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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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nicht lange anhören müssen, denn du verschwindest ja in Kürze von hier. Schon wieder.“
    „Ach, Delaney.“
    „Aber solange ich die Hoheit über das Klemmbrett habe, musst du dich wenigstens vorher offiziell bei mir abmelden.“
    Er hielt sie an der Schulter zurück. „Ich habe keine Ahnung, wie ich mich jemals dafür entschuldigen kann, dass ich dir damals nicht persönlich gesagt habe, was ich vorhabe.“
    „Ach, vergiss doch den Brief. Ist dir eigentlich jemals in den Sinn gekommen, dass es mich verletzt haben könnte, dass du mich nicht gebeten hast, mit dir zu gehen?“
    Wie konnte er ihr seine Motive nur begreiflich machen? „Wenn ich dich darum gebeten hätte, hättest du bestimmt erst einmal in Ruhe darüber nachgedacht, Pläne geschmiedet, deine Sachen aussortiert und bergeweise Kram eingepackt, um ihm mitzunehmen.“
    „Genau – wie jeder normale Mensch.“
    „Und in der Zwischenzeit hätte mich bestimmt der Mut verlassen. Ich bin mitten in der Nacht mit meiner Schrottkarre, einer Sporttasche und zweihundert Dollar in bar abgehauen, weil ich mehr Angst davor hatte, zu bleiben, als zu gehen.“
    „Na gut. Aber dann mach mir – und dir – nichts vor, indem du behauptest, du hättest bei deiner Entscheidung auch nur eine Sekunde lang an mich gedacht.“
    Er schnaubte und nahm ihr einenEimer aus der Hand. „Du weißt wirklich, wie man einen tollen Kuss versaut.“
    Genau. „Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.“
    Sie ging schnell an ihm vorbei, ehe er noch ein Wort sagen konnte.
    Danach arbeiteten Brody und sie sich schweigend durch die Halle und wischten jede Oberfläche mit Chlorbleiche ab. Einige Männer zogen Brody wegen seiner quietschgelben Putzhandschuhe auf. Delaney bemühte sich angestrengt, nicht auf den Klang seines herzlichen Lachens zu achten oder darauf, wie er hin und wieder stehen blieb, um alte Bekannte zu begrüßen.
    Doch so sehr sie auch versuchte, im Schmerz der Vergangenheit abzutauchen, ertappte sie sich wieder und wieder dabei, wie sie unwillkürlich zu ihm hinüberschaute. Meistens erwischte er sie und musterte sie nachdenklich, als versuchte er, ihre Gedanken zu erraten. Delaney entging dabei nicht, dass die Leute in der Halle sie ganz genau dabei beobachteten, wie sie sich gegenseitig verstohlene Blicke zuwarfen.
    Wahrscheinlich schüttelten sie alle heimlich den Kopf über sie. Ach, die arme Delaney. Dieser Rollins hat ihr das Herz gebrochen und jetzt lässt sie zu, dass er ihr schon wieder wehtut. Wie dumm kann man sein?
    Bei diesen Gedanken erwachte endlich wieder ihr Zorn auf Brody, den sie den Rest des Tages erfolgreich schürte. Selbst als er ihr half, nach der Essensausgabe am Abend die Küche zu putzen, behandelte sie ihn zwar höflich und zuvorkommend, aber deutlich distanziert.
    Doch als schließlich die Beleuchtung gedimmt wurde und die Leute um sie herum in unruhigen Schlaf fielen, lag Delaney hellwach auf ihrer Pritsche und starrte an die Decke. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, waren die Bilder dieses Kusses wieder da.
    Und mit ihnen die Sehnsucht nach Brody.

5. KAPITEL
    Der Dienstag begann sehr früh dank der Kinder, die in einem fremden Bett nicht lange schlafen konnten. Schliefen Kinder überhaupt jemals aus? Brody wusste es nicht. Die Kinder in der Halle waren jedenfalls hellwach.
    Brody hockte am Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, und fühlte sich eingesperrt und hilflos. Dem Wetterbericht zufolge war kein Ende des Schneesturms in Sicht. Er hatte sein Handy aufgeladen, um zumindest E-Mails beantworten zu können, inklusive einer Mitteilung seiner Chefsekretärin, die sich königlich darüber amüsierte, dass ihr Chef in einer Turnhalle festsaß.
    Dann hatte er bei der Ausgabe des Frühstücks mitgeholfen. Delaney hatte nicht ein Wort mit ihm gewechselt. Dann hatte er verfolgt, wie sie die Kinder zu kurzweiligen, sportlichen Aktivitäten animierte, bei denen die Kleinen ihre überschüssigen Energien loswerden konnten. Es bereitete ihm regelrecht körperliche Qualen, ihr dabei zuzusehen, wie sie herumhopste und mit den Hüften wackelte, aber wenn die Kinder dank ihrer Bemühungen später ein Mittagsschläfchen machen würden, war es ihm das wert.
    Brody war selbst kurz auf dem Boden eingenickt, als Sandy ihn mit dem Fuß anstupste. Er nahm Noah auf den Arm und half seiner Schwester, sich zu ihm zu setzen.
    „Ich habe vor einigen Minuten mein Handy wieder eingeschaltet. Mike hat eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.“
    Ihre Stimme

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