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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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auf sich gezogen hat.«
    »Eure Eminenz.« Sie machte einen tiefen Hofknicks.
    Als sie sich wieder erhob, sagte Bischof Beaufort leicht amüsiert: »Ein besonders schöner Abend, nicht wahr?«
    Sie erwiderte das Lächeln. »Tatsächlich hoffe ich, dass er so schön bleibt, wie er ist.«
    »Wenn wir ein wenig umherschlendern, können wir nicht belauscht werden«, sagte er leise. Während sie nebeneinander durch den Saal spazierten, sagte er: »Ich denke, ich weiß, worüber Ihr mit mir sprechen wollt.«
    »Ich schwöre Euch, diese Gerüchte über mich entbehren jeder Grundlage«, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Es ist riskant, aber sehr klug, heute Abend hierherzukommen und Eure Ankläger damit zu überraschen.« Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich muss schon sagen, dieses große Kreuz und das … himmlische … Kleid zeugen von viel Fingerspitzengefühl.«
    »Danke, Eure Eminenz.«
    »Eure Feinde werden zweimal überlegen, ob sie nach einer derart öffentlichen Zurschaustellung Eures tugendhaften Wesens nicht besser einen Rückzieher machen«, sagte er. »Aber sagt mir, warum Ihr mich aufsucht.«
    »Weil meine Feinde auch Eure Feinde sind, Eminenz.«, sagte sie. »Das gefährlichste Gerücht über mich ist, dass ich mittels Hexerei die Königin dazu gebracht habe, eine Affäre mit Eurem Neffen einzugehen.«
    »Das ist natürlich der Grund, weshalb ich bereit bin, mit Euch zu sprechen«, sagte er schmallippig. »Ich bin froh, dass wir einander verstehen.«
    »Ich werde alles tun, um die Königin und Sir Edmund zu schützen«, sagte sie. »Könnt Ihr mir einen Rat geben, wie ich vorgehen soll?«
    »Ich kann Eure Gefangennahme nicht mehr verhindern«, sagte er, und Linnet sank der Mut. »Aber ich habe bessere Chancen, die Situation ruhig zu halten und das Ergebnis zu beeinflussen, wenn die Sache vor einem kirchlichen Gericht verhandelt wird.«
    Der Bischof nickte einer Gruppe gut gekleideter Männer zu, die Linnet nicht kannte.
    »Wenn ich Euch einen Rat geben darf«, sagte er, »dann begebt Euch so schnell wie möglich in eine Kirche und fordert Asyl.«
    »Gott schütze Euch, Eminenz.«
    »Gott schützt diejenigen, die den Verstand benutzen, den er ihnen gegeben hat.« Der Bischof blieb stehen und sagte mit einer Stimme, die laut genug war, dass die Umstehenden ihn verstehen konnten: »Woher bekommt Ihr derart edles Tuch? Ich weiß, dass es aus Flandern stammt, aber Ihr müsst mir den Weber verraten.«
    Bischof Beaufort, gerissen wie er war, nutzte sein weithin bekanntes Interesse am Tuchhandel mit Flandern, um die Gesellschaft in der Halle denken zu lassen, dass sie ein harmloses Gespräch über Geschäfte geführt hatten. Sie spielte nur allzu gern mit.
    »Der Name des Webers ist mir entfallen, Eminenz.« Der Bischof wusste sehr gut, dass der Name ein gut gehütetes Geheimnis war. »Wer auch immer die Stickereien an Eurem Ornat macht, ist sehr begabt … fast so begabt wie die Frau, die meine anfertigt.«
    Als sie ihm ihren Ärmel hinhielt, damit er ihn betrachten konnte, verdüsterte sich seine Miene, denn ihre Stickereien waren feiner.
    »Es wäre mir eine große Ehre, einen neuen Kardinalsornat zu stiften, wenn Ihr es mir erlaubt«, sagte sie. »Schließlich sollte ein Kardinalsornat von bestmöglicher Qualität sein.«
    »Das wäre eine exzellente Spende an die Kirche.«
    Linnet versuchte, nicht zu lächeln, als sie fragte: »Würde es auf meinen Zehnten angerechnet werden?«
    »Soweit ich informiert bin, könnt Ihr Euch eine zusätzliche Spende leisten.«
    Der reichste Mann Englands wusste sehr gut, wie man jemanden um sein Geld brachte.
    »Ich möchte auch gern eine Spende für die Kanzel entrichten, die Ihr zu Ehren unseres verstorbenen ruhmreichen Königs Heinrich erbauen lasst.«
    Der Bischof presste die Lippen aufeinander und nickte, sie wusste, dass ihre Geste ihn berührte. Es war weithin bekannt, dass der Bischof seinem Neffen, dem großen König Heinrich V., ausgesprochen zugetan gewesen war.
    Linnet wollte sich gerade verabschieden, als er noch einmal zu sprechen anfing.
    »Ich glaube, ich habe Euch mit Sir James Rayburn sprechen sehen, als Ihr das letzte Mal hier im Westminster-Palast wart. Könntet Ihr der Grund dafür sein, weshalb er einen einzigartigen Mangel an Dankbarkeit zeigte, als wir ihm die Ehe mit einer reichen Erbin anboten?«
    Linnet spürte, wie sie rot wurde, und senkte den Blick zu Boden. »Inzwischen ist er Euch dankbar, das kann ich Euch versichern.«
    »Hat er

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