Mein Geliebter, mein Prinz
Abend?“
Sie schüttelte den Kopf, auch wenn es ihr schwerfiel. Schließlich sollte er sie keinesfalls für leicht zu haben halten – darauf achtete nun wirklich jede Frau! „Nein, heute passt es mir leider nicht. Ich muss eine Menge Arbeit nachholen.“
Nico zog die Augenbrauen hoch. „Verschieben Sie es auf morgen“, befahl er arrogant.
Offenbar ist er daran gewöhnt, dachte Ella. Schnell aufreißen,schnell abservieren. Tja, wenn er nicht einmal bereit war, einen Tag zu warten, dann verschwendete er seine Zeit. „Tut mir leid“, erwiderte sie kühl. „Ich kann nicht. Zumindest muss ich schauen, was während meiner Abwesenheit los gewesen ist.“
Mühsam verbarg er seine Verärgerung und zuckte die Schultern. „Sicher. Und wann? Morgen Abend? Oder haben Sie dann auch viel zu tun?“
Ella hörte den Sarkasmus in seiner Stimme. „Morgen passt mir gut“, sagte sie ruhig. Obwohl sie sich behauptet hatte, steigerte der kleine Sieg ihre Besorgnis nur. Weil sie es nicht mit dem Typ Mann zu tun hatte, mit dem sie normalerweise Kontakt pflegte. Nico war anders. Er sah atemberaubend gut aus, steuerte Flugzeuge, fuhr Jetski und rettete Frauen von Booten. Ganz klar erkannte Ella, dass vor ihr ein echtes Alphatier stand, mit den entsprechenden Begierden, und sie war nicht sicher, wie sie mit ihm umgehen sollte …
„Geben Sie mir Ihre Adresse. Ich hole Sie gegen acht ab. Wir gehen in ein Restaurant in der Gegend. Oder wäre es Ihnen lieber, wenn wir uns in London treffen?“
In London würden ganz spezielle Probleme auftauchen. Zum Beispiel, wie Ella nach dem Essen spätabends nach Hause kommen sollte, wenn sie den letzten Zug verpasste. Wie sie reagieren sollte, wenn Nico ihr vorschlagen würde, in einem Hotel zu übernachten. Ella gehörte nicht zu den Frauen, die gleich beim ersten Date mit einem Mann ins Bett gingen. Erschrocken über ihre Gedanken, schüttelte Ella den Kopf, bevor sie Nico antwortete. „In meinem Dorf gibt es ein gutes Restaurant. Ich werde Sie dorthin ausführen, als Dankeschön für alles, was Sie für mich getan haben.“
Um zwei Minuten nach acht drückte Nico auf den Klingelknopf. Blumenduft hing in der warmen Luft und hüllteihn ein. Rund um die Haustür blühten Sommerrosen in Hülle und Fülle. Ellas Cottage sah so hübsch und romantisch aus – wie die auf altmodischen Pralinenschachteln abgebildeten Cottages.
Wie losgelöst von der Wirklichkeit fühlte Nico sich. Als würde er nicht so recht begreifen, wo er war und was er hier machte – eine Million Meilen entfernt von seiner Welt und all ihren Zwängen und Regeln.
Die Tür ging auf, und plötzlich konnte Nico kaum noch klar denken, denn Ella sah einfach sensationell aus. Sie trug ein figurbetontes schwarzes Kleid, das ihren Körper wie mit Lakritze überzogen wirken ließ, die er gern kosten wollte …
„ Ciao , Ella“, sagte er langsam.
Ohne einen Ton herauszubringen, blickte sie Nico starr an, weil … Oh, er war wirklich toll.
Auf Mardivino hatten seine eindrucksvolle Körperkraft und sein umwerfend gutes Aussehen sie fasziniert, und jetzt waren diese Eigenschaften irgendwie tausendfach verstärkt. Vielleicht lag es daran, dass Ella ihn fern von seiner natürlichen Umgebung sah, als hätte man eine exotische Blüte gepflückt und sie in einem englischen Dorf wieder eingepflanzt.
Seine Größe ließ ihr Cottage einem Puppenhaus ähneln, neben ihm schienen sogar die leuchtenden Farben der Gartenblumen zu verblassen. In der Abendsonne schimmerte seine gebräunte Haut. Nico trug ein weiches, kühles Leinenjackett, das seine durchtrainierte, muskulöse Figur betonte. Die dunklen Augen funkelten, und er strahlte eine fast unanständige Stärke und Vitalität aus, als wäre jeder andere Mann auf der Welt neben ihm nur eine halbe Portion.
Ihr Herz begann zu hämmern. „Hallo, Nico“, stieß sie mühsam hervor.
Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass sie vielleicht bereitsNachforschungen über Mardivino angestellt und sich schon alles unwiderruflich geändert hatte. Wusste sie Bescheid? Während er sie eingehend musterte, konnte er kein Anzeichen dafür entdecken, dass Ella es herausgefunden hatte. Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Hungrig?“
Sie hatte das Gefühl, dass sie keinen Bissen herunterbringen könnte – aber das vor einer Dinnerverabredung zu äußern war wohl nicht gerade diplomatisch. „Ich … ich hoffe, das Restaurant gefällt Ihnen“, sagte sie nach Atem ringend, denn sein männlicher Duft
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