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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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in Erinnerung. Gute Zeiten. Die ersten Jahre mit Faith, als sie so glücklich waren. Bevor Dr. Oliver Cabot auftauchte und sie ihm stahl.
    Wo bist du, Dr. Oliver Cabot? Ist dein Wagen in der Garage versteckt oder bist du losgefahren, um noch mehr Kondome zu kaufen, damit du meine Frau vögeln kannst?
    Der Raum, in dem sie stand, war anscheinend die Küche, sie trug eine Art blaues Top, und ihre Haare hätten ordentlicher sein können.
    Du siehst aus wie eine Schlampe, Faith. Wirkt sich das Zusammensein mit Dr. Oliver Cabot so auf dich aus? Stellt das Zusammensein mit Dr. Oliver Cabot das mit dir an? Macht er dich zur Schlampe? Treibst du schmutzige Schlampen-Dinge mit ihm?
    Faith brauchte ihn. Möglicherweise war ihr das nicht klar, aber sie brauchte ihn, sie brauchte ihn wirklich. Sie sah aus wie ein billiges Flittchen.
    Du hast mich zurückgewiesen, und nun sieh dich mal an.
    Er dachte zurück an die Zeit vor 28 Jahren. An seine Mutter, wie sie auf dem Bett in ihrer kleinen, düsteren Wohnung die Beine um die Taille ihres Liebhabers schlang.
    Ich glaubte, du hättest mich verlassen, um ein Paradies zu finden, und ich würde ehrfürchtig vor dir stehen, wenn ich dich je dort träfe.
    Ich fände es wirklich gut, wenn du mir erklären könntest, warum du mir so etwas antust, Faith.
    Lautes Geklapper hinter ihm. Er schrak zusammen. Ah ja, Autoreifen auf einem Viehgitter.
    Ein zweites Klappern, lauter, dann das Geräusch eines Automotors. Ein Wagen, der schnell fuhr. Autoreifen auf einer rauen Oberfläche, die durch Pfützen fuhren.
    Jetzt sah er die Frontpartie. Ein blauer Geländewagen. Ein Jeep Cherokee, er fuhr nur ein paar Schritte entfernt an ihm vorbei. Am Steuer die Silhouette eines großen Mannes mit langen grauen Locken.
    Durch sein Fernglas sah er den Jeep vor dem Haus anhalten. Der bescheuerte Idiot parkte direkt vor der Tür, behinderte seinen Blick. Ross bemühte sich, ins Wageninnere zu spähen, erkannte aber nur verschwommene Gestalten, die sich bewegten, dann die Haustür, die sich schloss.
    Faith, seine geliebte Faith, machte Dr. Oliver Cabot auf, hieß ihn wieder willkommen in ihrem Liebesnest. Wahrscheinlich zog sie ihm jetzt den Reißverschluss herunter, nahm ihn in den Mund, so wie sie das mal bei ihm getan hatte, als er an einem heißen Sommerabend nach Hause kam, nachdem sie mit einer Freundin ein ausgiebiges, feuchtfröhliches Mittagessen eingenommen hatte.
    Das werdet ihr noch bereuen.
    Er schwang das Fernglas herum. Jetzt war Faith wieder hinter dem Küchenfenster. Dr. Oliver Cabot stand neben ihr. Sie zeigte in seine Richtung, sie unterhielten sich, besprachen irgendetwas.
    Einen Moment lang fürchtete er, sie könnten ihn sehen.
    Unmöglich.
    Der Wagen war gut versteckt, er hatte ihn hinter einem Pub eine halbe Meile entfernt an der Hauptstraße geparkt. Dr. Oliver Cabot hatte ihn sicherlich nicht gesehen. Ross war klar, dass sie nach auffälligen Fahrzeugen Ausschau halten würden, dass Faith von dem silbergrauen Wagen berichtet hatte, den sie die Auffahrt herauffahren sah; darum war er in dieser Kleidung hierher hochgestiefelt, man sollte ihn für einen Einheimischen halten, der einen Spaziergang machte. Er hatte keine Menschenseele gesehen und war vermutlich auch von niemandem bemerkt worden. Es war jetzt zehn vor fünf. Der Fußweg zurück zum Auto würde etwa zwanzig Minuten dauern. Wie lange würden die beiden hier bleiben? Sie hatten in dem Haus übernachtet, was bedeutete, dass sie sich sicher fühlten. Er hatte den Eindruck, dass sie auch heute Abend in dem Haus sein würden, und vorhatten, noch länger zu bleiben.
    Mit etwas Glück, wenn das Wetter so blieb, würde es eine dunkle Nacht werden. Der Wind und der Regen waren ein echter Vorteil. Sie würden alle Geräusche übertönen, die er bei seiner Rückkehr machte.

[home]
    105
    M ami, kann ich dir was zeigen? Bitte!« Alec stand unten an der Treppe und schien vor Aufregung ganz atemlos. »Darf ich?«
    Oliver hockte in dem riesigen Wohnzimmer auf den Knien und bemühte sich, im Kamin ein Feuer zu entfachen. Faith lag auf einem Sofa und sah durch das große Panoramafenster auf die üppigen Blumenbeete, den Rasen in dem ummauerten Garten und auf die Regenpfütze, die sich auf der Abdeckung des Swimmingpools bildete. Der
Evening Standard
, den Oliver aus London mitgebracht hatte, lag aufgeschlagen auf ihrem Schoß, und sie trank ein Glas australischen Chardonnay, der wie Nektar schmeckte.
    Zum ersten Mal seit Tagen las sie

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