Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt

Titel: Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Myron , Bret Witter
Vom Netzwerk:
knetete mit den Pfoten ihren Bauch und schnurrte, schnurrte und schnurrte.
    Jodis Zimmer war das absolute Chaos. Wenn es um ihre äußere Erscheinung ging, legte meine Tochter Wert auf Perfektion. Jedes Haar war an seinem Platz. Sie bügelte sogar ihre Socken. Wer sie sah, hätte niemals vermutet, dass ihr Zimmer so chaotisch war wie der Unterschlupf eines Trolls. Schmutziges Geschirr und getragene Kleidungsstücke bedeckten den Fußboden und der Schrank war so vollgestopft, dass man die Tür nicht zubekam. Ich weigerte mich, hinter ihr herzuräumen, aber ich weigerte mich auch, mit dem Schimpfen aufzuhören. Ich benahm mich wie eine typische Mutter.
    Doch Dewey machte das verwahrloste Zimmer nichts aus.
    Da drinnen ist doch Jodi , sagte er mir mit einem letzten Blick, bevor er für die Nacht hinter ihrer Zimmertür verschwand. Was spielt all das andere denn schon für eine Rolle?
    Manchmal rief mich Jodi, kurz bevor sie das Licht löschte, in ihr Zimmer. Ich ging rein und sah, wie Dewey ihr Kissen bewachte. Andere Male lag er genau auf ihrem Gesicht.
    »Mmmm«, machte sie, während er sich über ihrem Mund wälzte, »ich kriege keine Luft mehr.«
    Ich sah eine Sekunde lang hin und dann plötzlich … bekamen Jodi und ich einen Lachanfall.

14
Versteckspiel

    A bends, wenn die Besucher gegangen sind, wird eine Bibliothek zu einem sehr einsamen und stillen Ort mit vielen unheimlichen dunklen Ecken. Die meisten Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die ich kenne, halten sich abends dort nicht gerne alleine auf. Ich dagegen blieb fast jeden Abend lange, nachdem die anderen gegangen waren, um zu arbeiten und hatte nie Angst. Ich war nicht wirklich allein, denn ich hatte ja Dewey.
    Solange ich arbeitete, saß Dewey oben auf meinem Computer-Monitor und ließ lässig seinen Schwanz hin und her baumeln. Wenn ich zu tippen aufhörte, sprang er auf die Tastatur hinunter.
    Jetzt ist Schluss , schien er damit sagen zu wollen. Zeit zum Spielen! Dewey hatte ein erstaunliches Gespür für den richtigen Augenblick.
    »In Ordnung, Dewey«, sagte ich dann immer. »Du fängst an.«
    Dewey spielte für sein Leben gern Verstecken, und kaum hatte ich das Signal gegeben, flitzte er auch schon um die nächste Ecke. Ziemlich oft entdeckte ich fast sofort irgendwo das Hinterteil einer langhaarigen, rot getigerten Katze. Dewey glaubte felsenfest, sobald er den Kopf in ein Buchregal steckte, könne man ihn nicht mehr sehen. Er schien immer zu vergessen, dass er ja noch einen Schwanz hatte.
    »Ich frage mich, wo Dewey steckt«, sagte ich laut, während ich mich anschlich. »Buuuh!«, rief ich, sobald ich direkt hinter ihm stand, und er rannte in wilder Hast davon.
    Mitunter fand er bessere Verstecke. Erfolglos suchte ich einige Regale ab und wenn ich mich dann umdrehte, stolzierte er mit diesem breiten Dewey-Grinsen auf mich zu.
    Du hast mich nicht gefunden! Du hast mich nicht gefunden!
    Gelegentlich rollte er sich an einem sehr engen Ort zusammen und gab keinen Mucks mehr von sich. Ich suchte erst fünf Minuten lang und begann dann, nach ihm zu rufen.
    »Dewey! Dewey!«
    Die dunkle Bücherei war mir manchmal doch ein bisschen unheimlich, aber ich stellte mir dann immer vor, dass sich Dewey irgendwo ganz in meiner Nähe versteckte und mich auslachte.
    »Okay, Dewey, ich gebe auf. Du hast gewonnen!«
    Keine Reaktion. Wo konnte der Kater nur sein? Als ich keine Lust mehr hatte, weiterzusuchen und mich umdrehte, stand er genau vor mir und schaute mich an.
    »Ach, Dewey, du kluger Kater. Jetzt bin ich dran.«
    Ich lief los und versteckte mich hinter einem Buchregal. Und dann gab es zwei Möglichkeiten. Entweder ich drehte mich um, sobald ich mein Versteck erreicht hatte und sah Dewey vor mir stehen, weil er mir gefolgt war.
    Hab dich gefunden! Das war leicht.
    Oder aber er rannte auf der anderen Seite um das Buchregal herum und war noch vor mir an meinem Ziel.
    So, so, hier wolltest du dich also verstecken? Siehst du, ich habe es mir gleich gedacht!
    Ich lachte dann und kraulte ihn hinter den Ohren. »Fein, Dewey. Lass uns jetzt ein bisschen laufen.«
    Wir liefen an den Regalen entlang und trafen uns an deren Enden, ohne uns wirklich zu verstecken oder zu suchen. Nach einer Viertelstunde hatte ich bei Spielen all meine Sorgen vergessen.
    »So, Dewey, jetzt wird weitergearbeitet.«
    Dewey beklagte sich nie, wenn ich unsere Spielzeit beendete. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und er kletterte auf meinen Monitor und ließ seinen Schwanz vor dem

Weitere Kostenlose Bücher