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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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auszuweichen.
    „Ich bin nun deine Ehefrau“, sagte sie schließlich. „Ich werde meine Pflichten in unserer Hochzeitsnacht erfüllen, aber ich werde nicht zulassen, dass du mir wehtust.“
    Seine buschigen Brauen flogen erstaunt hoch. „Das denkst du von mir? Dass ich dir wehtue?“
    Ein Beben durchflog sie. „Ich weiß, wie sehr du mich hasst. Und ich weiß auch, dass du mich bestrafen willst für das, was ich dir angetan habe.“
    Zum ersten Mal wurden seine harten Gesichtszüge weicher. „Ich würde dir nicht wehtun, Coralee, obwohl ich maßlos wütend auf dich bin.“ Er lehnte sich in die Polster zurück. „Das, was ich in unserer Hochzeitsnacht vorhabe, hat nichts mit Schmerzen zu tun … obwohl ich die Erfahrung gemacht habe, dass es Momente gibt, in denen man Schmerz mit höchst interessanter Wirkung einsetzen kann. Heute Nacht will ich dir allerdings nur Vergnügen bereiten.“
    Der harte Zug um seinen Mund kehrte wieder zurück, und es fiel ihr schwer, seinen Worten zu glauben.

18. KAPITEL
    Corrie saß kerzengerade auf dem Hocker vor dem Frisiertisch im Schlafzimmer der verstorbenen Countess, das neben dem des Earls lag. Deren Privatgemächer waren mit zierlichen französischen Möbeln aus Rosenholz, Vorhängen und Bettüberwurf aus hellgrüner Seide ausgestattet. Sie kam sich vor wie ein Eindringling und lauschte bangen Herzens auf den wütenden Sturm, der um das Schloss heulte.
    Da Allison nun nicht mehr die Rolle ihrer Zofe spielte, hatte Gray ihr Ersatz zugesagt. Das Mädchen war noch nicht erschienen, und Corrie wartete unruhig. Im Kamin brannte ein Feuer und erwärmte das Zimmer, aber in ihr war eine eisige Kälte.
    Bald würde Gray erscheinen.
    Sie wusste nicht, was er von ihr erwartete, wusste nur, dass die bevorstehende Hochzeitsnacht nicht zu vergleichen wäre mit der ersten Nacht mit ihm. Er würde jede Zärtlichkeit, jede Behutsamkeit vermissen lassen und keine Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen.
    Ihr graute vor dem, was ihr bevorstand, und sie wünschte, das neue Mädchen würde endlich erscheinen, als die Tür aufflog und Gray eintrat. Sein Blick wanderte durchs Zimmer, als sehe er es zum ersten Mal.
    „Hier kannst du nicht bleiben, bevor es nicht neu eingerichtet ist. Das war Jillians Schlafzimmer, und an dir gibt es nichts, was mich an sie erinnern würde.“
    Bei seinen kränkenden Worten zog sich Corries Herz zusammen. Sie rang um Fassung und hob das Kinn. „Die Haushälterin hat mir diese Gemächer zugewiesen.“
    Er näherte sich ihr mit finsterer Miene.
    „Mrs. Kittrick trifft keine Schuld“, fügte sie hinzu. „Sie dachte wohl, es wäre in meinem Sinne.“
    Er zog eine Braue hoch. „Glaubst du etwa, ich bestrafe sie für dieses Missverständnis? Ist das die Meinung, die du von mir hast?“
    Corrie schluckte. „Du hast dich verändert. Ich weiß nicht mehr, wer du bist.“
    „Und ich weiß nicht, wer die Frau ist, die ich geheiratet habe.“ Er strich ihr mit dem Finger über die Wange. „Vielleicht können wir heute Nacht wenigstens daran etwas ändern.“
    Sein Blick flog zur Tür, die in sein Schlafzimmer führte. „Du kannst dich hier aufhalten, so lange du willst. Aber du schläfst in meinem Bett, bis die nötigen Umbauten durchgeführt sind.“
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. „Ich … ich brauche aber ein gewisses Maß an Privatsphäre … und die Zofe, die du mir zugesagt hast. Das ist gewiss nicht zu viel verlangt.“
    Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen. „Heute übernehme ich diese Aufgabe. Danach teile ich dir ein Mädchen zu.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Komm, es ist Zeit, dich zur Nacht vorzubereiten.“
    Sie war zu keiner Bewegung fähig; ihre Füße schienen im Boden verwurzelt zu sein. Furchtsam blickte sie zu ihm hoch und bemühte sich, nicht zu zittern.
    „Was ist?“
    Sie hatte genug gelogen. „Ich habe Angst, Gray. Ich hatte Vertrauen zu dir. Jetzt aber …“ Sie wandte den Blick ab und kämpfte gegen ihre Tränen an. Sie war nie feige gewesen, aber jetzt fühlte sie sich wie ein elender Feigling.
    „Herrgott noch mal!“ Ohne Umschweife hob er sie in die Arme. Die dreistufigen Volants des Organdykleides umwehten seine Beine in einer duftigen Wolke, als er sie über die Schwelle trug, vor seinem Frisiertisch abstellte und begann, die Nadeln aus ihrem Haar zu ziehen.
    Stocksteif stand Corrie da, als er die Finger durch ihre Locken gleiten ließ und über ihre Schultern breitete. Schweigend knöpfte er ihr das Kleid im

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