Mein Geliebter, mein Prinz
miteinander reden, findet dabei immer auch ein verborgener Dialog statt. Man sagt niemals das, was man wirklich denkt.“ Sonst würde ich dir jetzt offenbaren, dass ich deinen nackten Körper an meinem spüren möchte, dass ich dich leidenschaftlich auf den Mund küssen und mit deiner Zunge spielen will,während ich dieses süße erste Mal zu dir komme, dachte Nico.
Einerseits wurde Ella bei seinen Worten noch vorsichtiger, andererseits steigerte Nico damit das Gefühl angespannter Erwartung. Was war mit ihr los? Inzwischen sollte sie sich doch wohl danach sehnen, hier wegzukommen. Anstatt auf seinen sinnlichen Mund zu blicken, seinen perfekten Körper ununterbrochen zu betrachten und dabei zu denken, wie herrlich dieser Mann ohne Kleidung aussehen musste!
„Also? Würden Sie gern zum Gefängnis rasen, um einen von ihnen abzuholen?“, nahm Nico den Gesprächsfaden wieder auf.
„Bäh, nein, danke!“ Ella schauderte. „Keiner von den Typen ist mein Liebhaber. Ich habe Mark durch meine Arbeit kennengelernt.“ Sie biss sich auf die Lippe, als ihr bewusst wurde, wie vertrauensselig sie sich benommen hatte. „Er hat mich zu einem Wochenende mit einigen seiner Freunde eingeladen. Nachdem wir an Bord waren, ist mir klar geworden, dass er sich unsere gemeinsame Zeit ganz anders vorstellte als ich.“
„Und was ist passiert?“
„Ich habe deutlich gemacht, dass ich nicht an ihm interessiert bin. Da hat er beschlossen, sich stattdessen mit einer Flasche Whisky zu vergnügen.“ Ella verzog das Gesicht. „Die anderen haben mitgetrunken.“
„Hat er Ihnen wehgetan?“ Nicos Miene verfinsterte sich.
Ella schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe mich von ihnen ferngehalten, so gut das auf einer eher kleinen Yacht eben geht. Sie haben dann angefangen, immer mehr zu trinken. Offensichtlich war keiner von ihnen mehr in der Lage, die Verantwortung für das Boot zu übernehmen.“ Ihre Stimme zitterte leicht. „Ich habe Angst bekommen und mich nicht mehr unter Deck getraut.“
Ihr herzzerreißendes leises Wimmern fiel Nico wiederein. Und wie sie ihn angefleht hatte, sie nicht allein zu lassen. Eine schöne Frau zu retten konnte sehr starke und primitive Gefühle wecken – Gefühle, mit denen er nicht vertraut war. Und deren Macht in diesem Fall noch größer war, weil Ella seine wahre Identität nicht kannte.
Er wollte sie zu einem Bett führen und lieben, aber nicht jetzt. Nicht hier. In seinem eigenen Land mit einer Frau zu schlafen war immer problematisch. Und er wollte weder ihr Vertrauen zu ihm zerstören noch seine gesellschaftliche Stellung missbrauchen. Wenn er sich mit Ella der Leidenschaft hingab, sollten sie sich in Augenhöhe begegnen können. Dafür musste er sie zurück nach England schaffen, ohne Aufsehen zu erregen.
„Möchten Sie nach Hause?“, fragte er abrupt.
Seine Frage überrumpelte Ella, und sie hoffte, dass ihr die Enttäuschung nicht anzumerken war. Was hatte Ella erwartet? Dass sie auf unbestimmte Zeit an diesem schönen Ort bleiben würde, zusammen mit ihrem starken, gut aussehenden Retter? Sie rang sich ein Lächeln ab. „Tja, ich sollte wohl besser.“
Nico hörte ihr an, dass sie keineswegs wild darauf war, von hier wegzukommen, und das steigerte sein Verlangen. Aber, wie er selbst gesagt hatte: Hunger war der beste Koch …
„Ich werde das Nötige arrangieren.“ Er zog eins der neusten Handymodelle aus der Hosentasche und ging nach draußen.
Ella erkannte, dass er das Gespräch auf Spanisch führte. Nach wenigen Minuten kam er wieder herein.
„Mein Arbeitgeber hat gute Beziehungen zum Polizeichef und veranlasst, dass Ihre Sachen zum Flughafen gebracht werden. Wir können in einer Stunde in der Luft sein.“
„So schnell?“, fragte Ella verwirrt. „Aber mein Ticket geht ab Nizza, und das ist meilenweit weg.“
„Wir fliegen mit einem Privatjet.“
Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich. „Wie das?“
Nico erkannte, dass ihr Blick vorsichtig und wachsam wurde. Die Anonymität bereitete Nico jedoch zu viel Spaß, als dass er sie schon aufgeben wollte. Außerdem log er Ella ja nicht direkt an. Er präsentierte die Wahrheit nur in einer leicht veränderten Form. „Mein Boss ist ein sehr reicher und großzügiger Mann. Und ich habe einen Pilotenschein. Also kann ich Sie nach Hause fliegen. Das heißt, natürlich nur, wenn Sie darauf vertrauen, dass ich Sie heil und gesund nach Hause bringe, cara.“
Er hatte sie gerettet und dafür gesorgt, dass sie nicht zusammen mit den
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