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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums bewusstlos in ihrem Wagen gefunden worden und aus ihrem Koma nicht mehr erwacht. Mir wurde gesagt, dass sie an den Folgen ihres Lungenemphysems gestorben sei.
    Ich weinte den ganzen Tag hemmungslos. Die Vorstellung, sie nie wiedersehen, umarmen oder mit ihr reden zu können, war schrecklich. Ich wünschte mir, mehr Zeit mit ihr verbracht zu haben, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Aber ich versuchte mich zugleich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass sie nun irgendwo einen neuen, jüngeren Körper bekommen würde, einen schmerzfreien Körper, und dass sie damit glücklicher wäre.
    Wir bemühten uns bei der Kirche darum, zu ihrem Begräbnis fliegen zu können, aber es gelang ihnen nicht, uns rechtzeitig einen Flug zu besorgen. Immerhin wurde meinen Eltern gestattet, an der Beerdigungsfeier in Florida teilzunehmen. Ich war am Boden zerstört, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, mich von meiner Großmutter zu verabschieden. Wenn niemand in der Nähe war, sprach ich manchmal mit ihr, nur um ihr alles Gute zu wünschen. Aber ich glaube nicht, dass sie mich hörte.

KAPITEL 30
Niedrigere Ethik-Zustände
    Eine Woche nach dem Begräbnis meiner Großmutter erhielten Dallas und ich die Nachricht, unsere Arbeit in Australien sei beendet. Wir flogen umgehend nach Hause, wo wir herausfanden, dass man unser Zimmer in der FLO -Base an jemand anderen gegeben hatte. Wir hatten diesen Raum von unserem eigenen Geld gestrichen, mit Teppichboden und Kacheln wohnlicher gemacht, und dennoch hatte man ihn einfach weggegeben. Unser neues Zimmer lag im siebten Stock, besaß einen alten zerbröselnden Linoleumboden und roch modrig. Kleine Sägemehlhäufchen waren über den gesamten Boden verstreut, und für uns beide stand nur eine einzige winzige Kommode zur Verfügung. Der Abfluss der Badewanne war verstopft und die Wanne offensichtlich irgendwann übergelaufen. Repariert worden war sie nicht. Trotzdem waren wir froh, wieder zu Hause zu sein. Unser Jahr in Australien hatte viel Unerwartetes und Merkwürdiges mit sich gebracht, und jetzt war es einfach angenehm, wieder in unseren Alltag zurückzukehren. Wir wussten, dass es schwierig sein würde, die Freiheiten, die wir dort gehabt hatten, aufzugeben, aber wir waren zuversichtlich, uns schnell wieder anpassen zu können. Doch da irrten wir uns. Es bereitete uns wesentlich mehr Probleme, als wir gedacht hatten, nicht nur wegen unserer Erfahrung auf dem fünften Kontinent, sondern auch weil es auf der Base schlimmer zuging denn je.
    Wir hatten uns am nächsten Vormittag um elf Uhr auf der Base einzufinden, und vom ersten Moment an war klar, dass die Dinge erheblich strikter gehandhabt wurden als früher. Wie wir erfuhren, hatte sich der gesamte Tagesablauf auf dem Stützpunkt geändert. Alle Zeiten für den individuellen Sport waren gestrichen, Essenspausen auf fünfzehn Minuten begrenzt, das Projekt Klar Schiff – der einzige Termin in der Woche, an dem wir Wäsche waschen und unsere Zimmer putzen konnten – auf zwei Stunden reduziert und sämtliche Kantinenvergünstigungen abgeschafft worden, was bedeutete, dass wir in der Kantine keine zusätzlichen Speisen mehr kaufen durften. Jeder auf der Base war mit der Zuweisung eines niedrigen Ethik-Zustands bestraft worden, und das schon seit drei Monaten.
    Diesmal hatte nicht nur ich ein Problem damit, auch Dallas setzte das Ganze ziemlich zu. Seit unserem Aufenthalt in Australien lagen wir mit unseren Meinungen zur Church noch deutlicher auf einer Wellenlänge. Daher war ich ein wenig überrascht, als Dallas bei den nach einem Missionsende obligatorischen Security-Checks gestand, dass wir uns Filme und andere Sendungen angesehen hatten. Ich selbst hatte mir vorgenommen, so wenig wie möglich zu erzählen, vor allem von den Dingen, die der Church gar nicht bekannt sein konnten, aber das Geständnis von Dallas hatte das natürlich zunichtegemacht. In meinem Security-Check wurde ich gefragt, wie hoch ich den finanziellen Schaden für die Org einschätze, den wir durch Unproduktivität und Budgetverschwendungen verursacht hätten. Also summierte ich einfach die Kosten für drei Monate Miete, Busfahrgeld und Lebensmittel, denn so funktionierten Geständnisse nun einmal. Hätte ich gesagt, die Org verschwende ihr Geld schon selbst und wir hätten sogar noch 75 000 Dollar eingenommen, wäre ich nur nach weiteren Withholds befragt worden.
    Die alljährliche Feier zum Geburtstag von L. Ron Hubbard am 13.

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