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Mein Freund Jossele

Mein Freund Jossele

Titel: Mein Freund Jossele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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keine Illusionen.
    Sonst noch etwas?«
    »Nein, danke. Sagen Sie Heskel nichts von meinem Anruf.«
    »Ich werde mich hüten.«
    Und damit legte Jossele befriedigt den Hörer hin. »Bist du nicht ein wenig zu weit gegangen?«
    fragte ich zaghaft.
    Jossele verabfolgte mir einen tadelnden Blick:
    »Du denkst immer nur an dich selbst und nie an meine Nerven. Wenn du noch einmal >falsch verbunden gesagt hättest, wäre der Kerl wütend geworden und hätte uns immer wieder belästigt. Jetzt ist er glücklich, weil er als einziger weiß, dass es Sulzbaum und seine Freunde endlich erwischt hat -
    und wir haben unsere Ruhe. Aber auch Sulzbaum hat seine Ruhe. Er und seine Freunde können ungestört weitermachen. Kurz und gut: es ist allen geholfen.«
    Jossele hatte recht, wie immer. Was täte die Viehmarktzentrale Nord ohne ihn!
    Die Sache läuft
    Ausnahmsweise saß ich allein in Gustis Cafe. Nach einiger Zeit erschien Jossele, sichtlich in Eile:
    »Möchtest du dich an einer geschäftlichen Transaktion beteiligen?« fragte er, ohne sich hinzusetzen.
    Ich bejahte instinktiv und wollte Näheres über die Art der Transaktion erfahren.
    »Darüber sprechen wir noch«, antwortete Jossele. »Ruf mich in einer Viertelstunde an, und wir setzen uns in einem anderen Lokal zusammen.«
    Nach einer Viertelstunde rief ich an, und weitere zehn Minuten später traf ich ihn in einem anderen Lokal. Er gab mir zu verstehen, dass die richtigen Leute mit der Durchführung dieser Transaktion betraut wären und dass der Geldgeber keinen Zweifel am Erfolg hätte. Man müsse nur noch ein paar Kleinigkeiten klären, und da habe man eben an mich gedacht. Wir sollten, meinte Jossele, möglichst bald wieder zusammenkommen, um das alles genau zu besprechen; er warte auf meinen Anruf.
    Ich war nicht nur interessiert, ich war aufgeregt. So eine Gelegenheit kommt ja nicht alle Tage.
    Lustige Geschichten zu schreiben, ist schön und gut, aber wenn einmal die richtigen Leute eine richtige Sache aufziehen, hat man endlich die Chance, großes Geld zu machen, und da muss man einsteigen. Nach meinem nächsten Anruf bei Jossele wurde ein Treffen aller Partner in Bennys Bar vereinbart.
    In Bennys Bar machte mich Jossele mit dem Rechtsanwalt Dr. Tschapsky und einem Geschäftsmann namens Kinneret bekannt. Das Gespräch steuerte ohne Umschweife auf den Kern der Angelegenheit zu:

    »Wir dürfen nicht zu lange zögern«, stellte Dr. Tschapsky fest. »Sonst versäumen wir den Anschluss. Die Voraussetzungen für eine solche Transaktion sind gerade jetzt sehr günstig. Leider weiß man nie, wie sich die Marktlage entwickeln wird.«
    »Sie haben recht«, bestätigte ich. »Wovon sprechen wir?«
    Bereitwillig gab mir Herr Kinneret die gewünschte Auskunft:
    »Wir sprechen von einer geschäftlichen Angelegenheit größeren Umfangs, die sorgfältig geplant werden muss, weil sie, wie jedes Geschäft, mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir zunächst einmal die personellen Aspekte überprüfen Dann können wir sofort anfangen.«
    »Womit?« fragte ich.
    »Mit der geplanten Transaktion. Wer von den Herren ist bereit, die entsprechenden Fühler auszustrecken?«
    Jossele erklärte meine Bereitschaft. Die anderen waren einverstanden. Es wurde beschlossen, dass ich mich gründlich umsehen und Jossele über das Ergebnis meiner Aktivitäten unterrichten sollte. Einer neuerlichen Besprechung stände dann nichts mehr im Wege.
    Ich nahm sofort meine Tätigkeit auf, ging hierhin und dorthin, sprach mit verschiedenen Leuten und fragte sie, was sie von der Sache hielten. Sie meinten, dass zur Zeit auch noch einige andere aussichtsreiche Projekte in Schwebe wären. Man müsste sich einmal zu einer unverbindlichen Aussprache zusammensetzen, meinten sie.
    Ich telefonierte mit Jossele, und wir vereinbarten die Abhaltung einer internen Konferenz in der Halle eines der großen Hotels.
    Unsere Partner wollten als erstes hören, welche Eindrücke ich auf meiner Informationstour gewonnen hätte.
    »Es sieht im ganzen nicht schlecht aus«, berichtete ich. »Um die Sache in konkrete Bahnen zu lenken, müssen wir uns allerdings darüber klarwerden, was wir wollen. Was wollen wir?«
    »Wir wollen«, sagte Jossele, »vor allem die nötigen Bewilligungen einholen. Das ist wichtig.«
    Dr. Taschapsky unterstützte ihn:
    »Stimmt. Und wie die Dinge liegen, kann ich nur sagen: je früher, desto besser.«
    Herr Kinneret fragte mich nach meiner Meinung über die

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