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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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seinen Bann gezogen. Ich hasste es, nach England zurückzukehren.“ Er warf Corrie einen bedeutsamen Blick zu. „Aber jetzt bin ich glücklich hier.“
    Unter seinem zärtlichen Blick wurde ihr warm ums Herz.
    Rayburn schmunzelte. „Das kann ich dir weiß Gott nicht verdenken.“
    Corrie, die dem Gespräch nur mit halbem Ohr gelauscht hatte, fühlte sich erschöpft und tief bekümmert, verabschiedete sich von dem Colonel und zog sich zurück.
    Morgen kommt eine gute Nachricht, morgen ganz bestimmt, versuchte sie sich aufzumuntern. Aber jeder Tag endete wie der vorhergehende: kein Wort von Dolph, keine Neuigkeiten über Laurels Söhnchen.

29. KAPITEL
    Gray schaute vom Fenster seines Arbeitszimmers in den Garten hinter dem Haus, der in voller Blüte stand. Bunte Blumen säumten die Kieswege, wofür er allerdings keinen Blick hatte. Seine Gedanken waren bei seiner Frau und der Gefahr, die ihr immer noch drohte und wahrscheinlich auch ihm. Und nun war auch noch das Baby gestorben.
    Er hatte ohne Coralees Wissen einen zweiten Detektiv eingeschaltet, Robert Andrews, der einen ausgezeichneten Ruf hatte und über einen Mitarbeiterstab von etwa sechs Männern verfügte. Ihn hatte er damit beauftragt, Nachforschungen über das vermisste Kind anzustellen – bislang ohne Ergebnis.
    Er wandte sich vom Fenster ab, in tiefer Sorge um Coralee, deren Schwermut er kaum ertragen konnte. Vielleicht hätte er ihr nicht gestatten dürfen, sich des Säuglings anzunehmen. Der Tod des Kindes hatte ihren Kummer nur noch verstärkt. Andererseits hätte er ihr die Bitte nicht abschlagen und sie nicht zwingen können, das arme Geschöpf seinem Leiden zu überlassen.
    Die Frau, die er geheiratet hatte, wuchs ihm immer mehr ans Herz. War das Liebe? Seiner Überzeugung nach war er unfähig zu lieben. Aber sein mächtiger Drang, sie zu beschützen, sie vor Leid und Gefahren zu bewahren, ließen Zweifel in ihm aufkommen …
    War das Liebe, was er für Coralee empfand?
    Und was empfand sie für ihn?
    Man hatte sie gezwungen, ihn zu heiraten. Wenn sie seine Liebe nicht erwiderte, was dann?
    Eine schmerzliche Enge in der Brust machte ihm das Atmen schwer. Er hatte seinen Vater geliebt, der ihm seine Zuneigung nur mit Hass und Abscheu gedankt hatte.
    Gray wusste nicht, ob er wieder zur Liebe fähig war. Aber wenn er Coralee ansah, wenn er zusehen musste, wie ihre schönen grünen Augen sich mit Tränen füllten, wusste er, dass er alles tun würde – buchstäblich alles! –, um ihren Schmerz zu vertreiben und sie zum Lächeln zu bringen.
    Seit dem Überfall im Theater hatte er nicht gewagt, sie zu berühren, obwohl es ihn danach verlangte, mit ihr zusammen zu sein. Aber er wusste nicht, ob ihr seine Zärtlichkeiten willkommen wären, und er wollte sie zu nichts zwingen, was sie nicht zu geben bereit war.
    Tief in Grübeleien versunken, überhörte er beinahe das leise Klopfen an der Tür. Erst als der kleine Inder eintrat, schreckte er auf. „Samir … was gibt’s?“
    „Kommen Sie rasch, sahib . Unten wartet eine Frau, die etwas über das Kind weiß, das Sie suchen.“
    Grays Herzschlag beschleunigte sich. War es wieder nur eine raffgierige Person, die es lediglich auf die Belohnung abgesehen hatte, wie alle anderen vor ihr?
    Gray eilte die Treppe hinunter. Als er den Salon betrat, erkannte er die Witwe aus der Bedford Street.
    „Mrs. Cummins, wenn ich mich recht entsinne. Bringen Sie uns Neuigkeiten?“
    „Das Kind, das Sie suchen … ist am Leben. Ich kann sie zu ihm bringen.“
    „Haben Sie Beweise, dass es das richtige Baby ist?“
    Sie händigte ihm ein gefaltetes, zerknittertes Papier aus. Darauf war mit ungelenker Handschrift ein Datum geschrieben. Am 2. Februar wurde der Knabe Joshua nach London gebracht. Darunter die Unterschrift: Sylvester Biggs.
    „Diese Einzelheiten haben wir Ihnen genannt. Das ist kein Beweis.“
    Sie gab ihm einen zweiten Zettel. „Das ist ein Bankauszug, der gestern gekommen ist. Über einen Betrag von fünfzehn Schilling.“ Das war nicht viel, gerade mal ausreichend, um ein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
    „Der Name des Mannes, der bezahlt hat, steht drauf. Hier unten hat er unterschrieben.“ Sie wies mit einem schmutzigen Finger auf den Namenszug in blauer Tinte. Grays Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    Thomas Morton.
    Eine Welle des Zorns kochte in ihm hoch, die Buchstaben verschwammen ihm vor den Augen. „Wo ist das Kind jetzt?“
    Sie bedachte ihn mit einem heimtückischen Blick. „Was

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