Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
altes Pergament gestoßen ist und sich wegen eines von ihm befragten Experten Sorgen gemacht hat.«
    Mariah war unglaublich erleichtert, als die Polizisten endlich gingen. Sie sah ihnen nach, als ihr Wagen die Anfahrt verließ. Vielleicht gab es ja doch noch ein Fünkchen Hoffnung. Die Detectives hatten mit Pater Aiden telefoniert und waren jetzt auf dem Weg nach New York, um mit ihm über das Pergament zu sprechen, das angeblich Jesus an Josef von Arimathäa geschrieben hatte.

15
    A uch als die von ihm gegründete Software-Firma immer größer wurde, war Greg Pearson fest entschlossen, niemals an die Börse zu gehen. Er hatte nicht die geringste Lust, sich im Wirtschaftsteil des Wall Street Journal oder der Times wiederzufinden oder sich mit wilden Spekulationen zum möglichen Wert der Firma bei einem Börsengang herumzuschlagen.
    Er war der unauffällige Vorsitzende und CEO des Unternehmens, der allzeit über alles Bescheid wusste. Er wurde von seinen Mitarbeitern respektiert, seine fürchterliche Schüchternheit aber, die ihm viele als Arroganz auslegten, machte es unmöglich, dass er enge Freundschaften schloss. Im Lauf der Jahre war er mehreren Golfclubs beigetreten sowie dem Racquet and Tennis Club in New York. Da er nie ein besonders guter Sportler gewesen war, konnte er dem Golf zunächst nicht viel abgewinnen. Aber nachdem er trotz oder aufgrund seines relativ hohen Handicaps feststellte, dass er mit anderen durchaus mithalten konnte, ließ er sich widerwillig auf den Enthusiasmus seiner Golfpartner ein. Und sein Tennisspiel war gar nicht mal so übel, sodass er ein gern gesehener Spieler im Club war.
    Aber alles, was Greg tat, zielte im Grunde nur auf eines ab: Mariah sollte sich in ihn verlieben. Oft fragte er sich, ob Jonathan gewusst hatte, welche Gefühle er ihr entgegenbrachte. Jonathan hatte ihn des Öfteren aufgefordert, sich eine Frau zu suchen, die viel redete. Greg hatte darüber immer lächeln müssen. Mariah konnte nicht unbedingt als geschwätzig bezeichnet werden, aber sie war intelligent und witzig, und man fühlte sich wohl in ihrer Gesellschaft.
    Und sie war schön.
    Wenn sie alle bei Jonathan zum Essen eingeladen waren, fiel es ihm schwer, sie nicht unentwegt anzustarren. Ihm gefiel die Herzlichkeit, die zwischen ihr und Jonathan herrschte. »Ach, Gott, Betty ist nicht da, und Dad spielt den Chefkoch«, machte sie sich lustig, wenn Jonathan in der Küchenschürze auftrat. Sie kümmerte sich immer rührend um ihre Mutter, und wenn Kathleen in ihrem dementen Zustand statt der Gabel zum Messer griff und es sich in den Mund schieben wollte, beugte sie sich augenblicklich zu ihr hinüber und tauschte das Besteck aus.
    Die Abende, an denen sich die Gruppe im Wohnzimmer zum Espresso einfand und sie sich zufällig neben ihn auf die Couch setzte, waren für Greg stets etwas ganz Besonderes. Dann spürte er ihre Nähe, registrier te jede Regung ihrer Miene und sah ihr in die zau berhaften dunkelblauen Augen, die so sehr denen von Jonathan glichen, und das alles war für ihn ebenso erregend wie schmerzhaft.
    Wie bedauerlich, dass Kathleen vor eineinhalb Jahren auf die Fotos von Jonathan und Lily gestoßen ist, dachte Greg. Danach hat sich Mariah ausbedungen, dass Lily nicht mehr eingeladen wurde.
    Davor war Lily immer mit Charles nach Mahwah gekommen. Mariah, wusste Greg, hatte Lily und Charles für ein Paar gehalten. So war es für alle Seiten besser gewesen. Jonathans Beziehung zu Mariah hatte unter der Affäre gelitten, und beide hatten schwer daran zu knabbern gehabt.
    Am Samstagmorgen hatte Greg Tennis gespielt, anschließend war er in seine Wohnung im Time Warner Center am Columbus Circle zurückgekehrt. Dort wohnte er seit vier Jahren, und er war sich immer noch nicht sicher, ob es der Innenarchitekt mit dem ultramodernen Design nicht ein wenig übertrieben hatte.
    Aber eigentlich war das alles völlig unerheblich.
    Was zählte, war seine Arbeit. Er hatte sich eine Menge Material mit nach Hause genommen, auf das er nun eine ganze Weile starrte, bis ihm schließlich klar wurde, dass er unbedingt mit Mariah reden musste.
    Als sie sich am Telefon meldete, klang sie angespannt, aber herzlich. »Greg, wie schön, dass du anrufst. Du wirst nicht glauben, was hier im Haus los ist.«
    Er hörte ihr zu. »Du meinst, jemand ist irgendwann in den letzten drei Wochen bei euren Nachbarn eingebrochen und hat sämtlichen Schmuck mitgehen lassen? Weiß man, wann es passiert ist?«
    »Nein, ich glaube nicht,

Weitere Kostenlose Bücher