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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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übers Wochenende treffen, wenn du es einrichten kannst, aber du hast sicher Probleme, von zu Hause wegzukommen. Ruf mich im Büro an, ich habe angeordnet, dich sofort zu mir durchzustellen.«
    »Von wo telefoniert er?«
    »Von seinem Büro«, sagte Caven.
    »Kein Rückruf?«
    »Wir haben sein Bürotelefon und sein Handy angezapft und überwachen seine Wohnung mit Videokameras. Wir haben keine Antwort aufgefangen.«
    »Das Aas will mich austricksen. Sie benutzt ein Handy, von dem ich nichts weiß. Ich habe seit zehn Tagen kein einziges Gespräch mehr zwischen ihr und diesem Quacksalber aufgefangen.«
    »Wie gesagt, Mr. Ransome, ich denke, es könnte sein, dass Sie in dieser Situation überreagieren.«
    »Überreagieren? Würden
Sie
das auch so nennen, wenn irgend so ein Scharlatan versuchen würde, Ihre Frau umzubringen?«
    Caven holte eine Packung Zigaretten hervor und schüttelte eine heraus.
    »Legen Sie die weg«, sagte Ross, während er ihn wütend anblickte und einen tiefen Zug von seiner Montecristo nahm.
    Caven sah ihn verwundert an. »Aber Sie rauchen doch auch.«
    »Ich möchte nicht, dass Ihre billige Zigarette den Duft meiner Havanna beeinträchtigt.«
    Caven zögerte. Mit jedem Treffen wurde seine tiefe Abneigung gegen diesen Mann größer. Aber er dachte die Sache schnell durch: Er hatte drei Leute eingestellt, die Dr. Oliver Cabots Wohnung rund um die Uhr überwachten, dazu noch eine Schicht von drei Männern, die Ransomes Landhaus überwachten und Mrs. Ransome auf Schritt und Tritt folgten. Zusätzlich hatte er Zeit auf einem Satelliten gemietet, der alle Festnetzgespräche aus Cabots Büro und mit seinen Handys auffing und an ihn weiterleitete. Ross Ransome war sich über die Kosten im Klaren und zahlte gern. Bei diesem Fall machte er mehr Gewinn als jemals zuvor.
    Er schob die Zigarette ins Päckchen zurück »Danke, dass Sie mich vor mir selbst gerettet haben.«
    Aber gegen Ironie war Ransome resistent.

[home]
    59
    F aith lag im Bett und schlug ihr Buch zu,
Wilde Schwäne
. Nachdem sie gelesen hatte, wie Frauen in China behandelt wurden, schätzte sie sich glücklich, in England geboren und aufgewachsen zu sein. Sie hatte heftige Kopfschmerzen. Es war zwanzig nach elf.
    Sie drückte zwei Kopfschmerztabletten aus der Folienverpackung und schluckte beide mit einem Glas Wasser. Dann nahm sie ihre Kontaktlinsen heraus, legte sie in die Lösung in dem Behältnis und klappte den Deckel zu.
    Ross trug – nackt – seine Anzugjacke durchs Zimmer und betrat den begehbaren Kleiderschrank. Einen Augenblick später kam er wieder heraus, schritt durchs Zimmer und legte die Hose in die Holzbügelpresse. Sie wusste genau, was er gleich tun würde. Er würde seine Krawatte nehmen, sie im Licht nach irgendwelchen Flecken untersuchen, in den Kleiderschrank tragen und sorgfältig auf ihren nach Farben sortierten Platz auf den Krawattenhalter hängen. Dann würde er wieder herauskommen, eingehend seine Schuhe betrachten, sie in den Schrank tragen und auf ihren Platz auf dem Schuhregal stellen. Danach würde er seine Unterhose falten und auf die Chaiselongue legen. Direkt daneben würde er seine Socken legen und penibel glatt streichen. Und schließlich würde er sein Taschentuch falten und neben die Socken legen. Am Morgen dann würde er beides aufheben und in den Wäschekorb legen. Sie hatte nie begriffen, warum er die Sachen nicht gleich in den Korb warf.
    Sein Penis war nicht erigiert, zeigte aber erste Anzeichen von Erregung.
    Bitte lass mich schlafen. Ich will dich nicht in mir haben, ich möchte nicht, dass du auch nur entfernt in meine Nähe kommst.
    Sie schaltete die Nachttischlampe aus, lehnte sich mit dem Kopf aufs Kopfkissen und schloss die Augen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich habe starke Kopfschmerzen.«
    »Hast du etwas dagegen eingenommen?«
    »Eine Kopfschmerztablette.«
    »Wie steht’s mit den Kapseln von Moliou-Orelan? Hast du noch welche übrig?«
    »Ja, viele.«
    »Für wie viele Tage reichen sie noch?«
    »Ungefähr eine Woche.«
    »Ich bekomme noch mehr. Und du hast sie dreimal täglich, jeden Tag genommen?«
    »Ross, ich habe Kopfschmerzen.«
    Unten in der Küche fing Rasputin an zu bellen. Vermutlich ein Kaninchen, dachte sie, oder ein Fuchs.
    »Wie steht’s mit der Übelkeit? Helfen die Pillen dagegen?«
    »Nein, bislang noch nicht.«
    Rasputin bellte wieder, dann verstummte er.
    »Du nimmst sie doch, oder, Liebling?«
    »Natürlich nehme ich sie, verdammt.«
    Sie spürte, wie das Bett

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