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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nächsten zwei Tagen nicht mit ihr reden lassen, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als sie zu verhaften.«
    »Auch in meinem Haus gibt es keinerlei Anzeichen, dass sich jemand gewaltsam Zutritt verschafft hat, trotzdem ist jemand eingedrungen und hat sich mit Schmuck im Wert von drei Millionen Dollar aus dem Staub gemacht«, erwiderte Lloyd Scott.
    »Aber in Ihrem Haus ist niemand gefunden worden, der eine Mordwaffe in der Hand gehalten hätte«, erwiderte Benet.
    Lloyd Scott ging darauf nicht ein. »Sie werden verstehen, dass ich zu Hause gebraucht werde. Ich werde mit Kathleen reden. Aber offensichtlich ist sie im Moment überhaupt nicht ansprechbar. Geben Sie mir bis morgen Zeit. Wenn ich einer Befragung zustimme, dann frühestens morgen Nachmittag. Sollten Sie sie verhaf ten wollen, dann setzen Sie mich bitte darüber in Kenntnis. Ich werde sie Ihnen dann überstellen. Wie Sie sehen, ist sie eine sehr, sehr kranke Frau.« Nach kurzem Überlegen sagte er noch: »Ich werde auch Mariah raten, erst mit mir zu reden, bevor sie Ihre Fragen beantwortet.«
    »Entschuldigen Sie«, erwiderte Benet schroff. »Wir führen hier Ermittlungen in einem Mordfall und bestehen darauf, mit Ms. Lyons zu reden, sobald sich ihre Mutter beruhigt hat. Sie sind nicht ihr Rechtsbeistand.«
    »Mr. Scott, Sie haben es doch eben selbst gehört. Ms. Lyons hat sich bereit erklärt, mit uns zu reden«, sagte Rodriguez.
    In Lloyd Scotts blasses Gesicht kam allmählich wieder Farbe. »Gut. Es ist Mariahs Entscheidung. Aber nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie ohne meine Einwilligung mit Kathleen nicht reden können.«
    »Ja, verstanden. Sollten Sie uns allerdings morgen erneut hinhalten, werden wir Ihre Mandantin unter Strafandrohung vorladen, und es steht außer Frage, dass die Anklagejury sie ins Visier nimmt. Sollte sie sich auf ihr gesetzlich zugestandenes Auskunftsverweigerungsrecht berufen, gut, dann soll es so sein«, sagte Benet. »Aber dann können wir auch davon ausgehen, dass sie die Täterin ist, oder?«, bemerkte er bissig.
    »Aufgrund ihrer Krankheit kann ich Ihnen versichern, dass sie nicht die geringste Ahnung hat, was ›Auskunftsverweigerungsrecht‹ überhaupt bedeutet, und falls doch, wäre es trotzdem absurd, zu einer solchen Schlussfolgerung zu gelangen.« Lloyd Scott sah in Richtung Arbeitszimmer. »Ich muss zu meiner Frau. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Mariah ausrichten, dass ich später noch mal anrufe.«
    »Natürlich.« Die beiden Detectives warteten, bis sie die Eingangstür ins Schloss fallen hörten, dann sagte Benet: »Meiner Meinung nach hält uns die Mutter zum Narren.«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Rita und neigte den Kopf. »Ich weiß nur eines: Mariah Lyons trauert um ihren Vater, und sie ist sichtlich nervös. Ich glaube nicht, dass sie mit dem Mord etwas zu tun hat. Aber ich wette zehn zu eins, dass sie Angst hat, ihre Mutter könnte schuldig sein, und deswegen scheint sie uns in eine andere Richtung lotsen zu wollen. Wird interessant sein zu hören, was sie uns zu sagen hat.«
    Es dauerte zwanzig Minuten, bevor Mariah ins Wohnzimmer zurückkehrte. »Meine Mutter ist im Schrank eingeschlafen«, sagte sie erschöpft. »Das ist alles …« Ihr versagte die Stimme, sie hielt kurz inne, bevor sie von Neuem begann: »Das alles hat sie einfach überwältigt.«
    Die Befragung dauerte über eine Stunde. Mariah stritt überhaupt nicht ab, dass sie auf Lily nicht gut zu sprechen und von ihrem Vater sehr enttäuscht gewesen war.
    Wahrheitsgemäß beantwortete sie sämtliche Fragen zur Tatwaffe. Zehn Jahre zuvor hatte ihre Mutter ihren Vater häufig zum Schießstand begleitet, war aber seit dem Ausbruch ihrer Krankheit nicht mehr dort gewesen. Überrascht vernahm sie die Neuigkeit, dass die Waffe keinerlei Rostspuren aufwies. Wenn ihr Vater in letzter Zeit auf dem Schießstand gewesen war, dann hatte er also zumindest ihr nichts davon erzählt. »Ich weiß, dass er sie in der Schreibtischschublade aufbewahrt hat«, sagte sie, »und ich weiß, was Sie sich jetzt denken. Aber Sie können doch nicht ernsthaft annehmen, dass er meine Mutter nicht aufgehalten hätte, wenn er am Schreibtisch gesessen hätte und sie ins Zimmer gekommen wäre, um die Schublade zu öffnen und sich die Waffe zu greifen.«
    Und dann fügte sie noch hinzu: »Aber ich habe erst gestern erfahren, dass mein Vater eine Vorahnung von seinem Tod gehabt hat. Außerdem hat er möglicherweise jemandem erzählt, dass er auf ein unschätzbares

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