Mein Geliebter, mein Prinz
eine Liebkosung, und Ella spürte, wie ihr das Blut warm in den Adern pochte. Süße Erregung drängte sie, zwang sie, ihm zu verraten, was sie sich wünschte. „Ungeduldig“, sagte sie heiser.
Von ihrer Reaktion überrascht, kniff Nico die Augen zusammen. Das Unerwartete war ein sehr starkes Aphrodisiakum. Ohne länger zu zögern, nahm er seine Brieftasche heraus und warf mehrere Geldscheine auf den Tisch.
„Das Abendessen sollte auf meine Rechnung gehen, als Dankeschön für deine Hilfe!“, protestierte Ella.
„Halt den Mund.“ Nico stand auf.
„Und du hast viel zu viel dagelassen.“
„Dann wird sich die Serviererin freuen.“
Ella hoffte, dass er es sich leisten konnte und nicht eine überschwängliche Geste machte, um sie zu beeindrucken. Andererseits durfte Ella bei einem Arbeitgeber wie Nicos wohl davon ausgehen, dass er gut verdiente.
Einen Moment später waren diese Gedanken vergessen, als Nico ihr den Arm um die Schultern legte und sie nur noch an seine Berührung denken konnte, sobald seine Finger ihre nackte Haut streiften.
Außer Atem gingen sie über die Terrasse und durch den ebenfalls voll besetzten Speiseraum, bevor sie die Straßebetraten. Nico wartete gerade so lange, bis sie außer Sicht der Restaurantgäste waren. Dann schob er Ella in eine dunkle Mauernische, um die Frau an seiner Seite hart an sich zu ziehen.
Der kurze Weg war Nico unendlich lang vorgekommen. Aber jetzt war sie endlich in seinen Armen, Nico küsste Ella, und sie erwiderte seinen Kuss, und plötzlich gerieten die Dinge außer Kontrolle.
5. KAPITEL
„Nico!“ Erschrocken über ihre leidenschaftliche, gefügige Reaktion auf seinen Kuss, rang Ella nach Atem.
„ Si? Che cosa?“ , flüsterte er ungeduldig. Er rieb die Hüften an ihren und hörte triumphierend, wie Ella aufseufzte.
„Wir können das nicht tun!“ Sie schloss die Augen, als er sich unverfroren an sie presste und sie seine Erregung spürte. „Nicht hier!“
Nico bewegte sich nicht. Sie dachte, er wollte sie hier nehmen? Seinen Reißverschluss aufmachen, ihr den Slip hinunterschieben und es an einer Mauer tun? Bei der Vorstellung verlor er beinahe völlig die Kontrolle über sein Verlangen. Er löste sich von Ella und versuchte verzweifelt, wieder normal zu atmen.
„Los, gehen wir“, stieß er hervor und nahm ihre Hand.
Total durcheinander, lief Ella blindlings neben ihm her zurück zum Cottage, als kenne er den Weg wie seine Westentasche und nicht sie.
Ihr zitterten so sehr die Hände, dass sie die Tür nicht aufbekam und Nico schließlich aufschloss. In der Diele hob er Ellas Kinn an und betrachtete stirnrunzelnd ihr gequältes Gesicht. „Was hast du?“
„Was musst du von mir denken?“
Ah! Er unterdrückte ein Lächeln. Das Spiel kannte er. Frauen wollten Sex ebenso sehr wie Männer, hatten gleichwohl immer das Bedürfnis, das körperliche Begehren alsetwas Anständiges zu betrachten … falls das überhaupt möglich war.
„Ich finde dich wunderschön, cara. Und ich möchte sehr gern mit dir schlafen.“
Ihre Augen waren dunkler geworden vor Verlangen. Doch das jahrelange Einüben eines bestimmten Verhaltens konnte offenbar nicht in zwei Stunden zunichte gemacht werden. Ella trat zurück und zeigte zur Küche. „Vielleicht … vielleicht sollte ich uns Kaffee kochen?“
Nico konnte es nicht glauben. Vor wenigen Augenblicken hatte sie ihm in den Armen gelegen, kurz davor, sich ihm hinzugeben. Und jetzt ging sie auf Abstand? Das war ja unerhört! So etwas war ihm noch nie untergekommen. Würde sie die Willenskraft aufbringen, sich noch einmal zurückzuziehen, wenn er sie wieder berührte? Wahrscheinlich nicht … oder?
Nicht nur der Gedanke, dass sie bei ihrem Entschluss bleiben könnte, hielt Nico ab. Nein, die verlockende Aussicht, einmal zu erleben, was anderen Männern passierte, drängte ihn dazu. Einmal für das kämpfen zu müssen, was er erreichen wollte, das reizte Nico.
Jetzt lagen nicht alle Vorteile auf seiner Seite. Hatte er sich nicht immer gefragt, wie es sein würde, wenn eine Frau ihn wie einen ganz normalen Mann behandelte? Jetzt hatte Nico die Gelegenheit, es herauszufinden.
Schließlich hatten ihm die Götter ja nicht nur gleichzeitig die Ehre und Last seines Geburtsrechts beschert, sondern auch gutes Aussehen und Intelligenz. Also würde er eben herausfinden, ob beides allein genügte, um zu bekommen, was er sich so sehnsüchtig wünschte.
„Ja, du solltest vielleicht einen Kaffee zubereiten“, sagte
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