Mein Geliebter aus den Highlands
werden. Wir können wenigstens versuchen, das Ganze ein bisschen festlich zu gestalten.«
»Aber ich sollte ihr sagen, was passiert ist und was beschlossen wurde«, protestierte Gregor.
»Das kann ich auch tun. Vielleicht ist es sogar besser so. Wenn ich mit ihr rede, wird sie nicht sofort nay sagen und sich weigern, auch nur ein weiteres Wort davon zur Kenntnis zu nehmen. Du solltest dich lieber noch ein bisschen mit ihren Brüdern unterhalten.«
Gregor nickte und ging mit Ewan hinaus. Offenbar würden er und Alana ihr ernstes Gespräch erst nach ihrer Hochzeit führen können. Das beunruhigte ihn ein wenig, doch dann fiel ihm ein, dass diese plötzliche Hochzeit noch etwas anderes bedeutete: Alana würde heute Abend wieder neben ihm liegen. Bei diesem Gedanken hob sich seine Laune beträchtlich. Frohgemut ging er in die große Halle und machte sich zusammen mit Ewan daran, den Raum für eine Hochzeit vorzubereiten.
»Eine Hochzeit? Was für eine Hochzeit? Jetzt gleich?«
Alana starrte Fiona entsetzt an und richtete sich langsam auf. Als sie die Augen aufgeschlagen hatte, war sie sehr erleichtert gewesen, dass ihre Brüder weg waren. Sie war nur etwas enttäuscht, weil Fiona an ihrem Bett saß und nicht Gregor. Doch wahrscheinlich war das besser so. Sie musste sich noch auf ein paar unangenehme Fragen vorbereiten, die man ihr wegen ihrer Ohnmacht stellen würde. Dann jedoch erklärte ihr Fiona, dass sie gut daran getan hatte, sich ein wenig auszuruhen, denn sie würde all ihre Kraft für die Hochzeit brauchen.
»Die Hochzeit zwischen dir und Gregor natürlich«, erklärte Fiona nun geduldig.
»Oh weh – meine Brüder haben Gregor also dazu gezwungen, mich zu heiraten?«
»Nun, es fielen ein paar Drohungen, aber das sollte dich nicht weiter wundern. Deine Argumente waren überzeugend, und vielleicht hättest du sogar den Sieg davongetragen, wenn du nicht in Ohnmacht gefallen wärst. Doch sobald deinen Brüdern aufging, dass du schwanger bist, ließen sie sich durch nichts mehr davon abbringen, sofort einen Priester zu holen und euch zwei zu vermählen.«
»Sie wissen von dem Kind?« Alana stöhnte, als Fiona nickte. »Gregor etwa auch?« Abermals nickte Fiona stumm. »Warum hast du es ihnen gesagt?«, fragte Alana, auch wenn in ihrer Stimme kein Vorwurf lag.
»Ich habe ihnen nichts gesagt«, erwiderte Fiona. »Das war nicht nötig. Deine Brüder haben es noch vor Gregor geahnt, aber auch ihm ist es ziemlich rasch klar geworden.«
Wahrscheinlich sollte sie sich nicht weiter darüber wundern. Ihre Brüder stellten sich zwar häufig ein bisschen dumm, aber sie waren nicht die Toren, als die sie sich ausgaben, und sie hatten eine gute Beobachtungsgabe. In ihrer großen Familie war immer irgendeine Frau schwanger. Man konnte gar nicht anders, als die Zeichen zu erkennen. Auch Gregor hatte zahllose Brüder und Neffen. Bestimmt kannte auch er die Anzeichen einer Schwangerschaft genau. Alana war es fast ein wenig peinlich, dass sie diese Signale übersehen hatte, bis ihr an diesem Morgen so schlecht geworden war.
»Ich will nicht, dass Gregor gezwungen wird, mich zu heiraten«, sagte sie verzagt. Warum lief plötzlich wieder alles schief, nachdem es doch gerade wieder angefangen hatte, gut zu laufen?
»Das Einzige, was euch aufgezwungen wird, ist der Zeitpunkt der Hochzeit. Gregor wollte dich ohnehin heiraten.«
»Das hat er aber nie gesagt.«
»Meine Güte, warum, glaubst du wohl, hat er sich in den vergangenen zwei Wochen so um dich bemüht?«
»Weil er mich wieder in seinem Bett haben will?« Alana musste über Fionas abfälligen Blick lächeln.
»Das versteht sich von selbst. Auch die besten Männer neigen dazu, bei einer Frau, die sie begehren, mit dem falschen Kopf zu denken. Aber kein Mann wirbt so hartnäckig um eine Frau, wenn er nicht vorhat, sie zu heiraten. Vor allem dann nicht, wenn ihn eine Horde von Brüdern damit aufzieht, wo er geht und steht. Gregor hat sich zwar noch ein wenig gesträubt, selbst als er begriffen hatte, dass du von ihm schwanger bist, aber das würde wohl jeder Mann tun, wenn man ihm befiehlt, zu heiraten. Außerdem hat er sich offenbar hauptsächlich deshalb mit deinen Brüdern gestritten, weil sie ihn reizen.«
»Aye, meine Brüder reizen eine Menge Leute«, gab Alana lächelnd zu. »Sie verstehen sich sehr gut darauf. Manchmal glaube ich, es ist eine Art Spiel für sie.«
Fiona lächelte ebenfalls. »Das kann gut sein. Nay, ich würde sagen, so ist es mit Sicherheit.
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