Mein Ex, der sinnliche Verführer
dazwischengekommen …“
Caitlyn nickte nur und nahm Daniels Hand. „Schatz, geh doch mit Tante Lisa ins Wohnzimmer, damit ich mich einen Moment mit Mr Kilgore unterhalten kann.“
„Aber ich kann doch dableiben!“
„Nein. Wir müssen über etwas Geschäftliches reden.“
„Ich hör auch bestimmt nicht zu“, versicherte der Kleine und bewegte sich keinen Schritt. Trotzig verschränkte er die Arme.
Luke dämmerte, dass Gehorsam nicht unbedingt zu Daniels starken Seiten gehörte.
„Daniel!“, sagte Caitlyn scharf.
„Du verkaufst ihm aber nicht Demon?“, fragte Daniel besorgt.
„Nein, natürlich nicht. Wir reden nur, was Erwachsene halt so reden. Langweiliges Zeug für dich.“
„Ich stör euch bestimmt nicht“, versicherte er und trat näher.
„Du hörst doch, was deine Mom sagt“, schaltete Luke sich ein. Seine Stimme klang fest und freundlich. „Jetzt geh einfach. Es dauert nicht lang. Danach hat sie wieder Zeit für dich.“
Daniel nickte und ging zur Tür. „Kann ich ein Cookie haben?“
„Lisa, gehst du mit und gibst ihm eines?“, fragte Luke.
Lisa, die jedes Wort mitverfolgt hatte, nahm Daniel widerstrebend bei der Hand.
„Aber nur eines“, rief Caitlyn den beiden nach. „Von zu viel Zucker wird er überaktiv.“
Als Luke die Tür geschlossen hatte und zum Bett zurückging, nahm Caitlyn seine Hand und zog ihn näher zu sich.
Ein Gefühl angenehmer Wärme durchströmte ihn.
Aber als ihr die Berührung bewusst wurde, zog sie schnell die Hand zurück, als ob sie sich verbrannt hätte.
Einen Moment hielt Luke gespannt den Atem an. Genau wie früher löste Caitlyn in ihm eine tiefe Sehnsucht aus, ein wildes Verlangen. Nein, er war nicht über sie hinweg. Ganz im Gegenteil, er begehrte sie. Mehr als jede andere Frau.
„Du sagst ihm nicht, wer du bist!“, forderte sie. „Hörst du? Weil du nicht sein Vater bist. Jedenfalls nicht in der Hinsicht, auf die es ankommt.“
Aber daran war nur sie schuld, und das machte ihn wütend. Aber er stellte sie sich mit neunzehn vor, wie sie ein Kind von ihm erwartete und unter ihrer strengen Mutter zu leiden hatte. Vielleicht hatte sie Angst gehabt, zuzugeben, dass das Baby von ihm war?
Möglich, dass sie falsche Entscheidungen getroffen hatte, aber dasselbe traf auf ihn zu. Er hätte unbedingt wiederkommen und nach ihr sehen müssen. Gut möglich, dass sie ihm dann von dem Kind erzählt hätte. An der Vergangenheit ließ sich nichts mehr ändern, aber die Zukunft konnte er beeinflussen.
„Eines sollten wir festhalten: Wenn Daniel mein Sohn ist, will ich für ihn ein Vater sein. Ob es dir passt oder nicht.“
„Na gut. Von mir aus: Er ist dein Kind. Aber nur in biologischer Hinsicht!“
„Er ist von mir, und nur das zählt. Er braucht einen Vater, das spüre ich. Er hat zu viele Freiheiten.“
„Du hast es gerade nötig, mich zu kritisieren. Was weißt du denn schon? Daniel muss Roberts Tod verarbeiten. Wie sollte er die Nachricht verkraften, dass in Wahrheit du sein Vater bist?“
„Er muss es ja nicht gleich erfahren. Besser, wenn er sich erst etwas an mich gewöhnt. Ich merke schon, wenn es so weit ist.“
„Eines solltest du wissen: Robert war schon längere Zeit krank und ich dadurch sehr mitgenommen, als Daniel eines Tages verschwunden ist. Wir haben uns große Sorgen gemacht. Als er am Nachmittag heimgekommen ist, habe ich ein paar Dinge gesagt, die den Kleinen sehr entsetzt haben. Und dann ist Robert plötzlich gestorben. Daniel gibt sich die Schuld daran! Obwohl ich ihm gesagt habe, dass er nichts dafürkann. Furchtbar, oder?“
„Der arme kleine Kerl. Da lebt er ja mit einer schrecklichen Last!“
„Ja, allerdings. Und dafür bist du mitverantwortlich.“
„Das sagt die Frau, die sich nicht mal die Mühe gemacht hat, mir von ihm zu erzählen!“
„Wir waren damals verabredet. Aber du hast dich sang- und klanglos aus dem Staub gemacht.“
„Wenn das stimmen würde, könnte ich deinen Ärger verstehen. Aber so war es nicht! Du hättest …“
Caitlyn unterbrach ihn. „Als ich es sicher wusste, warst du schon weg.“
„Ich habe dir geschrieben, wo ich war. Und mehrmals angerufen. Du hast nie geantwortet! Und dann hast du Wakefield geheiratet.“
„Du hast angerufen?“ Sie starrte ihn an – vermutlich, weil sie nicht gern daran dachte, wie schlecht sie ihn behandelt hatte. Durch ihre Heirat war die Ranch in ihrem Besitz geblieben, ein geschickter Schachzug – Reue passte dazu nicht.
Aber wie auch
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