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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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wenn sie es sich recht überlegte. „Hast du gedacht, du könntest hier einfach so deinen Willen durchsetzen? Dein droit du seigneur?“
    „Ich habe nicht groß nachgedacht. Du bist schlicht zu unwiderstehlich, cara.“
    „Dein Bruder muss mich für ein Flittchen halten.“
    Erstaunt zog Nico die Augenbrauen hoch. „Mein Bruder ist nicht naiv. Er wird weder dich noch mich verurteilen, nur weil wir getan haben, was zwischen einem Mann und einer Frau ganz natürlich ist. Ich hätte wirklich die Tür abschließen sollen …“, sagte er, mehr zu sich selbst als zu Ella.
    „Jetzt reicht es aber! Mich interessiert nicht, ob er mich verurteilt!“, widersprach sich Ella im Eifer des Gefechtsselbst. „Ich verurteile mich selbst, wenn du es unbedingt wissen musst. Tatsächlich bin ich entsetzt über mein Benehmen!“
    „Warum?“
    „Weil es falsch war.“
    „Ich bin anderer Meinung.“ Nico blickte sie unverwandt an und fragte sich, ob Ella ahnte, wie sensationell sie aussah, wenn sie wütend war. „Du begehrst mich, Gabriella. Streite es nicht ab. Du weißt, dass du mich willst.“
    Die feurigen dunklen Augen und der herrische Zug um den sinnlichen Mund ließen ihr Herz schneller schlagen, und nichts konnte daran etwas ändern. „Oh, ich leugne nicht, dass ich dich begehre. Aber so funktioniere ich nicht, Nico – wie übrigens die meisten Frauen genauso wenig. Körperliche Anziehungskraft genügt nicht.“
    „Beim letzten Mal hat es dich anscheinend nicht gestört“, lautete sein beleidigender Kommentar.
    „Das war, weil …“ Ella sprach nicht weiter. Sie hatte Angst davor, ihre Verletzlichkeit zu zeigen, Nico zu offenbaren, dass sie von ihm geträumt hatte – von Nico, dem starken, mächtigen Retter und intelligenten, interessanten, sexy Mann. Doch da hatte Ella sich einer Illusion hingegeben. Nico war nicht der, für den sie ihn gehalten hatte.
    „Weil?“
    „Vielleicht war ich zu voreilig“, gab sie zu. „Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch … Ich wusste nicht, dass du …“
    „Dass ich ein Prinz bin? Tja, jetzt weißt du es. Und ich muss sagen, das ist das erste Mal, dass es sich zu meinem Nachteil auswirkt.“
    Ihre Augen funkelten vor Wut. „Es geht nicht nur darum!“
    „Worum dann? Erklär es mir. Warum hast du so ein Problem mit meinem Titel?“
    „Der Titel ist nicht der Grund …“
    „Nicht?“
    „Nein! Mich stört, dass du es mir verschwiegen hast. Ich mag Unehrlichkeit bei einem Mann nicht.“
    „Zwischen zwei Menschen, die sich kaum kennen, ist totale Offenheit selten“, stieß Nico frustriert hervor.
    Möglicherweise hatte er recht. Plötzlich spielte jedoch noch etwas anderes eine entscheidende Rolle. Ella erkannte, dass Nico an Misserfolge nicht gewöhnt war, zumindest nicht bei Frauen. Wahrscheinlich hatte er zum ersten Mal nicht bekommen, was er wollte. In England hatte Ella ihn vor die Tür gesetzt, und hier lief es für ihn auch nicht so glatt, wie er vermutlich geglaubt hatte.
    Ein berauschendes Machtgefühl erfüllte Ella, das jedoch schnell verschwand und einer weitaus befriedigenderen Erkenntnis wich: In diesem Moment war Ella ihm trotz allem ebenbürtig.
    Sie lächelte ihn an. „Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich jetzt wirklich zurück ins Hotel und mir Notizen machen.“
    Nico wurde klar, dass er fürs Erste nicht weiterkommen würde. „Okay“, stimmte er locker zu. „Dann lass uns gehen. Wir können diese faszinierende Diskussion beim Abendessen fortsetzen.“
    „Nein, können wir nicht“, widersprach Ella. Sie musste sich schützen, nicht nur vor Nicos Anziehungskraft, sondern auch vor ihrer hilflosen Reaktion darauf. Und um das zu tun, musste sie Abstand zwischen ihnen beiden schaffen. „Ich werde den Abend in meiner wunderschönen Luxussuite verbringen und mir beim Zimmerservice etwas bestellen.“
    Völlig verblüfft stand er da, als sie mit hocherhobenem Kopf an ihm vorbeiging und die Tür aufriss. Jetzt war das Zimmer vom Gang her einsehbar. Da sich Palastangestellte und sein Bruder hier irgendwo aufhalten mussten, würde Nico es doch sicherlich nicht wagen, noch irgendetwaszu versuchen?
    Inzwischen lachte er leise über ihr Benehmen. „Oh, deine Kapitulation wird die Wonne selbst sein, cara.“
    „Dazu wird es nicht kommen, Nico“, erwiderte Ella scharf und hoffte, dass sie überzeugter klang, als sie war.

10. KAPITEL
    Nachdem sie lange genüsslich gebadet und auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen zu Abend gegessen hatte, studierte Ella die

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