Mein Geliebter aus den Highlands
schien so warm, dass es fast angenehm war. Er stellte Alana ins Wasser und reinigte die Stelle zwischen ihren Beinen.
»Du nimmst nicht die geringste Rücksicht auf mein Schamgefühl«, beschwerte sie sich, als er sie ans Ufer zog und mit seinem Hemd abtrocknete.
»Aye, da hast du vollkommen recht«, pflichtete er ihr bei und half ihr beim Anziehen ihres Unterhemdes.
Alana beobachtete ihn seufzend, als er seinen Kilt um sich schlang. Ihr Liebesspiel hatte all ihre Erwartungen erfüllt, aber das Nachspiel hatte sie etwas enttäuscht. Gregor hatte sie festgehalten und gestreichelt, während sie allmählich aus dem Taumel der Leidenschaft erwachten. Aber er hatte kein Wort von Liebe gesagt. Sie gab sich zwar zu bedenken, dass es dazu noch zu früh war. Männer brauchten wohl etwas mehr Zeit, um andere Gefühle abgesehen von Lust und Verlangen zu erkennen. Doch richtig überzeugend fand sie diese Erklärung nicht.
»Du siehst so ernst aus, Mädchen«, sagte er leise. »Bereust du es etwa?«
»Nay«, erwiderte sie aus tiefstem Herzen.
»Gut.« Er umarmte sie und küsste sie auf die Wange. »Aber jetzt sollten wir wohl lieber ins Lager zurückkehren, bevor uns Karl die Fische klaut.«
Tatsächlich pirschte sich der Kater schon wieder an die Fische an. Alana beeilte sich, ihren Fang im Beutel zu verstauen. Dann zog sie sich fertig an und folgte Gregor ins Lager. Seine ungezwungene Art erleichterte es ihr, sich mit ihm wohlzufühlen, trotz allem, was sie gerade getan hatten – am Flussufer, am helllichten Tag. Erstaunt über ihre Kühnheit schüttelte Alana den Kopf.
Sie schürte das Feuer, während Gregor die Fische ausnahm. Dann machte er sich auf die Suche nach Holz, und sie achtete darauf, dass die Fische nicht anbrannten. Es wirkte alles völlig normal und alltäglich. Alana konnte kaum glauben, dass sie vor wenigen Momenten ihre Unschuld verloren hatte. Nur das schwache Brennen zwischen ihren Beinen sagte ihr, dass es nicht bloß ein seltsamer Traum gewesen war. War es bei allen Liebespaaren so, dass sie ein ganz normales Leben führten, unterbrochen von hitzigen, kurzen Momenten der Leidenschaft?
Nay, dachte sie. Das konnte nicht alles sein. Sie glaubte nicht, dass Gregor tagaus, tagein mit Jungfrauen schlief. Er hätte ihr wenigstens ein kleines Kompliment machen können. Fast schien ihr, als sagte er absichtlich so wenig wie möglich. Doch was mochte der Grund dafür sein? Natürlich hätte sie ihn fragen können, was in ihm vorging, aber davor scheute sie zurück, weil sie seine Antwort fürchtete. Sie hatte ja auch nichts über ihre Gefühle gesagt, obgleich ihr eine Menge Worte auf der Zunge gelegen hatten. Aber diese Worte wären direkt aus ihrem Herzen gekommen, und sie glaubte nicht, dass Gregor bereit war, sie zu hören. Alana hatte mit Gregor geschlafen, weil sie ihn liebte. Aber sie wusste, dass Männer nicht unbedingt tiefe Empfindungen hatten, wenn sie mit einer Frau schlafen wollten. Aus Geschichten ihrer Verwandten wusste sie, dass es ein Weilchen dauern konnte, bis ein Mann bereit war, mehr zu geben. Sie hoffte nur, dass sie die nötige Geduld aufbringen konnte.
Gregor bemühte sich, möglichst munter mit Alana zu plaudern, während sie sich die Fische schmecken ließen. Ihm war klar, dass er so wirkte, als wäre dort unten am Bach nichts Großartiges passiert. Aber seine Gefühle verwirrten ihn so sehr, dass er fürchtete, er könne nicht die richtigen Worte finden. Sein Verhalten beunruhigte Alana, das sah er ihr deutlich an. Doch er brauchte einfach noch Zeit, um einen sicheren Mittelweg zu finden, den er mit ihr beschreiten konnte. Einerseits wollte und konnte er ihr seine Liebe noch nicht versprechen, andererseits wollte er nicht so ungerührt wirken, dass es sie verletzte oder – schlimmer noch – sie ihm gegenüber erkaltete.
Als sie unter die Decke krochen, spürte er tatsächlich, dass sich eine gewisse Kälte in ihr breitmachte. Ihm war klar, dass er etwas dagegen tun musste. Er zog sie heran und küsste sie. Zu seiner großen Erleichterung schmolz ihr kurzer Widerstand rasch dahin, und sie erwiderte seinen Kuss. Zärtlich streichelte er ihren schlanken Oberschenkel und knabberte an ihrem Ohr. Sie erbebte.
»Oh, Mädchen, meine süße kleine Alana, du erschütterst einen Mann bis zu seinen Grundfesten«, murmelte er und küsste die Mulde an ihrem Brustbein.
»Du hast nicht besonders erschüttert gewirkt«, erwiderte sie ein wenig schroff.
»Und das ist dir nicht seltsam
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