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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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auf. »Aber Sie haben ja ein Doppelzimmer«, strahlte sie Mareike an.
    »Nein, nein, schon in Ordnung. Ich fahre ins Continental.« Andrea wollte Mareike gar nicht erst in Verlegenheit bringen. »Rufen Sie mir bitte ein Taxi.«
    »Blödsinn«, wehrte Mareike ab. »Natürlich teilen wir das Zimmer. Außerdem drängt die Zeit. In einer Dreiviertelstunde ist der Termin mit Schössler.«
    Andrea fühlte sich überrumpelt. Mareike konnte doch ihr Gespräch auf der Fahrt hierher nicht schon wieder vergessen haben. Also musste sie auch wissen, dass es eher keine gute Idee war, gemeinsam ein Zimmer zu nehmen. Aus Andreas Sicht viel zu viel Nähe, betrachtete man die Umstände. – Aber sollte sie das hier in der Hotelhalle mit Mareike diskutieren?
    Du kannst deine Gefühlsprobleme später lösen, Andrea. Jetzt gehst du erst mal mit aufs Zimmer und vergisst alles, was nicht mit der Arbeit zu tun hat.
    So fügte sich Andrea den Umständen. Sie gingen aufs Zimmer, machten sich frisch. Mareike beschäftigten ausschließlich die bevorstehenden Verhandlungen. Sie gab Andrea noch ein paar Hinweise, wie sie die Gespräche anzugehen gedachte, und instruierte Andrea, welchen Part sie übernehmen sollte. Andrea war etwas irritiert über Mareikes plötzliche, fast distanzierte Sachlichkeit. Aber im Grunde war sie ihr auch sehr recht. Dieses dumme Geständnis im Auto vergaßen sie beide am besten ganz schnell wieder.
    Die Dämmerung ging bereits in Dunkelheit über, als das Taxi vor dem Hotel hielt. Es war ein anstrengender, dafür erfolgreicher Tag gewesen.
    »Drei Termine, zwei Vertragsabschlüsse. Das macht dir so schnell niemand nach.« Andrea gab sich keine Mühe, ihre Anerkennung zu verbergen. Mareikes Verhandlungserfolge verdiente sie uneingeschränkt. Neidlos gestand sich Andrea ein, dass sie nur bessere Staffage in den Gesprächen gewesen war.
    »Und Nummer drei ziert sich nur der Form halber noch«, ergänzte Mareike triumphierend. »Ich maile Brennicke gleich die guten Nachrichten.«
    Sie betraten die Hotelhalle und gingen zum Fahrstuhl. »Anschließend können wir im Restaurant was zu Abend essen.«
    In ihrem Zimmer angekommen, legte Mareike die Unterlagen auf dem Tisch ab, die Tragetasche des Laptops daneben. Der Reisverschluss der Tasche surrte. Mareike nahm das Gerät heraus und klappte es auf.
    Derweil ging Andrea zum Telefon, rief die Rezeption an und bat darum, dass man im Continental ein Zimmer für sie reservierte. Ihre Befürchtung, dass Mareike protestieren würde, trat nicht ein. Deren Augen, und offenbar auch alle anderen Sinne, hingen am Laptop. Scheinbar waren noch ein paar E-Mails gekommen. Und scheinbar war etwas Wichtiges dabei, denn Mareike wirkte beim Lesen regelrecht abwesend.
    Andrea wartete. Mareikes Blick haftete am Bildschirm. Sie dachte wohl über die Formulierung einer Antwort nach, die sie schreiben wollte. Allerdings ungewöhnlich lange, wie Andrea fand. Sie ging zu Mareike hinüber, blieb hinter ihr stehen.
    »Brauchst du noch lange?«
    Keine Antwort.
    »Mareike?« Andrea legte ihre Hand auf Mareikes Schulter.
    Mareike zuckte leicht zusammen. »Was?« Sie klappte eilig das Laptop zu.
    »Schlechte Nachrichten?«, fragte Andrea.
    Mareike bemühte sich um Fassung, das sah Andrea ihr an.
    »Gehen wir essen«, erwiderte Mareike lediglich und stand auf.
    Es wurde ein schweigsames Abendessen. In Andrea verstärkte sich der Verdacht, dass Mareike eine schlechte Nachricht erhalten haben musste.
    Auch weil Mareike mit wenig Appetit aß, obwohl sie im Taxi meinte, dass ihr der Magen knurrte. Als die Kellnerin kam, um abzuräumen, fragte sie angesichts Mareikes halbvollen Tellers: »War alles in Ordnung mit dem Essen?«
    Mareike nickte nur. Kurz darauf stand sie vom Tisch auf. »Ich mache noch ein paar Schritte an der frischen Luft.«
    Andrea wollte sich ihr anschließen. Doch Mareike wehrte ab. »Entschuldige. Ich möchte gern einen Moment allein sein.«
    Also ging Andrea aufs Zimmer. Unschlüssig, ob sie ins Continental fahren oder erst noch auf Mareike warten sollte, stand sie vor ihrem Koffer. Sie entschloss sich zu warten. Sie hätte keine ruhige Minute, von Schlaf ganz zu schweigen, bevor sie wusste, dass Mareike wohlbehalten zurück war. Sie wirkte, als stände sie völlig neben sich. Welche Nachricht hatte sie nur so durcheinandergebracht?
    Andrea schaute zu dem Tisch, wo das Laptop lag. Mareike hatte es nur zugeklappt, als sie gingen, nicht abgeschaltet. Andrea wusste, wenn sie hinging und es

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