Mein Geliebter, mein Prinz
anderen festgenommen wurde, er hatte sie gepflegt, während sie sich mit Fieber im Bett hin und her geworfen hatte. Gab es irgendeinen Grund, Nico nicht zu vertrauen?
Und wenn er sie mit so sanfter Stimme cara nannte …
„Stört es Ihren Chef denn überhaupt nicht, wenn Sie plötzlich mal eben ins Ausland fliegen wollen?“
„Ich hätte nächste Woche sowieso einige geschäftliche Angelegenheiten in England erledigen müssen, und ich kann die Termine ohne Weiteres auf diese Woche vorverlegen.“
Seine dunklen Augen funkelten vor Vorfreude, und sein Lächeln war unwiderstehlich. Ella bekam Herzklopfen. „Das ist ganz … reizend von Ihnen.“
Die Frage, warum er sich so zuvorkommend verhielt, hing unausgesprochen im Raum.
Noch nie in seinem Leben war dieser sehr englische Ausdruck auf ihn angewendet worden. „Reizend? Nein, ich bin einfach für die Verlockungen strahlend grüner Augen und rosenzarter Lippen ebenso empfänglich wie jeder andere Mann.“
Ella spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Das war eindeutig ein Angebot! Und was sollte sie damit anfangen?Was hatte sie denn gemeinsam mit diesem superaktiven Ausländer, der Jetski fuhr, einen Pilotenschein hatte und in einer primitiven Hütte ein köstliches Essen zaubern konnte? Der auf einer Mittelmeerinsel lebte, weit entfernt von ihrer Welt …
„Vielleicht möchten Sie in England mit mir zu Abend essen?“, fragte Nico lächelnd. Frühstück wäre ihm lieber, aber das würde dann sowieso folgen.
So, wie ihr Herz jetzt hämmerte, kam es Ella vor, sie wäre noch nie zum Dinner eingeladen worden. Denn genauso fühlte sie sich. Als wären alle bisherigen Einladungen nur Probeläufe für diesen Moment gewesen.
Strahlend erwiderte sie sein Lächeln. „Danke, gern.“
4. KAPITEL
Es ist nur eine Verabredung zum Abendessen, sagte sich Ella.
Also warum war sie so nervös? Warum zitterten ihr die Hände, als sie das Kleid über den Hüften glatt strich? Sie trug Lipgloss auf und betrachtete sich dann kritisch im Spiegel.
Das schwarze Seidenkleid schmiegte sich schimmernd an ihre Rundungen, was einen provozierenden Kontrast zu den winzigen, mit grauem Samt überzogenen Knöpfen schuf, die eine gerade Linie vom Hals bis zu den Knien bildeten. Die schwarzen Sandaletten brachten Ellas Beine vorteilhaft zur Geltung. Als einzigen Schmuck trug Ella ein dunkelgraues Samtband mit einem eingefassten tiefschwarz funkelnden Gagat am Hals.
Zum x-ten Mal blickte Ella nervös auf die Uhr und zog am Saum des Kleids. Noch einmal ging Ella die außergewöhnlichen Ereignisse der vergangenen zwei Tage durch. Die Stunden, in denen Nico sie mit einem Privatjet nach Hause geflogen hatte, krönten die bisherigen Erlebnisse.
Ungläubig hatte Ella sich in der Kabine umgesehen. Womit auch immer Nicos Boss sein Geld verdiente, er musste enorm erfolgreich sein, wenn er sich so eine Luxusmaschine leisten konnte.
Und warum wunderte sie sich überhaupt noch über irgendetwas? Sie hatte sich gefragt, wie sie – nur mit NicosT-Shirt bekleidet, ohne Schuhe – zum Flughafen kommen sollte. Doch auf einem befestigten Weg oberhalb des Strands hatte ein glänzender schwarzer Geländewagen gestanden. Auf einer Küstenstraße gelangten sie zum Ziel, ohne irgendeine Ortschaft zu durchqueren. Am Flughafen wurden sie abseits des Terminals von einem Wachmann durch ein Tor gewinkt und direkt aufs Rollfeld gefahren, wo Nico den Wagen einfach stehen ließ. Sein Arbeitgeber musste neben Millionen auch über großen Einfluss verfügen.
Während des Flugs nippte Ella an einem Fruchtcocktail und blickte immer wieder zum Cockpit, wo Nico den Steuerknüppel so vorsichtig bewegte, als lägen seine Hände auf dem Körper einer Frau. Unwillkürlich erschauerte Ella. Ein Mann, der ein Flugzeug lenken konnte, war ausgesprochen sexy. Aber andererseits hatte sie bisher noch keinen Piloten getroffen, geschweige denn einen beim Fliegen beobachtet! Dieser Mann wirkte dabei jedenfalls sehr erotisch.
„Bitte schön. Zu Hause.“ Nach der Landung kam Nico mit einem Leuchten in den Augen in die Kabine. Wenn er in einem Cockpit saß, war er immer glücklich. Genauso gut fühlte er sich beim Motorradfahren, Segeln, Bergsteigen oder Tauchen. Manche Leute nannten es „gefährlich leben“, er nannte es einfach „leben“.
„Danke“, sagte Ella ruhig und hoffte, dass er die Einladung zum Abendessen ernst gemeint hatte. „Es war ein schöner Flug.“
„Wann sehen wir uns?“, fragte Nico. „Heute
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