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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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heimlich für eine kurze Stunde Schlaf hier hereinstehlen?“
    Tadelnd schaute sie ihn an. „Das verstößt gegen die Vorschriften“, stellte sie fest und sah sich dann im Raum nach dem wahrscheinlichsten Aufbewahrungsort für Büroklammern um.
    „Du warst schon immer ein braves Mädchen.“
    Wie er die Worte aussprach, das Timbre seiner Stimme … Erneut erwachten alte Erinnerungen. An heimliche Küsse. Wie sich seine Hand zum ersten Mal unter ihren Pullover gestohlen hatte. Wie sie sich in einem geliehenen Boot unter freiem Himmel geliebt hatten. „Nicht immer.“
    „Nein, nicht immer.“ Seine Stimme klang auf einmal viel näher, und als Delaney sich umdrehte, stand Brody so dicht bei ihr, dass sie ihn ohne Weiteres hätte berühren können.
    Diesmal küsste er sie ohne langes Zögern. Delaney versuchte nicht mehr, gegen ihre Gefühle anzukämpfen und ergab sich seinen fordernden Lippen. Am liebsten hätte sie nie wieder aufgehört, ihn zu küssen, obwohl nach einer Weile ihre Knie ganz weich wurden und nur noch seine Hand auf ihrem Rücken verhinderte, dass sie zu Boden sank.
    Brody beendete den Kuss schließlich, schmiegte seine Wange an ihre und hielt Delaney fest umschlungen. Es war schön, in seinen Armen zu liegen. Sie fühlte sich sicher und geborgen. Wenn Brody bei ihr war, war die Welt in Ordnung. So war es schon immer gewesen.
    Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht. Delaney sog mit geschlossenen Augen Brodys vertrauten Duft ein. Vergangenheit und Gegenwart schienen zu verschmelzen. Das dezente Aftershave und die weiche Kaschmirwolle unter ihren Fingerspitzen waren neu, doch sein Körper und seine Berührungen waren ihr so vertraut, dass es schmerzte.
    Er legte die Hand an ihre Wange und Delaney liebte es, wie er sie mit dem Daumen streichelte.
    „Du hast so zarte Haut“, murmelte er. „Früher wurde mir jedes Mal, wenn ich dich berührt habe, unangenehm bewusst, wie rau und schwielig meine Hände waren. Du hattest es nicht verdient, von Händen berührt zu werden, die deine Haut zerkratzten wie Schleifpapier.“
    „Ich habe deine Hände schon immer geliebt. Sie sind so stark und gleichzeitig sinnlich. Wie du.“
    „Delaney, ich möchte gern noch einmal mit dir schlafen.“
    Sie wollte antworten, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. All die guten Gründe, die dagegen sprachen, wollten ihr nicht über die Lippen kommen – genauso wenig wie das Geständnis, dass sie sich ebenso danach sehnte wie er.
    „Ich habe nichts zum Schutz dabei“, beendete er das Schweigen.
    „Und ich kann schlecht Sex auf dem Boden eines Klassenzimmers haben, in dem meine Freundin Erstklässler unterrichtet.“
    „Auf ihrem Pult auch nicht?“
    „Oh Gott, nein.“ Delaney musste lachen. Sie lehnte den Kopf an seine Brust. „Ich könnte ihr nie mehr in die Augen schauen.“
    „Dann müssen wir aufhören.“ Er wartete vergebens auf ihren Widerspruch. „Ich will aber nicht.“
    „Ich auch nicht“, gestand Delaney und holte tief Luft. „Aber es geht einfach nicht.“
    „Dann müssen wir uns jetzt loslassen.“
    Widerstrebend befreite sich Delaney aus seiner Umarmung. Ihre Wangen glühten und auch ihm stand das Verlangen ins Gesicht geschrieben. „Lass uns schnell die Büroklammern suchen, bevor deine Pokerspieler noch einen Spähtrupp wegen uns losschicken.“
    Auf dem Weg zurück in die Halle hielt Brody die ganze Zeit ihre Hand. Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert. Der Schmerz war verschwunden, den Delaney bei ihrem Wiedersehen noch empfunden hatte, und die Leidenschaftlichkeit und Vertrautheit ihrer früheren Beziehung kehrten langsam zurück.
    Allerdings durfte sie nicht vergessen, dass diese Beziehung mit Tränen und einem gebrochenen Herzen geendet hatte. Vor fünf Jahren hatte Brody ebenfalls ihre Hand gehalten, sie geküsst – und war verschwunden. Auch wenn es wundervoll war, ihn wiederzuhaben, musste sie immer daran denken, dass er nur hier war, weil er festsaß.
    An der Hallentür ließ er ihre Hand los und küsste sie noch einmal. Dann sah er ihr tief in die Augen. „Ich frag dich besser nicht, ob du mitspielen willst – mir fällt nämlich gerade ein, wie schlecht dein Pokerface ist.“
    Sie hätte nur zu gern gewusst, was er in ihren Augen las, doch bevor sie allen Mut zusammennehmen und ihn fragen konnte, hatte er schon die Türen aufgestoßen und war stolz mit den Büroklammern in die Halle marschiert wie ein Großwildjäger, der mit fetter Beute zurückkehrte.
    Die Kinder scharten

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