Mein Geliebter aus den Highlands
den kalten, morastigen Boden. Sie wusste zwar, dass es unklug war, sich hinzusetzen, doch sie war so entkräftet, dass sie nicht mehr aufstehen konnte. Sie begann zu zittern, und in ihren Ohren dröhnte es leise. Als sie den Kopf zu heben versuchte, sah sie, dass Gregor sie anstarrte und ihr den Weinschlauch anbot, dann kippte sie langsam nach hinten.
Erschrocken kniete sich Gregor neben sie. Er schob die Hand unter ihre Schulter und hob ihren Oberkörper an. Ihr Kopf ruhte reglos auf seinem Arm, ihr Körper war erschlafft. Offenbar hatte sie die Besinnung verloren. Als er ihr den Schmutz aus dem Gesicht wischte, merkte er, dass ihre Stirn glühte.
»Oh weh, du armes Mädchen«, murmelte er. »Ich habe dir zu viel zugemutet.«
Er hob sie auf und setzte sie unter einem Baum ab, wo der Boden etwas trockener war. Dann formte er eine Schlaufe aus seinem Umhang, schlang ihn sich um die Schultern und verstaute Alana darin. Er musste es mehrmals versuchen, doch schließlich ruhte sie an seiner Brust, und ihre Beine baumelten an seiner Seite, sodass er ungehindert ausschreiten konnte. Er musste einen Unterschlupf finden, wo sie bleiben konnten, bis es Alana besser ging.
Das Schicksal war ihnen gewogen: Es dauerte kaum eine Stunde, bis er ein kleines, steinernes Häuschen gefunden hatte. Er pochte laut an die dicke Holztür. Als sich nichts regte, öffnete er die Tür und sah sich wachsam um, entdeckte jedoch kein Lebenszeichen. Das Häuschen wirkte ziemlich stabil, und das Strohdach war unversehrt. Offenbar war diese Unterkunft verlassen, und Gregor nahm sie sogleich in Besitz. Er legte Alana ab, kramte ein paar Torfstücke heraus, die er immer dabeihatte, und machte ein Feuer. Bald würde er Holz oder weiteren Torf nachlegen müssen, doch zuerst wollte er dafür sorgen, dass Alana trocken wurde.
Er dankte Gott für die Weitsicht, zwei Decken eingepackt zu haben. Nun stand er vor der heiklen Aufgabe, Alana die nassen Kleider auszuziehen. Hoffentlich blieb sie bewusstlos, bis er das geschafft hatte. Wäre sie bei Bewusstsein gewesen, hätte sie sich bestimmt nach Kräften dagegen gewehrt, von einem Mann entkleidet zu werden.
Als Erstes zog er ihr Stiefel und Strümpfe aus, dann rieb er ihre Beine, um sie aufzuwärmen. Obwohl Alana schlank war und ihre Beine im Vergleich zu ihrer Größe ziemlich lang wirkten, wuchs in Gregor die Gewissheit, dass sie nicht war, was zu sein sie vorgab. Die Beine, die er trocken rieb, waren viel zu wohlgeformt für die Beine eines jungen Mädchens.
Als er ihr den Umhang und das Kleid auszog, runzelte er besorgt die Stirn. Sie war nass bis auf die Haut. Er zog ihr auch noch das Unterhemd aus, dann kauerte er sich neben sie und betrachtete sie nachdenklich. Sie trug eine Unterhose, allerdings aus weichem Stoff und nicht so unförmig wie eine Männerhose. Doch das war nicht das Auffälligste an ihr. Viel bemerkenswerter waren die Leinenstreifen, die sie um ihren Oberkörper gewickelt hatte. Er glaubte nicht, dass sich eine Wunde unter diesem Stoff befand.
Mit Gewalt musste er sich an sein ursprüngliches Vorhaben erinnern – dafür zu sorgen, dass Alana warm und trocken lag. Als er mit seinem Messer die pitschnassen Stoffstreifen durchtrennte, kamen kleine feste Brüste zum Vorschein, die dunkelrosa Spitzen von der Kälte steil aufgerichtet.
Ihm lief das Wasser im Mund zusammen vor Verlangen, diese langen, verführerischen Spitzen zu kosten. Nur mit größter Mühe gelang es ihm, die Lust niederzuringen, die sein Blut erhitzte. Als er ihr behutsam die ebenfalls völlig durchnässte Hose abstreifte, war er sich vollkommen sicher, dass er nun gleich die Schamgefühle einer Frau und nicht die eines jungen Mädchens verletzen würde. Der Anblick ihres nackten Körpers überwältigte ihn. Ihre Oberschenkel waren fest und schlank, die Hüften sanft gerundet, der Bauch flach und glatt. Zwischen den wunderschönen Schenkeln nistete ein kleines Dreieck brauner, rötlich schimmernder Locken. Ein makelloser Körper!
Als er sich dabei ertappte, dass er keuchte, stieg Ärger in ihm auf. Er führte sich ja auf wie ein Hirsch in der Brunft, der die Witterung einer Hirschkuh aufgenommen hat. Rasch rieb er Alana trocken, legte sie vorsichtig auf eine Decke und kramte ein sauberes, trockenes Hemd aus ihrem Bündel. Eilig streifte er es ihr über und deckte sie sorgfältig mit der zweiten trockenen Decke zu.
Noch immer gegen sein Verlangen ankämpfend nahm er sich ihre notdürftig verbundenen Hände vor.
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