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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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weißt du was, Onkel Quinn? Ich hatte genug Beziehungen, um zu erkennen, dass ich jemanden gefunden habe, der zu mir passt!«
    Onkel Quinn zeigte sich nicht im Mindesten überzeugt von ihrem Argument. »Ach Schätzchen, du könntest dir auch eine letzte kleine Liaison mit Luc Desch gönnen. Freilich nur zu Recherchezwecken, was das Zusammenpassen angeht!«
    »Wie bitte?« Selbst für Onkel Quinns Verhältnisse war diese Bemerkung unter der Gürtellinie.

    Der zuckte jedoch lediglich mit den Schultern. »Warum nicht? Ihr zwei wart einfach fabelhaft zusammen. Ab mit dir, saus nach unten und tröste ihn mit deinem ach so bezaubernden Akzent und … uff !«
    Julia hatte ihm ein Kissen direkt ins Gesicht geworfen, woraufhin seine Schlafmaske verrutschte und sich in seinen Haaren verhedderte.

Kapitel 6
    A uch am nächsten Morgen war weit und breit keine Spur von Eleonore zu sehen. Und als Julia und Quinn sich zu Luc auf die herrlich luftige Terrasse mit Blick auf die Weinberge gesellten, um ein Frühstück aus Kaffee und Croissants zu sich zu nehmen, wurde schnell klar, dass auch ihr Gastgeber nichts über den Verbleib seiner Schwester wusste.
    »Diese ganze Geschichte tut mir so unendlich leid!«, sagte er und deutete vage mit der Hand in Richtung Dorf am Fuße des Weinbergs. »Ich fürchte, ich werde Eleonore suchen müssen.«
    »In Nizza?«, fragte Julia.
    Er nickte. »Ich werde mich sofort auf den Weg machen.«
    »Wir sollten Sie begleiten«, beschloss Onkel Quinn. »So können wir die Tasche gleich in Empfang nehmen und weiter zum Flughafen fahren.«
    »In Ordnung«, stimmte Luc zu, schlug sich dann jedoch mit der Hand gegen die Stirn. »Oh je, ich fürchte, das geht nicht. Ich muss die Vespa nehmen. Aber natürlich könnte ich auch Simon anrufen.«
    »Nein, nein, mach dir nicht so viel Mühe.«
    »Es sei denn …«
    »Was?«, fragte Julia.

    »Dich könnte ich mitnehmen«, sagte Luc zu ihr. »Hinten auf der Vespa.«
    Sogleich erinnerte er sich an seine Umgangsformen und wandte sich an Quinn. »Oder, wenn Sie vielleicht eher …«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, junger Mann!«, rief Onkel Quinn aus. »Ich? Auf einer Vespa? Genauso gut könnten Sie mir anbieten, auf einem Kamel zu reiten. Obwohl, das würde ich mir eventuell noch überlegen, aber so … Nein danke! Fahrt ihr Kinder nur mal los. Vielleicht könnte ich mich in Ihrer Abwesenheit irgendwie im Haus nützlich machen?«
    Im selben Moment stieß ein großer Mann um die sechzig mit silbernem Haar und gebräuntem, wettergegerbtem Gesicht zu ihnen. Luc erhob sich, um den Neuankömmling zu begrüßen.
    »Ah, Claude! Das ist gut! Vielleicht könntest du unseren Gast auf dem Weingut herumführen? Darf ich dir Quinn Gibson und seine Nichte Julia Douglas vorstellen?« An sie gewandt sagte er: »Claude ist seit vielen Jahren Chefwinzer hier auf Château Deschanel.«
    »Claude?«, sagte Quinn, während er dem Mann die Hand reichte. »Wissen Sie, ich hatte einmal einen Kater namens Claude.«
    »Genau wie meine Mutter!«, meinte Claude und lachte. »Zum Glück wurde ich nach ihm benannt, und nicht nach seinem Bruder, Chouchou.«
    Da es ganz offenbar den Anschein hatte, dass sich die zwei älteren Herren prächtig verstehen würden, brachen Luc und Julia zu ihrem Ausflug nach Nizza auf. Luc reichte ihr einen glänzenden schwarzen Helm mit einer angedeuteten
Blende, was sie insgeheim ziemlich sexy fand. Sehnlichst wünschte sie sich ihre Chanel-Sonnenbrille her, doch die befand sich ja in ihrer verschwundenen Tasche. Außerdem hätte sie jetzt alles dafür gegeben, wäre ihr pinkfarbenes Baumwollhalstuch ein leichter weißer Chiffonschal, den sie très Bardot im Wind hätte flattern lassen können. So musste sie sich mit ihrem leicht zerknitterten Reiseoutfit aus weißen Shorts und ärmelloser Bluse zufriedengeben.
    Sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass sie noch nie zuvor auf dem Sozius mitgefahren war. Womöglich hatte ihr Onkel ja Recht, und ihr fehlte in Sachen Lebenserfahrung wirklich noch das eine oder andere Erlebnis. Also hielt sie ihre Arme für die einstündige Fahrt fest um Lucs Taille geschlungen und schwankte zwischen Angst, Aufregung und Ungläubigkeit, während sie dachte: »Ich fahre auf der Vespa von Luc Desch mit! Wenn das kein einmaliges Erlebnis ist!«
    Es war nicht leicht, sich über den Lärm des Motorrollers hinweg zu unterhalten, dennoch waren Lucs Flüche ziemlich deutlich zu hören, als sie sich langsam den Weg ins Stadtzentrum bahnten

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