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Mein Freund Jossele

Mein Freund Jossele

Titel: Mein Freund Jossele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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einem Ersatz für das stillgelegte Gerät umzusehen, wobei uns klar war, dass wir uns nicht etwa an die Verkaufs-Inserate der Tagespresse halten durften, denn diese sind unzuverlässig. Statt dessen bat ich Freunde und Bekannte, ihre Augen offenzuhalten und uns zu benachrichtigen, falls sie etwas Passendes entdeckten.
    Alsbald erschien unser Nachbar Felix Seelig mit froher Botschaft: »Ich hab's!« verkündete er jauchzend. »Ein phantastischer Apparat, höchste Qualität, aus erster Hand. Allerdings nicht ganz billig. Der Besitzer verlangt 4.000 Pfund. Überflüssig zu sagen, dass ich selbst mit keinem roten Heller beteiligt bin.«
    »Lass es gut sein, Felix«, antwortete ich. »Wer ist der Besitzer?«
    Felix ließ es gut sein und gab den Namen des Besitzers mit Uri an, und ich sollte nur ja nicht vergessen, ihm, Uri, zu sagen, dass er, Felix, mich geschickt hatte, vielleicht ginge Uri dann ein wenig mit dem Preis herunter. Außerdem sollte ich unbedingt die Worte »Felix fünf« hinzufügen. Nichts weiter, nur »Felix fünf«. Uri wüsste Bescheid.
    Er war, als ich kam, leider nicht zu Hause, aber sein kleiner Bruder versprach mir, ihn zu verständigen. Tatsächlich erschien Uri am nächsten Tag bei mir in der Redaktion, wo er keine langen Umschweife machte: Da ich mit seinem Freund Felix befreundet sei, würde er selbst keinen roten Heller für sich beanspruchen, und der Plattenspieler koste nur 4.300 Pfund.
    »Felix fünf«, sagte ich vereinbarungsgemäß. »Felix fünf.«
    »Das braucht Sie nicht zu kümmern«, beruhigte mich Uri. »Das macht keinen Unterschied. Es bleibt bei 4.800 Pfund.«
    Damit übergab er mir einen verschlossenen Briefumschlag für einen gewissen Friedländer in Jaffa und wünschte mir viel Glück.
    Jetzt griff mit blinder Gewalt das Schicksal ein. Die Nagelfeile der besten Ehefrau von allen geriet am Abend zufällig in die Nähe des Briefumschlags, glitt unversehens unter den dürftig gummierten Rand und nötigte mich somit, den Inhalt des Briefs zur Kenntnis zu nehmen. Es waren nur wenige Zeilen, gerichtet von Uri an Friedländer.
    »Überbringer ist ein Freund von Felix. Sucht einen Stereo-Plattenspieler. Felix verlangt 500 Pfund.
    Ich bekomme 300 und eine Draufgabe für meinen kleinen Bruder, der die Sache vermittelt hat.«
    Ich verschloss den irrtümlich geöffneten Brief und trug ihn am folgenden Morgen zu Friedländer nach Jaffa. »Einem Freund von Uri bin ich immer gern gefällig«, sagte Friedländer. »Der Plattenspieler, den ich für Sie im Auge habe, ist ein wahrer Fund. Ich werde sofort meine Braut anrufen. Ihr Mann kennt den Besitzer.« »Friedländer begab sich ins Nebenzimmer und versperrte die Tür, aber einige Gesprächsfetzen drangen doch an mein Ohr: »Hallo, Liebling . . . alten Plattenspieler auftreiben . . . Uri will 400 . . . ich möchte 300 haben . . . also gut, 200 . . . wir müssen auch Mama beteiligen . . . und natürlich deinen Mann . . . alles klar.«
    Anschließend gab mir Friedländer die Telefonnummer des Gatten seiner Braut - der, wie sich zeigte, Platzanweiser in einem Kino in Beersheba war - und erklärte mir, dass der Preis des Apparats ein wenig gestiegen sei, Inflation und so, das müsste ich verstehen, und ihm persönlich bringe die Sache keinen roten Heller.
    Nachts telefonierte ich mit Beersheba.
    »Da Sie mit dem Bräutigam meiner Frau befreundet sind«, sagte der Platzanweiser, »bekommen Sie diesen hervorragenden Plattenspieler um 5.700 Pfund.«
    Ich nahm einen raschen Überschlag vor: Felix - 500. Uri 300. Kleinerer Bruder - 100. Friedländer -
    200. Mama 50. Braut - 250. Platzanweiser - 100. Rechnete man den Apparat hinzu, der ja auch etwas kostete, so ergab sich eine Gesamtsumme von 5.500 Pfund, nicht 5.700. Auf die Differenz aufmerksam gemacht, führte mein neuer Geschäftspartner die Anwaltskosten seiner Scheidung von Friedländers Braut ins Treffen und meinte, dass für einen fabrikneuen Stereo-Plattenspieler selbst 5700 Pfund ein lächerlich geringer Preis wäre.
    Meine zurückhaltende Reaktion veranlasste den Platzanweiser, am nächsten Tag eigens aus Beersheba herüberzukommen, um den Kontakt zwischen mir und dem in Tel Aviv wohnhaften Besitzer des Apparates persönlich herzustellen.
    »Der Idiot hat keine Ahnung von den Preisen, die jetzt gezahlt werden«, informierte er mich unterwegs. »Lassen Sie mich unter vier Augen mit ihm reden, und der Fall ist erledigt.«
    An dieser Stelle erwachte mein Geschäftssinn. Ich erklärte, dass auch

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