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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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»Das hoffe ich nicht. Dennoch. Man wird besonnener. Glaubst du nicht?«
    »Besonnener«, wiederholte Mareike nachdenklich. »Bin ich deshalb so unsicher?«
    Darauf hatte Andrea keine Antwort.
    »Also, was meinst du? Tue ich das Richtige?«, kam Mareike zum Ausgangspunkt zurück.
    »Ich kann dir nicht sagen, was das Richtige für dich ist.«
    Mareike seufzte. »So ähnlich hat Laura es auch formuliert. Sie rief gestern an. Erzählte, dass sie schon ein paar ihrer Freunde getroffen hätte, sich auf den neuen Job freue. Als sie so mitten im Schwärmen war, fragte ich sie, ob sie für mich dasselbe tun und das, was ihr am Herzen liegt, verlassen würde. Sie meinte, dass niemand das vom anderen verlangen kann. Was sie ja auch nicht hätte. Es sei meine Entscheidung.«
    »Damit hat sie wohl recht.«
    »Ja, aber . . . von ihr hätte ich eine andere Antwort erwartet. Verstehst du?«
    Diesmal wusste Andrea sehr wohl, was Mareike meinte. »Ja.« Natürlich hatte Mareike sich von Laura eine einfühlsamere Antwort erhofft.
    »Seien wir mal ehrlich. Lauras Antwort war nichts anderes als eine Umschreibung für Nein. Oder?«
    Andrea schwieg betreten.
    Mareike schüttelte leicht den Kopf. »Laufe ich einer Frau hinterher, weil ich von einem Traum beherrscht werde?«, fragte sie mehr an sich selbst als an Andrea gerichtet. »Ich werde wohl erst Klarheit bekommen, wenn ich drüben bin.«
    Andreas Magen krampfte sich ein weiteres Mal zusammen. »Ich werde dich vermissen«, sagte sie leise.
    Zum ersten Mal sprach Andrea es aus. Es lag eigentlich nicht in ihrer Absicht. Es rutschte mehr so heraus. Aber nun war es eben passiert.
    Mareike wandte ihr den Kopf zu. »Ich dich auch.« Da die Straße ihre Aufmerksamkeit erforderte, sah sie wieder geradeaus. »Genau genommen bist du die Einzige, die ich vermissen werde.«
    Andrea schloss die Augen.
    Nein, bitte, Schluss damit. Ich halte das nicht aus! Schon gar keine drei Tage.
    »Bitte sag so etwas nicht«, presste Andrea gequält hervor. »Ich . . . es ist schon schwer genug für mich.« Sofort bereute sie ihre Worte.
    Oh Gott. Warum habe ich das gesagt? Jetzt weiß sie, wie es in mir aussieht. Und wahrscheinlich steht es auch in meinem Gesicht.
    Andrea senkte schnell den Blick, um zu retten, was zu retten war. Sie hatte nicht gewollt, dass Mareike diesen Einblick erhielt. Ihre Gefühle für Mareike sollten ihr Geheimnis bleiben.
    Trotz gesenkten Kopfes spürte Andrea Mareikes kurzen, intensiven Blick. Schweigen legte sich zwischen ihnen. Einige Kilometer lang sagte keine von ihnen etwas.
    »Aber ich dachte . . .«, begann Mareike schließlich zögernd. »Du sagtest doch . . . es wäre nichts. Und dass du darüber hinweg bist.«
    In diesem Moment merkte sie wohl, dass an dem, was sie sagte, etwas nicht stimmte. Warum sollte man über nichts hinwegkommen müssen?
    Andrea blickte auf. »Was sollte ich denn sonst sagen?«, entgegnete sie mit leiser Stimme. »Du warst mit Renate liiert. Und dann tauchte Laura auf.«
    Ein Moment entstand bedrückendes Schweigen.
    »Jetzt wird mir einiges klar«, beendete Mareike die Stille. Langsam, als müsse sich die Erkenntnis erst formen, sagte sie leise: »Deshalb warst du oft so schwer zugänglich.« Ein leichtes Schmunzeln. »Eine regelrechte Kratzbürste manchmal.« Das Lächeln verschwand sofort wieder aus ihrem Gesicht. »Es tut mir leid.«
    »Aber du kannst ja nichts dafür. Ich wusste schließlich immer, woran ich war.«
    Mareike seufzte. »Hättest du doch nur was gesagt.«
    »Wieso?« Andrea wusste nicht, was das hätte ändern können.
    Mareikes Blick war starr geradeaus gerichtet. Sie antwortete nicht. Andrea vermutete, dass Mareike ihre Frage nicht gehört hatte. Da Andrea sie sowieso eher nebenher gestellt hatte, wiederholte sie sie nicht.
    Das Gespräch verebbte.
    Bei der Ankunft im Hotel gab es ein Problem.
    »Wir haben nur eine Reservierung für Holländer, nicht für Lange.« Die Rezeptionistin gab zum dritten Mal Andreas Namen in den Computer ein. Bedauernd sah sie Andrea an. »Tut mir leid.«
    Andrea winkte ab. »Macht ja nichts. Geben Sie mir einfach irgendein freies Zimmer.«
    »So einfach ist das leider nicht. Im Hotel findet eine Tagung statt. Wir sind ausgebucht. Wir mussten schon einige Teilnehmer anderweitig unterbringen.«
    Andrea seufzte. »Okay. Wo?«
    »Das Continental könnte Sie aufnehmen. Mit dem Taxi zehn Minuten von hier«, gab die Hotelangestellte hilfreich Auskunft. Plötzlich hellte sich ihre betrübte Miene

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