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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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Kinder und Familien zu Kollateralschäden wurden.
    Mit meinen vier Jahren wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte, dass Mom und Dad nicht mehr mit uns zusammenwohnten. Sie waren bereits ins International Management Headquarter gezogen, das auch als Int , Int Base oder Gold Base bezeichnet wurde. Darüber wusste ich nur, dass Onkel Dave und Tante Shelly dort wohnten und arbeiteten. Es stand in Hemet, Kalifornien, etwa zweieinhalb Stunden von L. A. entfernt, und die genaue Lage war so geheim, dass nicht einmal Familienmitglieder wussten, wo es sich befand. Nur Personen, die einer besonderen Unbedenklichkeitsprüfung unterzogen worden waren, durften dorthin.
    Die Church behauptete, mit diesen Sicherheits- und Geheimhaltungsmaßnahmen sollte die Int Base vor Außenstehenden geschützt werden, die Scientology schaden wollten. Sie meinte, diese Antisozialen Personen hassten es, dass wir anderen halfen, daher musste alles geheim bleiben. Ich denke, in Wahrheit ging es darum, den Eingeweihten ein Gefühl von Wichtigkeit zu geben. Außerdem gewann auch Scientology durch die Geheimhaltung die Aura von etwas Bedeutsamem.
    Mom und Dad erzählten, sie wären unter der Woche in einer Wohnung in einem Apartmentkomplex in der Nähe der Base untergebracht. Samstagabend fuhren meine Eltern zurück nach L. A. Sie blieben aber nur bis elf Uhr am Sonntagmorgen, weil sie dann wieder nach Hemet aufbrechen mussten. Woche für Woche schmerzte es mich, sie wieder gehen zu lassen, aber ich versuchte, es nicht zu zeigen. Da Justin nie weinte, versuchte ich, es ihm nachzutun.
    Meine Mutter nutzte ihre Stellung als Führungskraft, um eine regelmäßige Betreuung für mich zu organisieren. So fand sie Pat, die ebenfalls zur Sea Org gehörte. Viele Kinder, deren Eltern in der Int waren, blieben auch über Nacht in der Kindertagesstätte, aber weil ich Pat hatte, durfte ich in unserer Wohnung schlafen. Am Tag arbeitete Pat im Manor Hotel auf der Franklin Avenue, das zum Celebrity Centerder Scientologen gehörte.
    Da Mom, Dad, Cathy und Mike Rinder nicht mehr täglich nach Hause kamen, änderte sich unser Tagesablauf ein wenig. B. J. und ich fuhren immer noch mit dem Bus zur Kindertagesstätte, aber nachmittags gingen wir nicht mehr direkt in die Wohnung zurück. Stattdessen nahmen unsere Lehrer uns mit in eine Wohnung, die nicht weit von unserer entfernt lag und für die Nachmittagsbetreuung gedacht war. Auf dem Heimweg von der ATA holten uns dann mein Bruder oder Taryn ab und gingen mit uns nach Hause. Das mobile Kindermädchen war noch da, sodass immer ein Erwachsener in der Nähe war, falls wir etwas brauchten. Pat kam irgendwann nach sieben und blieb über Nacht bei uns. Da es nicht anders ging, wurde sie auch B. J.s Nanny.
    Zwar vermisste ich Mom und Dad, aber ihre Abwesenheit war nicht immer schlimm. An manchen Tagen lud Taryn ihre Freundin Heather, deren Eltern ebenfalls in der Int waren, in unsere Wohnung ein. Ich liebte es, Prinzessin zu spielen. Dazu verkleideten mich die beiden Mädchen und machten mich schön, frisierten mich und gaben mir Krönchen und Zepter.
    Justin lud auch gerne seine Freunde ein. Mike, der Sohn der Sekretärin unseres Vaters, und Teddy, dessen Mutter mit Mom zusammenarbeitete, waren zwei seiner Lieblingsgäste. Sie übten an B. J. und mir ihr Karate. Wir wehrten uns mit Kissenschlachten. Teddy und Justin fuhren gerne mit dem Skateboard und nahmen B. J. und mich mit, damit wir zusehen konnten.
    Mein Vater kam an den meisten Samstagabenden nach L. A. Normalerweise versuchte er, die Wochenenden so besonders wie möglich zu gestalten, brachte mir kleine Geschenke mit oder machte am Sonntagmorgen etwas Lustiges mit mir. Manchmal ruhten wir uns einfach zu Hause aus, aber manchmal gingen wir auch in ein Café zum Frühstücken, besuchten den Griffith Park in der Nähe der Santa Monica Mountains oder bummelten in der Mall. Meine Mom konnte wegen ihrer Arbeit seltener kommen.
    Aber eines Samstagabends rief sie mich an und erzählte, sie und Dad würden kommen und hätten eine Überraschung für mich. Ich versuchte, auf sie zu warten, aber als sie kamen, war ich schon eingeschlafen. Am nächsten Morgen rannte ich in ihr Zimmer. »Wo ist meine Überraschung?«, fragte ich aufgeregt. Mom griff unter das Bett und holte ein Kätzchen hervor, eine graue Tigerkatze, die unglaublich süß war, aber auch zu Tode erschrocken. Ich nannte sie Sarah Kitty. Zuerst hatten B. J. und ich Angst vor ihr, weil sie bösartig sein konnte,

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