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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nicht die Bohne, was Sie ihm dafür versprechen müssen. So viel zumindest sind Sie Kathleen Lyons schuldig.«
    Bevor Peter Jones etwas darauf erwidern konnte, sagte Lloyd Scott: »Ich möchte augenblicklich darüber in formiert werden, was bei dem Durchsuchungsbeschluss herauskommt. Ich erwarte Ihren Anruf.«
    Peter Jones hörte nur noch das Klicken, als der Anwalt auflegte, und sein Traum, der nächste Generalstaatsanwalt zu werden, schien sich in diesem Moment vor seinen Augen in Luft aufzulösen.

61
    U m elf Uhr saß Alvirah auf einem Stuhl neben dem Empfangstresen des Schönheitssalons im Bergdorf Goodman und wartete auf Lillian Stewart, ohne sich allerdings große Hoffnungen zu machen, dass diese ihren Termin einhalten würde.
    Alvirah war eine Viertelstunde zuvor eingetroffen und hatte der Dame am Tresen erklärt, warum sie hier war. »Ich bin eine alte Freundin. Ich helfe Ms. Stewart immer wieder mal in der Wohnung aus, wenn ein Handwerker kommt. Sie geht nicht an ihr Handy, hat mir aber vor zwei Tagen gesagt, dass heute um eins der Mann wegen des Kühlschranks kommt und sie mich vielleicht braucht, um ihn hereinzulassen.«
    Die Rezeptionistin, eine schlanke Sechzigjährige mit aschblonden Haaren, nickte nur. »Das verstehe ich gut. Ich habe mal einen ganzen Tag auf einen Fernsehmonteur gewartet, und er ist überhaupt nicht aufgetaucht. Und wissen Sie, was mich jedes Mal zur Weißglut bringt? Jedes Mal geben sie eine Zeitspanne an, in der sie kommen, aber keiner hält sich je daran.«
    »Da haben Sie recht«, stimmte Alvirah zu. »Na ja, Sie wissen dann also, wie schwierig es ist, bei Handwerkern einen Termin zu bekommen, ganz davon zu schweigen, wenn man den dann auch noch ändern will – da ich Lillian jedenfalls nicht erreichen konnte, habe ich kurzerhand beschlossen, gleich hierherzukommen und sie selbst zu fragen, wann sie hier fertig ist. Wenn es etwas Längeres wird, würde ich mich um den Handwerker kümmern. Nächste Woche fängt das neue Semester an der Uni an, daher gehe ich davon aus, dass das ganze Programm ansteht?«
    Die Rezeptionistin nickte lächelnd. »Ja, so ist es. Maniküre, Pediküre, Haareschneiden, Strähnchen, Färben und Föhnen. Sie wird mindestens drei Stunden hier sein.«
    »So kenne ich meine Lillian«, antwortete Alvirah mit einem breiten Lächeln. »Sie sieht ja immer so perfekt aus. Wie lange kommt Sie schon zu Ihnen?«
    »Ach, du meine Güte.« Die Rezeptionistin runzelte die Stirn. »Sie war ja schon Stammkundin, als ich hier angefangen habe, und das ist jetzt zwanzig Jahre her.«
    Viertel nach elf trat Alvirah erneut an den Tresen. »Ich mache mir langsam Sorgen«, sagte sie. »Lillian ist doch sonst immer pünktlich, oder?«
    »Auf die Minute genau. Sie hat noch nie einen Termin versäumt, aber vielleicht ist ihr ja etwas Wichtiges dazwischengekommen. Wenn ich in der nächsten Viertelstunde nichts von ihr höre, werde ich ihre restlichen Termine absagen.«
    »Ja, das wäre vielleicht besser«, erwiderte Alvirah. »Womöglich ist ihr tatsächlich etwas Wichtiges dazwischengekommen.«
    »Hoffentlich nichts Schlimmes wie ein Todesfall in der Familie.« Die Rezeptionistin seufzte. »Ms. Stewart ist ja so eine nette Person.«
    »Ja, hoffentlich kein Todesfall in der Familie«, stimmte Alvirah leise zu. Ihr eigener eingeschlossen, fügte sie noch im Stillen hinzu.

62
    N ach Gregs Anruf setzte sich Mariah auf die Bettkante und versuchte, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass sie Greg recht geben musste. Schlimm genug, dass Richard versucht hatte, das Pergament zu kaufen, aber sie konnte ihn sich beim besten Willen nicht als Mörder vorstellen.
    Hatte Greg recht mit seiner Behauptung, er habe zwischen ihr und Richard eine wachsende Zuneigung gespürt? In den vergangenen sechs Jahren, seitdem Richard an den archäologischen Exkursionen ihres Vaters teilgenommen hatte, war er mindestens einmal im Monat zu Besuch gekommen.
    War er der eigentliche Grund, warum ich immer zu diesen Essen bei meinen Eltern gefahren bin?, fragte sie sich. Darüber, entschied sie, wollte sie jetzt nicht weiter nachdenken. Sie sah zum Foto von ihrer Mutter und ihrem Vater auf der Ankleide. Ich habe mich betrogen gefühlt, als ich die Bilder von Dad und Lillian gesehen habe. Genauso betrogen fühle ich mich jetzt von Richard.
    Sie erinnerte sich an den Abend vor drei Jahren, als sie an der Totenwache für den Ehemann einer engen Freundin teilgenommen hatte. Er

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