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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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frühestens in einer Stunde zurück sein.
    Faith war heilfroh, das Haus für sich allein zu haben; sie hatte ihre Vorbereitungen in der Küche kurz unterbrochen, um sich an Ross’ Computer zu setzen und noch einmal im Internet die Symptome ihrer Krankheit zu recherchieren.
    »Merkmale des Endstadiums …«, las sie wieder, zutiefst beunruhigt.
    Das erste Symptom, länger anhaltende Übelkeit – oder zumindest wiederkehrende Übelkeit –, hatte sie. Aber das zweite genau genommen nicht. Sie hatte schlecht geträumt, doch es waren keine regelrechten Albträume gewesen. Heute Morgen hatte sie jedoch eindeutig eine psychotische Halluzination erlebt. Die Erfahrung, außerhalb des eigenen Körpers zu sein, machte ihr auch jetzt noch Angst. Sah so der Tod aus?
    Eine Fliege prallte gegen das Fenster. Faith öffnete es, um sie herauszulassen, und genoss den Geruch nach frisch gemähtem Gras. Dann loggte sie sich aus und saß eine Zeit lang in Ross’ Ledersessel, während sie in düstere Gedanken darüber versank, was mit ihr geschah. Es ging bergab mit ihr. Die Krankheit schritt voran. Zerstörte sie.
    Welche Chance habe ich wirklich?
    Sie holte ihr Handy aus dem Versteck ganz unten in ihrer Handtasche, zog die Barbour-Jacke über und trat durch die Terrassentür ins Freie. Rasputin sprang an ihr vorbei, rannte über die große geflieste Terrasse und wartete dann.
    Die Hände tief in den Jeanstaschen schlenderte sie über den gepflegten Rasen zum See hinunter. Die Sonne schien, doch es blies ein scharfer Wind. Eigentlich müsste Sommer sein, aber das hatte dem Wetter noch niemand gesagt. Zu kalt, um heute Abend die Drinks auf der Terrasse zu nehmen, wie Ross es geplant hatte.
    Der See war lang und schmal, gesäumt von Bäumen. In der Mitte befand sich eine kleine Insel, auf der ein paar Stockenten nisteten. Drei aus der Brut von acht hatten die Angriffe der Füchse und Krähen überlebt und waren mittlerweile fast so groß wie ihre Eltern.
    Faith setzte sich auf eine Holzbank und sah der Großfamilie zu, die auf sie zugeschwommen kam und dann aus dem Wasser watschelte. Rasputin ließ sie in Ruhe und behandelte sie mit jener Herablassung, die seiner Meinung nach Enten gebührte.
    »Tut mir leid, Enten. Ich habe nichts für euch.«
    Sie schnatterten weiter und stießen einander an, wie eine Gruppe älterer Frauen in einem Trödelladen. Dann kehrten sie, immer noch geräuschvoll protestierend, ins Wasser zurück. Als Faith sie davonschwimmen sah, fiel ihr der Anfang eines Gedichts ein, das sie sehr mochte.
    Glücklich ist der Hase am Morgen,
    denn er weiß nicht, was der Jäger denkt.
    Glücklich das Blatt, das nicht ahnt, wann es fällt.
    Glücklich jedes Wesen, dachte sie, das sich nicht bewusst ist, dass es unter der Drohung des Todes lebt.
    Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an und wählte Olivers Nummer. Kurz darauf antwortete er. »Faith! Hallo! Wo bist du?«
    »Zu Hause. Ross ist aus dem Haus gegangen, und da dachte ich, ich rufe dich an. Ich – ich wollte deine Stimme hören.«
    »Es ist schön, deine Stimme zu hören. Aber du klingst niedergeschlagen.«
    »Ich hatte heute Morgen eine schlimme Erfahrung …« Sie blickte sich um, für den Fall, dass Ross unerwartet zurückgekommen wäre.
    Oliver hörte schweigend zu. Als sie zu Ende erzählt hatte, sagte er: »Wir müssen so schnell wie möglich mit der Behandlung anfangen. Ich bin heute Abend zu einem Theaterstück in Chichester eingeladen, aber das könnte ich absagen. Würde dir heute Nachmittag passen?«
    »Ich – ich kann nicht. Wir geben eine Dinner-Party.«
    »Es ist wichtiger, dass du wieder gesund wirst.«
    »Ich weiß.«
    »Ich komme und sage deinem gottverdammten Arzt-Ehemann, dass du in deinem Zustand auf keinen Fall eine Dinner-Party geben kannst.«
    Sie lächelte, als sie sich die Konfrontation zwischen Ross und Oliver vorstellte. Die beiden Männer waren in ihrem Denken so weit voneinander entfernt, dass sie von zwei verschiedenen Planeten hätten stammen können. »Es geht schon, ich stehe das schon irgendwie durch.«
    »Wie wär’s mit morgen?«
    »Nein, da kann ich nicht. Montag geht’s. In deiner Nachricht hieß es, du könntest am Montag.«
    »Montag ist prima. Komm in meine Wohnung, so früh du kannst.«
    Sie überlegte. Nächste Woche fuhr eine der anderen Mütter die Kinder zur Schule. Also musste sie Alec nur wecken und ihm Frühstück machen. »Ich könnte um zehn bei dir sein. Was soll ich tun, wenn ich wieder einen

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