Mein Blut für den Teufel
Kellerraum verließen. Sir James hörte Ganser leise reden. Er war sich noch immer nicht im klaren über die Vorgänge.
Sie gingen die Treppe hoch. Obwohl es möglicherweise nicht viel brachte, wollte Sir James noch mit Logan Costello sprechen. Wenn er schon auf Satans Seite stand, musste ihn dieser auch eingeweiht haben. Wenigstens teilweise. Vielleicht verriet sich Costello und gab einen Tip, der Sir James auf die Spur des Geisterjägers brachte. Der Mafioso war nicht so schwer verletzt worden, wie es zu Beginn den Anschein gehabt hatte. Die Männer hörten ihn toben und schreien. »Das wird euch noch allen Leid tun, verdammt!« keifte er. »Mich hier im eigenen Haus festzuhalten. Ich habe bereits meinen Anwalt informiert Der wird euch zeigen, wo es langgeht.«
»Ja, ich kenne Mr. Sorvino«, erklärte Sir James, als er die Eingangshalle betrat, wo Costello mit verbundener Schulter in einem weichen Ledersessel hockte.
Jetzt fuhr der Mann herum, bewegte sich offenbar zu hektisch und verzog das Gesicht, weil Schmerzen seinen Arm durchtosten. »Sie haben dies zu verantworten, Powell, und Sie werden es auch ausbaden. Nicht diese Schießbudenfiguren hier.« Er deutete mit seinem unverletzten Arm in die Runde und erfasste mit dieser Bewegung die Männer des Sonderkommandos.
Sir James verzog die Lippen. »Sie können denken, was Sie wollen, Costello. Fest steht, dass wir Sie kalt erwischt haben. Sie haben unter Zeugen einen Polizisten bedroht, auf einen anderen geschossen und ihn schwer verletzt…«
»Notwehr war das!« kreischte Costello. »Alles nur Notwehr. Und wen soll ich denn bedroht haben?«
»Zum Beispiel John Sinclair!«
Costello lachte. »Dann zeigen Sie ihn mir. Holen Sie ihn her, Powell!«
Sir James runzelte die Stirn. Mit seiner letzten Bemerkung hatte sich der andere verraten. Costello schien genau zu wissen, dass ihnen Sinclair durch die Lappen gegangen war.
Woher wusste er das?
Frech schaute der Mafioso mit dem Granitgesicht Sir James in die Augen. »Na?« höhnte er, »wo sind Ihre Zeugen?«
»Was wissen Sie?« fragte Sir James.
»Alles und nichts.« Er lachte meckernd.
»Man sollte diesen Typ durch die Mangel drehen!« mischte sich Lew Ganser ein. »Diese Schmeißfliege ist nichts, aber auch gar nichts mehr wert, verdammt.«
»Halten Sie sich raus!« sagte Sir James, bevor er sich wieder Logan Costello zuwandte. »Sie vertrauen auf den Teufel, das habe ich bemerkt. Nur sollten Sie Acht geben, Costello. So einfach, wie Sie es sich vorstellen, ist das nicht. Der Satan kann ausgesprochen sauer reagieren, wenn er merkt, dass sein Diener Schwäche zeigt. Sie zeigen Schwäche, wie ich sehe.«
»Hören Sie auf, Powell! Sie haben nichts mehr gegen mich in der Hand.«
»Und der Schwerverletzte?«
»War Notwehr, wie ich Ihnen schon sagte. Holen Sie mir die anderen her, und ich gebe Ihnen recht.«
Das genau konnte Sir James nicht. Er musste leider zugeben, dass Costello am längeren Hebel saß, und er fragte sich, ob John Sinclair und Suko diesmal nicht endgültig verloren hatten…
***
Suko hatte noch zurückzucken wollen, es war ihm nicht mehr gelungen. Er war zu langsam, und dieser plötzlich vom Teufel entfachte Magiesturm packte auch ihn. Der Wirbel, das Dimensionsloch riss ihn mit.
Da war der Spalt zwischen zwei Welten, der wie ein nach oben rasender Fahrstuhl reagierte.
Auch Suko erlebte und empfand während dieser magischen Reise einiges, das ihm unangenehm war. Er sah die Fratze des Satans hässlich verzogen am Ende eines langen Tunnels lauern. Er merkte den Druck, der auf ihm lastete, wurde herumgedreht und kam sich vor, als wollten ihn gewaltige Kräfte in die schmale Öffnung einer Flasche pressen.
Das alles zählte nicht mehr, als die große Dunkelheit kam, für einen Moment alles umschlang und so schnell wieder wich, wie sie aufgetreten war.
Suko konnte sehen. Und er befand sich in einer anderen Welt. Auch der Chinese hatte zu Beginn noch unter den Anstrengungen dieser magischen Reise zu leiden. Er wusste nicht, wohin er sich wenden sollte, aber ihm fiel zuerst die Person ein, um die sich alles gedreht hatte. John Sinclair!
Er war hilf-und wehrlos und ebenfalls in diesen gewaltigen Magiesturm hineingeraten. Wo konnte er stecken? Er musste sich in dieser Welt aufhalten, deren Grenzen Suko leider nicht erkennen konnte. Vielleicht lagen sie in einer für ihn unerreichbaren Ferne, wo weder Zeit noch Raum existierten.
Wie er es auch drehte und wendete, zu einem Ergebnis kam er
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