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Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry

Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry

Titel: Mein Freund, der Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ist alles vorüber.“ Sie hatten die Strecke schon fast geschafft. Da kreuzte plötzlich ein Polizeiboot vor ihnen auf.
    „Stoppen Sie sofort“, tönte ein Megaphon herüber. „Halten Sie die Maschine an! Wir kommen an Bord!“
    „Da haben wir die Bescherung“, keuchte Pancras Eversley verstört. „Was jetzt? Eh, habt ihr nicht auch mal eine vernünftige Idee?“
    „Durchbrechen!“ zischte Sam Lupin kaltblütig.
    „Wir sind schneller als sie. Bring den Motor auf höchste Touren!“
    Ein Scheinwerfer griff mit getrübten Strahlenbündeln zu ihnen herüber. Noch schützte sie der Nebel. Aber das Polizeiboot kam unaufhaltsam näher.
    „Stoppen Sie sofort!“ klang es scharf durch die Stille. Im gleichen Moment peitschte ein Warnschuß auf. Die Kugel surrte scharf am Bug vorbei. Jetzt wurde auch Sam Lupin blaß. Die Cops verschossen Leuchtmunition. Sie riefen andere Boote herbei. Eine Trillerpfeife gab schrillen Alarm. Schon in der nächsten Minute jagte eine ganze Feuergabe von scharfen Schüssen herüber und zerfetzte die Wasserfläche zu sprühenden Fontänen.
    „Wir sind verloren“, ächzte Budd Buxton mutlos. „Wir müssen aufgeben. Sie durchlöchern unser Boot wie ein Sieb.“
    Sam Lupin biß die Zähne zusammen. „Lieber ersaufe ich im Wasser, als daß ich die Beute fahren lasse“, knirschte er. „Wir müssen durch. Und wenn es uns die letzten Nerven kostet.“
    Eine Kugel riß den Bug des Bootes auf. Sofort strömte Wasser in den Innenraum. Es stieg langsam an. Zoll um Zoll. Die Lage wurde verzweifelt. Von Woolwich her bekamen die Cops Verstärkung. Mit gellenden Nebelhörnern näherte sich ein zweiter Polizeikutter.
    „Aus!“ murmelte Budd Ruxton. „Jetzt ist es aus. Werft die Pakete ins Wasser.“
    Aber Sam Lupin gab das Spiel noch immer nicht verloren.
    „Halte auf das Ufer zu“, riet er Pancras Eversley. „Wir geben das Boot auf und türmen querfeldein. Es ist unsere letzte Chance.“
    Pancras Eversley fügte sich dem Rat. Unter peitschenden Maschinengewehrsalven steuerte er das schwerfällig werdende Boot an die Uferböschung heran. Das Wasser stand ihm schon bis an die Knöchel. Und immer noch peitschten die Schüsse in tödlicher Nähe vorüber. Die Lichtbündel der Scheinwerfer kamen immer näher.
    Trotzdem schafften sie es. Das Boot legte schnarrend am Ufer an. Der Motor erstarb. Pancras Eversley kramte in panischer Hast die durchnäßten Pakete aus der Kajüte.
    Jeder Mann bekam ein solches Ding in die Hand gedrückt. Mühsam und keuchend krochen sie die steile Böschung hinauf. Noch immer lagen sie im Bereich des Feuers. Links und rechts schlugen die pfeifenden Kugeln ein.
    Tim Foyle machte den letzten. Ich bin sowieso verloren, dachte er. Was kümmert mich die Polizei. Am besten wäre es ohnehin, ich würde mich den Cops ausliefern. Was sind schon ein paar Jahre Knast gegen einen grausamen Tod. Doch er mußte notgedrungen mitlaufen, wenn er den gefährlichen Schüssen entrinnen wollte. So hetzte er atemlos hinter den anderen her. Mit jeder Minute schwand seine Kraft. Am liebsten hätte er sich einfach auf den Boden geworfen, so hundemüde fühlte er sich. Nur die Furcht, daß sein Mörder noch immer in der Nähe weilte, hielt ihn aufrecht.
    Sie erreichten die Landstraße nach Woolwich.
    „Die Cops werden das ganze Hafenviertel alarmieren“, würgte Pancras Eversley hervor. „Wir müssen möglichst rasch von der Bildfläche verschwinden .Sonst gehen wir ihnen trotz allem noch ins Netz.“
    Sie hatten wieder einmal Glück. Ein Lastwagen nahm sie mit. Noch ehe die aufgescheuchten Polizeiposten die Straße sperrten, entrannen sie der Gefahr.
     
    14
     
    Als sie im Schleusenhaus ankamen, krochen sie vor Müdigkeit förmlich wie die Schnecken die Treppe hinauf. Sie waren zu erschöpft, um ein Wort zu sprechen. Mit schweißnassen Gesichtern und «bleischweren Füßen stoffelten sie in das Wohnzimmer hinein.
    Frank Gillet saß noch genauso am Tisch, wie sie ihn verlassen hatten. Vor ihm «stand die leere Schnapsflasche.
    „He, war was Besonderes los?“ fragte Sam Lupin unruhig. Frank Gillet stierte ihn aus glasigen Augen an.
    „No, nichts“, fällte er mit schwerer Zunge. „Das Mädel pennt in ihrem Zimmer. Ray Mortimer ist bis jetzt nicht zurückgekommen. Weiter gibt es nichts zu melden.“
    „Wir sollten eigentlich den Sieg feiern“, meinte Budd Ruxton mit müdem Grinsen. „Zwei Flaschen stehen noch draußen auf dem Gang. Habt ihr Lust auf einen Schluck?“
    Nein, sie

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