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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Nachrichtenmeldung.
    Die Polizei ermittelt in einem Doppelmord in einem Haus in Notting Hill an dem prominenten Londoner Arzt Oliver Cabot und einem unbekannten Mann. Zu den Gewalttaten kam es kurz nach Mitternacht.
    »O Gott.«
    Faith fiel ihm in die Arme. »Nein. Er kann es nicht sein. Wer würde ihn umbringen wollen, Ross? Warum? Er kann nicht tot sein.«
    Er setzte sie aufs Bett und umfasste sanft ihren Kopf. Sie schluchzte hysterisch. »Warum sollte ihn jemand umbringen wollen?«
    Wieder klingelte das Telefon. Er nahm den Hörer ab. Durch ihr Schluchzen hindurch hörte sie ihn sagen: »Tommy? Hast du gehört? Lady Reynes-Raleigh – ich fasse es einfach nicht. Wie zum Teufel konnte das geschehen? Ich könnte um halb elf da sein. Okay, bis später dann.«
    »Ross, ich möchte nicht sterben.«
    »Das wirst du auch nicht, mein Engel.«
    »Er kann doch nicht tot sein. Wer würde ihn umbringen wollen? Wer?«
    Er hielt sie fest in den Armen und küsste sie auf die Wange. »Hör zu, Schatz, ich muss nach London. Die Klinikverwaltung hat eine Krisensitzung einberufen. Wir haben ein großes Problem. Ich bin so bald wie möglich zurück.«
    »Geh nicht, bitte lass mich nicht allein.«
    »Ich muss, Engel.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals, klammerte sich in panischer Angst an ihn. »Bitte bleib.«
    »Ich hol dir etwas zur Beruhigung.«
    Er ließ sie los. Sie saß da, schlaff, der Videotext war wie ein Schleier auf dem Bildschirm, irgendjemand sprach mit irischem Akzent über die Zurückgabe der Waffen.
    Er kam mit einem Glas Wasser zurück und legte ihr eine Tablette auf die Zunge; Faith trank ein wenig, schluckte sie herunter, dann noch eine.
    »Komm, ich bring dich zu Bett. Ich mache Alec sein Frühstück.«
    »Bitte bleib bei mir.«
    »Ich bitte Mrs. Appleby, rüberzukommen und auf Alec aufzupassen.« Mrs. Appleby war verwitwet und bewohnte ein Häuschen weiter unten an der Straße und freute sich immer, wenn sie babysitten konnte.
    Sie spürte, wie er sie hochhob, dann lag sie auf dem Rücken. Im Fernsehen redete noch immer der Mann mit dem irischen Akzent.
    Unten hörte sie Rasputin bellen.
    Nach einer Weile herrschte Stille.

[home]
    68
    M ami?«
    Faith schreckte aus tiefem Schlaf hoch, schlug die Augen auf – und sah Alec über sich stehen. Er trug ein schwarzes Sweatshirt mit Wirbeln aus phosphoreszierendem Grün darauf und umklammerte einen Sumo-Ringer aus Plastik, dem eine Hand fehlte. »Wann fahren wir nach Legoland, Mami?«
    Die Vorhänge waren zurückgezogen, der Regen peitschte so heftig gegen das Fenster, dass es aussah wie vereistes Glas. Alle möglichen schlimmen Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
    »Legoland?«
    »Du hast gesagt, wir würden heute nach Legoland fahren. Du hast es versprochen.«
    Sie sah auf den Wecker: 12.25 Uhr.
    Es dauerte einen Moment, bis sie sich erinnerte, was passiert war.
    Aber das konnte doch nicht sein – sie hatte den ganzen Morgen geschlafen.
    »Du hast es versprochen, Mami.«
    Nun fiel ihr alles wieder ein.
O Gott.
    Oliver.
    Tot.
    Hilflos, verwirrt, starrte sie zu Alec hinauf. Sie musste ein paar Minuten allein sein, nachdenken.
    Alec war den Tränen nahe. »Du hast es aber
versprochen,
Mami.«
    Sie blickte ihn starr an, düster, zitternd. »Hast du schon gefrühstückt, Liebling?«
    »Vor
Stunden
. Daddy hat mir Frühstück gemacht. Er hat den Toast verbrannt, mein Ei war ganz hart. Und Rasputin hat sich in der Halle übergeben.«
    »Na prima.«
    »Mrs. Appleby hat’s aufgewischt.«
    »Hat Daddy gesagt, wann er zurückkommt?«
    »Er hat gesagt, es geht dir nicht gut. Wirst du wieder gesund?«
    Sie nahm seine freie Hand, drückte sie. »Natürlich. Ich werde wieder gesund, weil ich dich liebe.«
    Nachdenklich setzte er sich aufs Bett. »Wirst du so schnell wieder gesund, dass wir heute nach Legoland fahren können?«
    Sie musste lächeln. Und da wurde ihr klar, wie sehr sie ihren Sohn liebte. Sie musste weitermachen, seinetwegen. Was immer auch geschah, sie wollte dafür sorgen, dass ihr verletzliches Kind in normalen Verhältnissen aufwuchs. Wollte ihn irgendwie glücklich machen. Vielleicht könnte ihre Mutter ihn nach ihrem Tod großziehen.
    »Wann genau bist du deiner Meinung nach wieder gesund?«, wollte Alec wissen.
    Wieder musste sie unwillkürlich lächeln. Herrlich, wie er sich manchmal ausdrückte.
    »In
genau
fünfzehn Minuten.«
    »Ich hab Hunger, und Mrs. Appleby sagt, dass sie jetzt nach Hause muss.«
    »Ich mach dir etwas.«
    »Was

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