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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entdeckte er etwas, auf das er sich keinen Reim machen konnte. Es waren kleine Buckel, die sich von der Gesamtheit des Spinnennetzes abhoben. Selbst aus der Distanz stellte Suko fest, dass diese Höcker aus einem durchsichtigen Material bestanden und im Innern eine dunkle Fläche aufwiesen, die sich, wenn Suko noch genauer hinschaute, bewegte. Sie zuckte, sie pumpte und schien wie ein kleines Kraftwerk zu arbeiten. Zudem schimmerten in ihrer unmittelbaren Nähe die dünnen Fäden nicht mehr hell, sondern dunkel. Suko wurde an den Schlauch erinnert, den er im Kellerraum des Mafiahauses an Johns Körper angeschlossen gesehen hatte.
    Lief etwa auch Blut durch die Netzfäden?
    Eine Untermauerung dieser Annahme bekam Suko ebenfalls, denn nicht weit entfernt, ungefähr zwischen John und der Person, die er nicht kannte, befand sich das mit Sinclairs Blut gefüllte Stundenglas. Noch war dies alles für Suko ein Rätsel. Er stand auf dem Sims, dachte nach und hörte das rauhe Schaben, das seine Gedanken unterbrach. Er schaute zurück.
    Die Öffnung schloss sich!
    Beide Felswände schoben sich aufeinander zu, berührten sich, wurden zusammengepresst und schlossen fugendicht ab.
    Diese Welt war Suko unbekannt. Er wusste allerdings, dass man ihn zwingen wollte, über das Netz zu gehen, denn ohne Grund hatte sich die Öffnung hinter ihm nicht geschlossen.
    Vorsichtig ging der Chinese in die Hocke. Er streckte seinen rechten Arm aus und versuchte, die an der Felswand beginnenden Fäden mit seinen Fingern zu berühren, um erstens deren Festigkeit zu prüfen und zweitens nachzuforschen, ob sie klebten. Er kam nicht heran. Ihm blieb nur eine Chance. Der Sprung!
    Suko ging in die Hocke und stieß sich ab. Noch in derselben Sekunde landete er, wunderte sich darüber, dass er nicht federte und machte die Feststellung, dass dieses aus Gitterfäden bestehende Netz die Härte von Stahlseilen aufwies.
    Er konnte ohne Schwierigkeiten darüber hinweglaufen. Die Tatsache gab ihm Hoffnung.
    Bevor er sich in Bewegung setzte, warf er noch einen Blick zurück. Eine schweigende, ungewöhnlich hohe Felswand wuchs vor ihm auf. Sie verschwand mit der seltsamen Düsternis des Himmels, der Suko immer stärker an eine Glasplatte erinnerte.
    Darüber dachte er nach, und in seinem Kopf setzte sich ein Gedanke fest. Schon einmal hatten er und John Sinclair es mit Gläsernen zu tun gehabt. Damals hatten sie Gorgos kennen gelernt, einen der Großen Alten. Dessen Macht war so stark gewesen, dass er es geschafft hatte, Menschen zu verglasen. [4]
    Suko wusste auch, dass jeder der sechs Großen Alten ein gewisses Reich besaß. Ein Sechstel der geheimnisvollen Leichenstadt, die irgendwo zwischen den Dimensionen schwebte.
    Die Dimension der Leichenstadt hatte zu Atlantis gehört und war bei dessen großem Untergang vor mehr als 10 000 Jahren abgesprengt worden. Leider hatten die Dämonen, die dort regierten, überlebt, und so war es eben zu diesen Zuständen gekommen, unter denen das Sinclair-Team des öfteren zu leiden hatte. Manchmal sah alles sehr einfach aus, wenn man über die großen Zusammenhänge nachdachte, doch die Details waren oftmals schwierig, wenn nicht lebensgefährlich.
    Wie jetzt…
    Suko konnte sich kaum vorstellen, dass es für ihn so einfach werden würde, das Netz zu überqueren. Irgendwo gab es bestimmt eine schwache Stelle, wo es leicht reißen konnte.
    Was in der Tiefe auf ihn lauerte, wusste er nicht. Wahrscheinlich der Tod. Deshalb bewegte er sich äußerst vorsichtig, trotz seiner Angst um John Sinclair.
    Nichts vibrierte, nichts federte. Suko schritt über das starke Glasnetz, als ginge er über eine Straße.
    Sehr konzentriert und gespannt waren seine Sinne. Er schaute sich auch des öfteren um, weitere Gegner sah er nicht. Allein blieb er auf der flachen Netzseite, die weit vor ihm leicht anstieg, und zwar dort, wo sich John und die anderen befanden.
    Asmodis musste den gleichen freien Blick haben wie Suko. Er unternahm nichts und ließ den Chinesen näherkommen. Auch als nichts passierte, blieben Sukos Sinne geschärft, und das war gut so, denn es näherte sich das lautlose Grauen, ohne dass er es zuvor gesehen hatte.
    Es schwebte herab.
    Suko sah plötzlich dicht vor seinen Augen einen kaum erkennbaren, hauchdünnen Faden, der in Wellenform und waagerecht durch die Luft pendelte.
    Mit zwei Fingern fasste Suko nach ihm, zog ihn durch die Spitzen und wusste Bescheid, als er die dünnen Bluttropfen auf seiner Haut entdeckte.
    Das

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