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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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gefühlt. „Macht es dir Spaß, mich warten zu lassen? Hast du das absichtlich getan?“
    „Oh, um Himmels willen! Natürlich nicht. Ich habe einfach die Zeit vergessen.“
    Sie klang überhaupt nicht kleinlaut! Ganz im Gegenteil! Nico kochte vor Wut. Er blickte in Ellas gerötetes Gesicht, auf den weichen, sinnlichen Mund und wollte sie zur Strafe küssen, damit sie einsah, dass niemand einen Prinzen warten ließ.
    Kopfschüttelnd hielt Nico ihr die Beifahrertür auf. Ein Kuss zur Strafe? Wem, zum Teufel, glaubte er etwas vorzumachen?
    Beim Einsteigen streifte Ella ihn mit dem nackten Arm. Die flüchtige Berührung traf sie wie ein Stromschlag, erschrocken trat Ella zurück. „Nicht“, flüsterte sie.
    Sie blickten sich in die Augen.
    „Was nicht?“ Ein Schauer durchlief ihn. Nico war gleichzeitig wütend und beinah entsetzt über sich selbst, weil er so stark auf eine völlig harmlose Begebenheit reagierte. „Was habe ich getan, cara?“ , spottete er. „Gib mir nicht die Schuld an deinen Gefühlen. Du begehrst mich noch immer. Du bist nur zu scheinheilig, um es einzugestehen.“ Er ging ums Auto, setzte sich ans Steuer und knallte die Tür zu.
    Zittrig stieg Ella ein. Ignorier es einfach, befahl sie sich. Sonst muss ich womöglich zugeben, dass er recht hat.
    Nico fuhr mit quietschenden Reifen los, und nach einer Weile warf ihm Ella einen verstohlenen Blick zu.
    „Wer schmollt jetzt?“, fragte sie.
    „Ich nicht.“
    „Einfach keine Lust, dich zu unterhalten?“
    Nico lächelte. „Bitte, rede ruhig.“
    „Erzählst du mir etwas über Mardivino?“
    Widerwillig räumte Nico ein, dass Ella genau die richtigen Worte fand. Ihre Frage lenkte ihn von seinem Verlangenab. Und von dem Gedanken, dass er keineswegs sicher sein konnte, noch einmal mit Ella Scott ins Bett zu gehen. „Was willst du wissen?“
    „Alles.“
    „Alles ist ein bisschen viel verlangt.“ Den Blick auf die Straße gerichtet, begann Nico trotzdem die Geschichte Mardivinos zu erzählen. Manchmal verträumt und dann wieder leidenschaftlich, berichtete er von den Kämpfen um das wertvolle Land. Er sprach von spanischen, italienischen und französischen Aristokraten, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder versucht hatten, die Insel in ihren Besitz zu bringen – bis sie schließlich übereingekommen waren, sich die Beute zu teilen.
    Nicos Enthusiasmus war ansteckend, und Ella hörte mit der gespannten Aufmerksamkeit eines Kindes zu, das einem schönen Märchen lauschte. Nur begeisterte Ella nicht nur die Geschichte Mardivinos an sich. Nico faszinierte Ella. Während sie ihm zuhörte, konnte sie ihn in Ruhe betrachten, sich an seine Leidenschaft und Kraft erinnern, fast spüren, wie er mit der Zunge ihren Bauch liebkoste, ihre Oberschenkel …
    Der Anblick, der sich ihr jetzt unvermutet bot, verdrängte die aufwühlenden Erinnerungen. Tief in Gedanken versunken, hatte Ella kaum einmal aus dem Fenster der Limousine geschaut. Nun hielt Nico vor hohen, vergoldeten Toren. Als sie sich öffneten und die Sicht auf den Regenbogenpalast freigaben, stockte Ella der Atem.
    Im ersten Augenblick glaubte sie, ein Bühnenbild vor sich zu sehen, etwas, das wirklich da und dennoch nicht real war. Sie fragte sich, ob sie hinter den glänzenden Mauern einen großen, leeren, von Holzbalken gestützten Raum vorfinden würde. Und was steckte hinter all den verschiedenen Masken, die Nico trug? War nichts echt in seiner Welt?
    Aus einiger Entfernung erinnerte der Palast tatsächlichan einen Regenbogen, mit der ganzen Skala der leuchtenden Farben, von Violett bis zu einem kräftigen Purpurrot. Erst als sie näher heranfuhren, konnte Ella die kleinen Mosaiksteine ausmachen. Eine optische Täuschung. In Wirklichkeit existierte hier überhaupt kein Regenbogen.
    Nachdem Ella ausgestiegen war, konnte sie sich eine Vorstellung von der Größe der Schlossanlage bilden. Beete voller dunkelroter Rosen fassten smaragdgrüne Rasenflächen ein, davor lag ein von Arkaden gesäumter Hof, von dem eine Doppeltreppe zum Palasteingang führte. Ella sah einen Springbrunnen und davor eine wundervolle Statue, die eine Frau darstellte und so echt wirkte, dass Ella hingehen und testen wollte, ob sie wirklich aus Marmor war.
    „Los, komm“, sagte Nico ungeduldig.
    „Ich bin überwältigt“, gestand Ella.
    Sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Wenn sie aufhörte, gegen ihn zu kämpfen, war sie sehr süß. „Musst du nicht. Du bist einfach da, wo ich wohne.“
    Aber wie viele

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