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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Neuigkeiten! Caven hat ihm nichts gesagt. Er weiß nichts von Caven!
    Dann verfluchte er sich – dafür, wie er vorhin auf den Privatdetektiv reagiert hatte, in der Tiefgarage. Das war töricht gewesen. Er musste Caven zu fassen bekommen und einen Deal vereinbaren, dem kleinen Scheißer sein Schweigen abkaufen.
    Anson kippte sein Glas und trank es fast leer. »Mein Vater hat Parkinson. Ein Freund hat ihm einen Alternativmediziner empfohlen, der ihm irgendeine merkwürdige Kräuterdiät verschrieben hat.«
    Ross behagte diese plötzliche Wendung des Gesprächs gar nicht. »Ja, und?«
    »Die Diät hat überhaupt nichts bewirkt. Sie hat meinen Vater bloß 200 Pfund gekostet. Nachdem er die erste Ladung geschluckt hatte, musste er zwölf Stunden lang brechen. Betrüger mit Lizenz, würde ich sagen.«
    Ross sagte: »Alle Alternativmediziner sind Betrüger.«
    Anson nickte zustimmend.
    Besser
, dachte Ross.
Das ist schon viel besser.

[home]
    90
    O liver stieg die Treppe aus dem Keller wieder hinauf. Langsam erfasste er, wie das Krankenhaus angelegt war, und er merkte sich die Notausgänge, aber seine Gedanken kreisten nur um zwei Dinge: erstens, dafür zu sorgen, dass Ross Ransome keine einzige Minute mehr allein mit Faith in dem Krankenzimmer verbrachte, und zweitens, dass er sie aus den Fängen der Zwangseinweisung herausbekam.
    Er hielt die Hände in den Hosentaschen und versuchte die Wölbungen zu verbergen, während er wieder an Schwester Durrant in der Schwesternstation vorbeiging, aber sie unterhielt sich gerade und nahm ihn kaum wahr. Sie zeigte nur auf einen Briefumschlag auf dem Tresen und deutete ihm lautlos an, dass die Blutprobe darin sei.
    Er dankte ihr und steckte den Umschlag ein. Faith schlief, als er ihr Zimmer betrat. Er setzte sich auf die Bettkante und betrachtete ihr Gesicht. Betrachtete, wie die blonden Locken auf die Stirn fielen, die winzigen Fältchen, den leicht offenen Mund und die hübsch gespitzten Lippen. Es schien, als sei sie in Erwartung eines Kusses eingeschlafen.
    Ihr Hals ist so schlank, ihre Haut straff, aber blass, wie bei den Frauen auf Gemälden von Rossetti, dachte er. Er hätte sich in diesem Augenblick so gern vorgebeugt und sie auf den Mund und den Hals geküsst. Sie wirkte so sanft und schön. Und so schrecklich verletzlich.
    Und es war nicht recht, so zu empfinden, doch er konnte nicht anders: nur hier zu sein, ihr so nahe zu sein, erregte ihn zutiefst. Aber dies war ein Krankenzimmer, in dem die Neuankömmlinge ein paar Tage lang unter Beobachtung blieben. Möglicherweise gab es ein verborgenes Guckloch, vielleicht oben im Beleuchtungskörper oder hinter dem Schutzglas des Fernsehers – oder an irgendeinem verdammten Ort.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, die Tür ging auf. Erschrocken drehte er sich um. Es war Schwester Durrant. »Dr. Cabot – Mr. Ransome ist gerade unten angekommen.«
     
    Das zweite Grolsch war ein Fehler gewesen. Unter dessen Einwirkung war Ross gegenüber Detective Sergeant Anson etwas über Faith und Dr. Oliver Cabot herausgerutscht. Eine jener leichtfertigen Bemerkungen, die unbemerkt geblieben wären, wenn Anson ein weniger aufmerksamer Mann gewesen wäre, aber Ross merkte sofort, dass der Polizist sie registriert hatte.
    Sie hatten sich über Medizinmänner in Stammesvölkern unterhalten, darüber, wie die Heiler die Stammesmitglieder durch den Einsatz von Trommeln in einen Trancezustand versetzten, und Ross hatte eingewandt, dass Dr. Oliver Cabot mit seinem Schwanz wahrscheinlich die gleiche Wirkung erziele.
    Er hatte nicht genug gesagt, dass es wie eine offene Beschuldigung klang, aber mehr als genug, dass die Bemerkung deutlich war.
    Nicht sehr schlau.
    Nun, in der Empfangshalle des Grove Hospital, schwitzend nach dem kurzen Fußweg, trug er sich in die Besucherliste ein und überflog, wer die übrigen Besucher an diesem Tag gewesen waren. Er sah Dr. Freemantles Namen und den Namen eines Psychiaters, den er ein paarmal getroffen hatte, Roy Shuttleworth, weiter unten noch einen Psychiater, den er kannte, Dr. David Veale, aber abgesehen von ihnen sagten ihm die Namen nichts.
    »Die Stationsschwester hat gefragt, ob Sie ein paar Minuten warten könnten, solange Mrs. Ransomes Bettgeschirr ausgewechselt wird«, sagte die tattrige Dame am Empfang. Ross grunzte nur ärgerlich und sah durch die Tür des Wartezimmers auf den betagten Mann aus dem Nahen Osten mit dem Stock mit Silberknauf in den Händen und die schweigenden Frauen neben

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