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Mein Freund Jossele

Mein Freund Jossele

Titel: Mein Freund Jossele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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ich eine kleine Beteiligung haben möchte.
    »Aber Sie sind doch der Käufer?« wunderte sich der Mann aus Beersheba.
    »Macht nichts«, beharrte ich. »Schlagen Sie zum Preis noch 325 Pfund dazu, und die geben Sie mir dann unterm Tisch. Wenn alle beteiligt sind, will auch ich beteiligt sein.«
    Wir hatten die angegebene Adresse erreicht. Meine Frau öffnete die Tür und führte uns zu dem Apparat, den wir, vielleicht erinnert man sich noch, loswerden wollten.
    »Ein wunderbares Gerät!« flüsterte mir der Platzanweiser zu. »Warten Sie, bis ich mit der Dame gesprochen habe.«
    »Sie können auch mit mir sprechen«, sagte ich. »Der Apparat gehört mir.«
    »Schön. Was wollen Sie haben?«
    »4.000 netto.«
    Nach einer kurzen Pause, die er für seine Kopfrechnung brauchte, erklärte sich der Platzanweiser einverstanden: »In Ordnung. Mit Freunden handle ich nicht. Ziehen Sie den Preis des Apparats, also 4.000 Pfund, von der Gesamtsumme ab, zahlen Sie mir 2.025 Pfund, und ich gebe Ihnen Ihre 325
    Pfund zurück.«
    Das war eine faire Lösung. Außerdem halte ich nichts davon, ein Geschäft scheitern zu lassen, an dem so viele Leute, noch dazu lauter gute Freunde, beteiligt sind. Es gelang mir, noch 25 Pfund für mich herauszuholen. Dann besiegelten wir den Abschluss der Transaktion mit einem Umtrunk.

Inspektor Fischbaums sechster Sinn
    Es gibt für jede Regierung zahlreiche Möglichkeiten, aus ihren Staatsbürgern potentielle Betrüger zu machen: etwa ständige Geldentwertung, die den Spargroschen des Bürgers auffrisst, oder astronomische Einkommenssteuern als Strafe für harte Arbeit und Talent. Im Arsenal der israelischen Regierung befindet sich eine weitere unfehlbare W a f f e : die Devisenkontrolle. Dem israelischen Staatsbürger ist es streng untersagt, stabile ausländische Währungen zu besitzen, ob zu Hause, auf der Bank, im Inland, im Ausland, in der Hosentasche oder auf dem Mond. Als zwangsläufige Folge blüht der Schwarzmarkt für Devisen und die Steuerfahndung durch Hellseherei.
    Blindes Walten des Schicksals führte zur Entdeckung der übernatürlichen Fähigkeiten, mit denen Inspektor Chananja Fischbaum von der Einkommenssteueramtskontrolle (ESTAK) ausgestattet war.
    Es begann, als ein gewisser Freddy Misrachi, Landwirtschaftliche Maschinen en gros, die Summe von 413 Isr. Pfund und 6 Agoroth als Einkommen für das Steuerjahr 1975/76 angab und zur gleichen Zeit die linke Seite der Yarkonstraße, die mit den ungeraden Hausnummern, sowie zwei dressierte Delphine ankaufte.
    Ein anonymer Hinweis setzte die ESTAK auf Misrachis
    Fährte. Sie begann Informationen über ihn zu sammeln, ließ durch landwirtschaftlich verkleidete Steuerfahnder seine Traktoren überprüfen, trat mit der Interpol in Verbindung, konsultierte einen Psychoanalytiker und fütterte ihren großen Computer mit den einlangenden Daten. Das Verfahren trug Früchte: Misrachi musste einen Teil seiner Einkünfte verschwiegen haben.
    Unter persönlicher Führung Inspektor Fischbaums stürmte eine Kommandoeinheit der ESTAK um 5.05 Uhr morgens die luxuriöse Wohnung des Verdächtigen, machte sich - fintenreich und vielerfahren - sofort über den Kleiderschrank her und förderte neben 20.000 Schweizer Franken in bar ein geheimes Kassabuch zutage, das einen monatlichen Reingewinn von I£ 40.000,- auswies.
    Inspektor Fischbaums starrer Blick fixierte Misrachi und bohrte sich durch das offenstehende obere Knopfloch seines hellblauen Pyjamas:
    »Also das sind Ihre 413 Pfund jährlich, wie?«
    »Bitte«, flüsterte der schlotternde Steuerhinterzieher. »Bitte, ich war gerade dabei, die Sache in Ordnung zu bringen. Ich wäre noch heute zu Ihnen aufs Steueramt gekommen, um -« - »Was Sie nicht sagen«, unterbrach ihn Fischbaum sarkastisch. »Ich möchte wetten, dass Ihre sämtlichen Traktoren Sie nicht aufs Steueramt schleppen könnten, Herr Misrachi!«
    »Ich habe keine Traktoren«, gab der noch immer Schlotternde mit schwacher Stimme zurück.
    »Und mein Name ist Bienstock.«
    Wie sich erwies, hatte ESTAK die falsche Wohnung gestürmt, was jedoch Fischbaum in keiner Weise davon abhielt, Bienstocks sofortige Verhaftung anzuordnen. Dann erkundigte er sich nach der Wohnung des Traktorenhändlers.
    Da Bienstock in Ohnmacht gefallen und somit zu einer Antwort nicht in der Lage war, läutete die Kommandoeinheit an der nächsten Wohnungstüre. Eine ältere Frauensperson öffnete.
    »Entschuldigen Sie die Störung zu so früher Stunde«, begann Fischbaum.

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