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Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt

Titel: Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Myron , Bret Witter
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allem aber gewann Dewey den Wettbewerb, weil die Stadt ihn adoptiert hatte – nicht nur die Besucher der Bücherei, sondern die ganze Stadt. Dewey hatte in aller Ruhe seinen Charme wirken lassen. Die Geschichten über ihn und seine Rettung hatten sich herumgesprochen und ihn populär gemacht. Er war nicht einfach nur der Kater aus der Bücherei, sondern der Kater aus Spencer. Er war für uns ein Überlebenskünstler, eine Quelle der Inspiration und unser Freund. Er war einer von uns.
    War er ein Maskottchen für Spencer, so wie er es für die Bücherei war? Nein, das wohl nicht, aber er hatte die Art und Weise beeinflusst, in der die Stadt sich selbst sah. Dewey erinnerte uns daran, dass unsere Stadt und ihre Einwohner etwas Besonderes waren. Wir waren Menschen, die die kleinen Dinge des Lebens zu würdigen wussten.

18
Dewey macht Schlagzeilen

    Manchmal passiert etwas ganz Erstaunliches: Man hört auf, sich abzumühen und entspannt sich, und plötzlich kommt die Welt auf einen zu … Vielleicht nicht die ganze Welt, aber doch wenigstens Iowa. Bald nach dem Fotowettbewerb des Supermarkts widmete Chuck Offenburger eine seiner Kolumnen »Iowa Boy« in der Zeitung Des Moines Register unserem Dewey.
    Als ich den Artikel las, dachte ich: Wow, jetzt hat es Dewey wirklich geschafft!
    Es war eine Sache, wenn eine Stadt eine Katze adoptierte und natürlich noch viel besser, wenn eine Region wie Nordwest-Iowa es tat. Wir erhielten tagtäglich Besuch von Leuten aus der Umgebung, aber auch von Touristen, die in dem Seengebiet Urlaub machten, die von Dewey gehört hatten und ihn kennenlernen wollten. Auch die Zeitungen der umliegenden Städte schrieben öfter über unseren Kater, doch der Des Moines Register war die Tageszeitung der Hauptstadt unseres Bundesstaates. Die Zeitung wurde im ganzen Staat verkauft, sodass möglicherweise in diesem Augenblick, in dem ich die Zeitung in der Hand hatte, gerade über eine halbe Million Menschen den Artikel über Dewey lasen. Das waren mehr Menschen, als unser alljährliche Clay County Fair Besucher hatte!
    Nach diesem Durchbruch wurde in den lokalen Fernsehnachrichten immer wieder über Dewey berichtet, die aus Sioux City, Iowa und Sioux Falls, South Dakota aus gesendet wurden. Bald darauf berichteten auch Sender aus anderen Städten und Staaten über ihn. Jeder Beitrag begann ähnlich mit einem Kommentar: »An einem eisigen Januarmorgen erwarteten die Bibliothekarinnen der Bücherei von Spencer, in ihrer Bücherklappe nur Bücher vorzufinden …«
    Das Foto, das dann gezeigt wurde, war immer dasselbe: Ein rührend anzusehendes, beinahe erfrorenes Kätzchen. Die Geschichte von Deweys Ankunft in der Bücherei war unwiderstehlich.
    Und so war auch seine Persönlichkeit. Die meisten Crews waren es nicht gewohnt, Katzen zu filmen und deshalb sagten sie immer den gleichen Satz, der ihnen selbst wohl vernünftig erschien: »Bringen Sie ihn dazu, sich natürlich zu verhalten.«
    »Na ja, er schläft gerade in einer Schachtel und lässt den Schwanz und den Bauch über die Ränder hängen. Noch natürlicher geht es nicht.«
    Fünf Sekunden später kam der Vorschlag: »Könnte er vielleicht springen oder so etwas Ähnliches machen?«
    Dewey erfüllte ihnen stets ihre Wünsche. Für eine Actionaufnahme sprang er über die Kamera. Um seine Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, ging er zwischen aufgestellten Büchern hindurch. Er lief ein Regalbrett entlang und sprang hinunter. Er spielte mit einem Kind, mit seinem roten Garn. Er saß ganz ruhig auf einem Computermonitor und schaute in die Kamera. Dabei wirkte er tatsächlich natürlich. Sich vor der Kamera zu bewegen, war Teil seines Jobs als Pressebeauftragter der Bücherei von Spencer, und er kam dieser Aufgabe engagiert nach.
    Deweys Auftritt in Living in Iowa , einer Sendung mit Reportagen über Ereignisse, Initiativen und Menschen in Iowa war typisch für viele andere. Das Filmteam kam morgens um halb acht in die Bücherei. Dewey war bereit. Er wälzte sich auf dem Boden herum, sprang von Regal zu Regal und drückte seine Nase gegen die Linse der Kamera. Die hübsche, junge Moderatorin er oberte er im Sturm.
    »Darf ich ihn mal halten?«, fragte sie.
    Ich zeigte ihr den Dewey-Tragegriff, bei dem man den Kater über die linke Schulter legte (und keinesfalls über die rechte!), und sein Hinterteil mit der Armbeuge stützte. Wenn man ihn länger halten wollte, musste man den Dewey-Tragegriff beherrschen.
    »Er macht es!«, flüsterte die

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