angetan hatte, wollte er nicht auch noch seine Hoffnung zerstören. Egal, wie gut es John in seinem neuen Leben ging – was Trent ihm angetan hatte, war nicht zu entschuldigen.
    „Das Frühstück ist fertig!“, rief Carol.
    „Lass uns lieber in die Küche gehen. Sie mag es nicht, wenn man sie warten lässt.“
    Trent erinnerte sich an all die Abende, an denen sie bis spät in die Nacht gearbeitet hatten. Damals hatte John nie einen Gedanken daran verschwendet, dass Carol auf ihn wartete. Auch nicht vor ihrer Trennung.
    „Ich nehme an, deine Freundin wartet auch nicht gern. Das mögen sie alle nicht.“
    „Sie ist eigentlich nicht meine Freundin.“
    „Nicht?“ John schüttelte den Kopf. „Dann bist du wirklich ein Blödmann! Schon traurig – da werde ich bald sechzig, sitze im Rollstuhl und habe trotzdem ein besseres Leben als du.“
    Ashley wusste, dass sie als Nächste dran war. Sie wusste nur nicht, wie lange es dauern würde, bis Gary hereinkam und das Maniküreset mitbrachte.
    In den letzten paar Tagen – in der Zeit, die sie für die letzten paar Tage hielt – hatte sie sich verändert. Constances Leiden und Sterben mitzuerleben – sie zu töten –, hatte Ashley in gewisser Weise befreit.
    Sie hatte keine Angst mehr. Sie wusste, dass sie in diesen Räumen sterben würde; die Frage war nur, wie viel Schaden sie dabei noch anrichten konnte.
    In dem einen Sommer, den sie im Pfadfinderlager verbracht hatte, hatte sie sich die meiste Zeit zu Tode gelangweilt. Interessiert hatte sie sich nur für jene eine Stunde am Tag, in der sie an Kunstprojekten gearbeitet hatten. Sie hatten aus Murmeln Buntglasbilder gebastelt und mit Hammer und Nägeln Kupferplatten zu Blumen umgearbeitet. Irgendwo in ihrer Garage mussten die Ergebnisse dieser Arbeit noch herumstehen.
    Doch trotz der ganzen Langeweile während der Unterrichtsstunden über essbare Pflanzen und Verhalten nach dem Biss einer Klapperschlange mussten ein paar Informationen hängen geblieben sein. Ihr war nämlich bewusst geworden, dass sie alles hatte, was man brauchte, um ein Feuer zu machen.
    Das Haus niederzubrennen war deutlich besser, als sich die Hände mit der Knochensäge abtrennen zu lassen.
    Deren kratzendes Geräusch, teilweise übertönt von Constances Schmerzensschreien, klang ihr noch immer in den Ohren. Sie würde es ihr Leben lang nicht mehr vergessen können.
    Glücklicherweise würde diese Erinnerung sie nicht mehr lange verfolgen können.
    Sie musste nur den richtigen Zeitpunkt erwischen, damit Gary zusammen mit seinen Gefangenen in dem Feuer umkam.
    Dieser Gedanke ließ Ashley innehalten. Sie würde eine weitere Frau töten müssen – diejenige, die sie nach Constances Tod hatte weinen hören. Ihr Blut würde an Ashleys Händen kleben, wenn sie nach ihrem Tod vor wem auch immer Rechenschaft ablegen musste. Sie hatte bereits Constance getötet. Und jetzt würde sie wieder jemanden töten.
    Sie fragte sich, ob nur eine weitere Frau hier unten mit ihr eingesperrt war oder ob es mehrere waren. Wie viele Leben würde sie bei der Umsetzung ihres Plans auslöschen?
    Aber blieb ihr denn eine Wahl? Sie konnte die Frauen, die sich im Moment hier befanden, töten oder riskieren, dass Gary noch mehr anschleppte, nachdem er das Töten selbst erledigt hatte. Die Frauen, die hier in der Falle saßen,

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