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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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wenigstens, meine Nähe zuzulassen. Nein, schau nicht wieder weg. Ich werde immer für dich da sein. Wenn du es zulassen würdest, dich lieben zu lassen, dann … dann könnten wir beide danach süchtig sein.«
    Sie lächelte. Was für eine unbeholfene kleine Rede, und trotzdem war sie schön. Vorsichtig sah sie Simon in die Augen. Sie waren fast gleich groß. Simon war vielleicht ein Stückchen größer, doch sie trug hochhackige Cowboystiefel, es gab also kein Entkommen, als sich ihre Blicke trafen.
    Er hatte klare, braune Augen, die umrahmt waren von wunderbar langen, dunklen Wimpern. Wimpern, die, wie ihre Mutter gesagt hätte, und vielleicht hatte sie es sogar getan, als sie noch Kinder waren, an einem Jungen eine echte Verschwendung darstellten. Simon hatte sich ihr soeben vollkommen offenbart, hatte sich vor ihr entblößt und verletzlich gezeigt und war nun scheinbar bereit, die unter Umständen größte Abfuhr seines Lebens einzufahren. Es war seltsam, irgendwie unwirklich.
    »Simon, ich verstehe es einfach nicht«, flüsterte sie. »Du sagst, du liebst mich … Aber wie kannst du mich nur lieben?
Alles, was ich bislang angepackt habe, ist gescheitert. Ich bin spielsüchtig, habe getrunken, und jetzt trinke ich nur nicht mehr, weil ich stattdessen spiele …«
    »Eleonore, hast du mir überhaupt zugehört?« Er hob die Hand und wischte ihr eine Träne aus dem glühenden Gesicht. »Ich will mit dir zusammen sein. Was immer es auch für Probleme gibt – wir kriegen das hin. Ich meine damit nicht, dass ich deine Persönlichkeit oder deinen Charakter ändern will, aber ich will dir helfen, mit den Dingen fertig zu werden, die dich unglücklich machen. Ich kann es einfach nicht ertragen, wie du dich die ganze Zeit über selbst schlechtmachst – das geht einfach nicht! Du bist eine großartige Frau, Eleonore Deschanel. Das warst du immer. Du bist strahlend schön und klug, bist leidenschaftlich, geheimnisvoll und warmherzig, aber auch verletzt und einsam. Und das kann ich nicht ertragen.«
    Eleonore löste sich von ihm. Sie wollte ihm so gern glauben, doch es war so neu, all diese Dinge über sich selbst zu hören, ohne dass sie mit einem schmeichlerischen, selbstgefälligen Gesichtsausdruck ausgesprochen wurden.
    Wie wundervoll wäre es doch, wenn er wirklich die Wahrheit sagte. Zumindest wusste sie, dass wenigstens er all das glaubte, was er sagte, doch wie sollte sie selbst es tun? Wie konnte er an sie glauben? Oder war es nur Mitleid? Wenn es doch nur so einfach wäre, einfach Ja sagen zu können. Ja, Simon, lass es uns noch einmal miteinander versuchen …
    Das wollte er hören. Sie rang mit sich, es könnte jetzt so einfach sein. Alles, was sie tun müsste, war, seine Hand zu nehmen. Sie musste nicht einmal etwas sagen. Pah, wenn ihr
Vater das wüsste, würde er sich im Sarg umdrehen. Keine Casinos mehr, keine Schuldgefühle, nie mehr allein sein …
    Sie trat noch näher an ihn heran und atmete tief ein. Und endlich, hier in der Familienkapelle, neben ihrem toten Vater, umgeben von Generationen ihrer Ahnen, fand sie die richtigen Worte.
    »Simon, ich kann einfach nicht glauben, dass du mir das jetzt antust! Ausgerechnet hier und in dieser schweren Zeit! Würdest du mich bitte endlich alleinlassen, damit ich um meinen Vater trauern kann?«

Kapitel 18
    W as um Himmels willen machst du denn hier?« Julia ging ihrem Verlobten wie in Trance entgegen. Nach dem, was sich soeben in der Weinkammer abgespielt hatte, löste Lorenzos Anblick beinahe einen Herzinfarkt bei ihr aus. Sie war sicher, dass sie in irgendeiner Weise von Lucs Berührung gebrandmarkt war, und zwar in einer Weise, die sehr viel offensichtlicher war, als wenn sie einfach eine Flagge mit einem aufgestickten Schuldbekenntnis geschwenkt hätte.
    Lorenzo lächelte sein verführerischstes Lächeln, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie dreimal auf ihre erhitzten Wangen. Der vertraute Geruch seines Aftershaves mit Limette und Vetivergras wirkte wie ein Schock auf sie.
    »Also, Kleines, das ist wirklich eine ausgesprochen nette Art und Weise, mir mitzuteilen, dass du mich vermisst hast.«
    »Natürlich habe ich dich vermisst!« Sie umarmte ihn und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Sie spürte den vertrauten Herzschlag und den athletischen Körper ihres Verlobten. Ihr eigenes Herz schlug wild wie eine Buschtrommel – das musste er doch merken, oder?
    Er trug graue, leichte Sommerhosen, ein dunkelblaues Leinenshirt mit V-Ausschnitt und seinen

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