Mein Geliebter aus den Highlands
vorgekommen? Meine Güte, glaubst du etwa, ich falle jeden Tag über Jungfrauen her?«
Lächelnd streichelte sie seinen Arm. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er sich all seiner Kleider entledigt hatte. Ihre zunehmend düsteren Gedanken hatten sie so beschäftigt, dass sie es gar nicht gemerkt hatte. »Nay, das glaube ich eigentlich nicht. Ich denke, die meisten Männer machen einen großen Bogen um Jungfrauen.«
Der Grund dafür war ihnen beiden klar: Einer Jungfrau von Stand die Jungfernschaft zu rauben, war in den meisten Fällen ein direkter Weg zum Altar. Aber dieses Thema wollte Gregor nach Kräften vermeiden. »Du hast mir ein wundervolles Geschenk gemacht«, sagte er leise. »Und damit meine ich nicht den winzigen Schild deiner Unschuld. Du hast mir Feuer geschenkt, Mädchen, und eine Leidenschaft, die so heftig und befriedigend war, wie ich sie noch nie gekostet habe. Und auch süßer. Ich hatte allerdings Angst, dass ich dir arg wehgetan habe, vor allem, als ich am Schluss so grob wurde.«
»Nay, du hast mir nicht wehgetan, zumindest nicht mehr als nötig. Und ich fand dich gar nicht so grob.«
»Nett, dass du das sagst. Aber mir ist klar, dass ich es nicht geschafft habe, gegen Ende zu so sanft zu sein, wie ich es hätte sein sollen.«
Alana streichelte seine Brust. Er klang sehr unzufrieden mit sich. Sie vermutete, dass ein Mann wie Gregor nicht gern die Beherrschung verlor, und sie war sich ziemlich sicher, dass ihm das passiert war. Obwohl es ihr schwerfiel, über ihr Liebesspiel als solches zu sprechen, wollte sie nicht, dass er den Eindruck hatte, er habe sie verletzt oder er sei zu grob gewesen. Sie hatte die Momente genossen, als sein Verlangen ihn völlig beherrschte, denn ihr war es ja genauso ergangen. Genau das hatte sie gebraucht, und sie würde es zweifellos wieder brauchen. Sie wollte keinen geübten Minnesänger in ihren Armen, der sich auf jede seiner Bewegungen konzentrierte statt auf sie und die Lust, die sie teilen konnten. Sie wollte Gregor, einfach nur Gregor, selbst wenn das bedeutete, dass er etwas grob und sehr gierig war.
»Es hat mir sogar ganz gut gefallen, als du ein bisschen grob warst«, sagte sie leise und wagte einen raschen Blick auf sein Gesicht. »Ehrlich gesagt hätte ich es mir sogar schneller und härter gewünscht.«
Diese Frau ist wirklich etwas ganz Besonderes, dachte Gregor, als er ihr Gesicht anhob und sie küsste. »Oder langsam und sanft?«
»Was auch immer dir Lust spendet – denn deine Lust ist meine Lust.«
»Sag mir, mein Schatz, tut es dir noch weh?«
»Nay, ich habe es dir doch schon gesagt, es war nur ein kleiner Stich, und der ist längst vergangen.«
»Das ist schön, denn ich hätte die größte Lust, wieder mit dir zu schlafen.« Er fing an, sie auszuziehen.
In seiner Stimme lag eine seltsame Anspannung, die Alana auf sein Verlangen zurückführte. Sie spürte seinen harten Schaft an ihrem Bein, während er sie entkleidete. Er hatte zwar noch nichts von Liebe gesagt, aber das beunruhigte sie in diesem Moment nicht weiter. Was er gesagt hatte, wies darauf hin, dass er einfach nur verlegen war, genau wie sie. Seine Worte hatten jedenfalls nicht wie eine leere, oft benutzte Schmeichelei geklungen. Er hatte sein Verlangen klar geäußert und ihr deutlich zu verstehen gegeben, wie viel Lust sie ihm schenkte. Damit musste sie sich einstweilen zufrieden geben. Sie wandte sich wieder ganz den Wonnen zu, die sie in Gregors Armen fand.
Gregor drückte sich an Alana, die mit dem Rücken an ihn geschmiegt tief und fest schlief, und küsste ihren Scheitel. Zärtlich streichelte er ihren flachen Bauch und lächelte, als sie im Schlaf seinen Namen murmelte und kurz ihr strammes Hinterteil an ihm rieb. Eigentlich sollte er zutiefst erschöpft sein nach der wilden Leidenschaft, die sie soeben geteilt hatten. Doch stattdessen spürte er, wie die Bereitschaft, es sogleich noch einmal zu tun, seine Lenden kitzelte. Grinsend gestand er sich ein, dass diese Frau ihn unersättlich machte.
Er hatte sie beim Wort genommen und sich gestattet, Lust zu spenden und zu nehmen. Seine einzige Sorge hatte darin bestanden, dass Alana ihr Liebesspiel ebenso genoss wie er. Zum ersten Mal hatte er nicht mehr sorgfältig über jede Berührung, jeden Kuss und jede Bewegung seines Körpers nachgedacht. Alana hatte sich bereitwillig auf die Leidenschaft eingelassen, die zwischen ihnen loderte. Es war das sinnlichste Liebesspiel gewesen, dass er je erlebt hatte.
Gregor gähnte und
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