Mein Geliebter, mein Prinz
umschlungen lagen Ella und Nico auf dem Sofa.
Entsetzt wurde Ella klar, dass sie keinen Gedanken an den Schutz ihrer Privatsphäre verschwendet hatten. Natürlich hätte jemand sie sehen können! Zwar ermunterte Ella Nachbarn und Bekannte nicht, einfach vorbeizukommen. Aber gelegentlich taten sie es trotzdem. Im Sommer wurde es erst nach zehn dunkel – was die Wahrscheinlichkeit erhöhte, dass jemand einen Spaziergang machte und bei ihr klingelte. Und gute Freunde gingen oft einfach ums Haus und klopften an die Terrassentüren. Du lieber Himmel! Ella wurde rot, als sie schuldbewusst daran dachte, wie leichtsinnig sie gewesen war. Trotzdem konnte sie nicht widerstehen. Bevor sie ihn weckte, musste sie einfach die Fingerspitzen über seine glatte Haut gleiten lassen, die sich wie Seide anfühlte.
Nico bewegte sich. Hier war es warm und … ja, völlig friedlich. Und dieses wundervolle federleichte Streicheln. Total entspannt zu sein, das schätzte er als seltenen und sehr kostbaren Zustand. Zufrieden seufzte Nico und schlief wieder ein. Er wollte hier nicht weg.
„Wach auf, Nico! Du musst sofort aufwachen!“
Die Stimme drang in sein Bewusstsein und störte ihn. Am meisten tat seinem Ohr das misstönende, beleidigende „du musst“ weh. Das war er nicht gewohnt.
Als Nico die Augen öffnete, stellte er fest, dass eine Frau mit zart gerötetem Gesicht, völlig zerzaustem rotbraunem Haar und nackten Brüsten auf ihm lag.
Die junge Frau von der Yacht! Er war mit zu ihr nach Hause gegangen und hatte sie geliebt. Den Arm hebend, blinzelte Nico und sah auf seine Uhr. Und ziemlich schnell ist es vonstattengegangen. Er wandte das Gesicht wieder Ella zu. „ Ciao, bella.“
Ella verkrampfte sich. Irgendetwas hatte sich verändert.Vor sich sah sie nicht mehr den Mann, der auf dem Höhepunkt der Leidenschaft mit gebrochener Stimme ihren Namen geflüstert hatte. Plötzlich sah er gefährlich aus … Nein, mehr als das. Fremd. Er war ein geheimnisvoller, erotischer Fremder, mit dem sie gerade ein wunderbares Erlebnis geteilt hatte. Und es gern wiederholen wollte.
„Wir sollten umziehen“, sagte sie verlegen.
„Umziehen?“
Wie dumm, dass sie jetzt unsicher wurde – nach dem, was zwischen ihnen passiert war … Aber zu spät! „Nach oben“, erklärte Ella. „Ins Bett. Nur für den Fall …“ Sie zuckte die Schultern und zeigte zu den Glastüren. „Ich möchte nicht, dass uns jemand sieht! Du weißt schon …“
Nico verharrte unbewegt. Oh ja, er wusste Bescheid. Er kannte Leute, die Unsummen für Informationen über eine Szene wie diese zahlen würden. Wütend auf sich, presste Nico die Lippen zusammen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hob Ella behutsam von sich herunter und setzte sich auf. Ungläubig schüttelte Nico den Kopf, als er die auf dem Boden vor dem Sofa verstreuten Kleidungsstücke sah. Wie hatte er so unvorsichtig sein können?
„Hast du ein Badezimmer?“, fragte er kurz angebunden.
All ihre Hoffnungen auf eine leidenschaftliche gemeinsame Nacht zerplatzten jetzt wie eine Seifenblase. Wie konnte er es wagen, in diesem Ton mit ihr zu sprechen? „Was glaubst du wohl?“, fuhr sie ihn an.
Nico wollte ihr applaudieren, weil sie sich nicht die Mühe machte, ihren Ärger hinter einem Lächeln zu verbergen. Aber warum sollte sie? Sie wusste ja nicht, wer er war!
„Ich zeige dir, wo es ist, und dann kannst du gehen“, erklärte sie kühl. Sie stand auf und griff nach ihrem Slip, bevor ihr einfiel, dass Nico ihn zerrissen hatte.
Fasziniert von ihrem sexy Po und noch mehr davon, wie gebieterisch sie mit ihm umsprang, war Nico blitzschnellauf den Beinen, packte sie an der Taille und liebkoste ihren Nacken. „Sei nicht wütend auf mich, Gabriella, cara mia.“
„Dann ärgere mich nicht.“
Er rieb sein Kinn an ihrer zarten Haut. „Mache ich dich jetzt wütend?“, flüsterte er.
„Du kratzt.“ Ella schloss die Augen.
„Aber es gefällt dir?“
Ja, es gefiel ihr gut, so wie ihr alles an Nico gefallen hatte, seit er zu ihrem Cottage gekommen war. Und dennoch, wenn sie innehielt und darüber nachdachte … Sie hatten sich verhalten wie zwei … zwei …
Ella wirbelte herum und sah ihn an. „Benimmst du dich immer so?“
„Du denn?“
„Natürlich nicht!“
„Tja, du solltest es wirklich häufiger tun. Du hast ein außergewöhnliches Talent dafür, das Beste aus einem Mann herauszuholen.“
Sie hob die Hand. Doch blitzschnell hielt er ihr Handgelenk, bevor sie ihn ohrfeigen
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