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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Veränderung im Gesicht des Mannes überrascht.
    »Darf ich vorstellen? Meine Gemahlin«, sagte Wheaton und strahlte die zierliche Frau an. »Eine bessere Frau hat Gott nie erschaffen.«
    »Charles, bitte.«
    Sie hatte eine leichte, süße Stimme, die Jamie an die hohen Töne einer Harfe erinnerte. Doch ihre Gesichtsfarbe ließ unmissverständlich erkennen, dass Wheatons Frau krank war.
    »Das ist deine Tante, Lady Anne Wheaton«, sagte Wheaton und zitierte dann Chaucer: »›Ein jeder Mann mit Vernunft im Leib sollte Gott auf Knien danken für sein Weib.‹«
    Anne Wheatons Hand war eiskalt und leicht wie eine Feder, als Jamie sich darüber beugte, aber in ihren haselnussbraunen Augen lagen Wärme und Humor.
    »Wir haben sehr lange darauf gewartet, dich kennenzulernen«, sagte sie.
    Jamie war verwirrt. »Aber ich habe gerade erst erfahren …«
    »Natürlich, Lieber«, sagte sie. »Aber wir haben die ganze Zeit von dir gewusst.«
    »Warum …«
    Er brachte seine Frage nicht zu Ende, denn sie fing an zu husten. Es war kein leichter Husten, sondern einer, der ihren zarten Körper schüttelte und Jamie erschrecken ließ.
    »Lass mich dich nach oben bringen, Liebste«, sagte ihr Ehemann. »Ich bin mir sicher, die beiden jungen Männer werden warten, während du dich eine Stunde ausruhst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Lass mich einfach neben dem Feuer sitzen, es ist alles gut.«
    Wheaton half ihr in einen Sessel, dann stopfte er ihr ein Kissen in den Rücken und wickelte sie in eine Decke. »Ist es so besser, Liebes?«
    Unweigerlich wurde Jamie Wheaton gegenüber freundlicher gesinnt, als er beobachtete, wie der große Mann sich um seine kränkliche Frau kümmerte.
    »Mach keine Umstände, Charles. Ich habe nicht vor, mich heute von Gott zu sich holen zu lassen«, sagte sie und lächelte zu ihm auf. Dann wandte sie sich an Jamie und Geoffrey. »Bitte, nehmt doch Platz. Wir haben dieser Tage nicht oft Besuch, deshalb ist es für mich eine große Freude.«
    »Für mich auch«, sagte Jamie und meinte es auch so. Er nahm den Stuhl ihr gegenüber, obwohl die Hitze von dem lodernden Feuer ihn in Schweiß ausbrechen lassen würde.
    »Ein höflicher junger Mann«, sagte sie, an ihren Mann gewandt. »Genau wie Richard.«
    Wheaton tätschelte ihre Hand.
    »Könnt Ihr mir etwas von ihm erzählen?«, fragte Jamie, dem es leichter fiel, sie danach zu fragen als seinen Onkel.
    »Es hat mich nicht überrascht, dass deine Mutter ihm vertraut hat, denn es war unschwer zu erkennen, dass Richard ein reines Herz hatte«, sagte sie mit einem Lächeln in den Augen. »Er war der freundlichste Mann, den ich kannte.«
    »Wenn er so freundlich war, wie konnte er dann meine Mutter bei diesem schrecklichen Mann lassen?«
    »Er hatte deshalb ein schlechtes Gewissen, aber was konnte er tun? Der Mann war ihr Ehemann«, sagte sie. »Die Begegnung mit deiner Mutter hat ihn tief berührt. Wenn sie frei gewesen wäre, hätte er um ihre Hand angehalten. Er war sehr bestürzt und betete oft für ihre Sicherheit.«
    »Hm. Er hätte um das kämpfen sollen, was er wollte«, sagte Wheaton. »Stattdessen benutzte er das Kloster als Flucht vor dem Leben.«
    »Aber für deine Mutter ist alles gut ausgegangen«, sagte Lady Anne. Ein Lächeln erhellte ihr blasses Gesicht. »Als wir sie trafen, war uns sofort klar, dass sie und Lord FitzAlan einander sehr zugetan sind.«
    Jamie nickte.
    »Aus Respekt vor Richards Wunsch haben wir deine Familie nicht früher kontaktiert«, sagte sie. »Es hätte ihn sehr … aufgebracht.«
    Jamie räusperte sich. Sie lächelte ihn so liebreizend an, dass er sich unhöflich vorkam, als er sie bedrängte. »Ich bin sehr froh, Euch kennenzulernen, aber warum war es Euer Wunsch, dass ich hierherkomme? Ich bin ein Fremder für Euch.«
    »Weil du das einzige Kind unseres lieben Richard bist, natürlich«, sagte sie, als sollte diese Antwort genügen. »Und du bist auch der nächste Verwandte meines Ehemannes.«
    »Der nächste Verwandte?«
    »Was sie damit sagen will, ist, dass du mein Erbe bist«, sagte Wheaton. »Oder zumindest wärst du das, wenn die Wahrheit über deine Abstammung bekannt wäre.«
    Jamie fühlte sich, als bebe der Boden unter ihm.
    »Ich weiß nicht, ob ich als Bastard gelte, wenn ich von einem anderen Mann gezeugt wurde, während meine Mutter verheiratet war, aber ich bin mir sicher, dass ich keinen rechtlichen Anspruch auf Euer Land habe. Noch würde ich versuchen, einen solchen Anspruch zu erheben.«
    »Aber wir

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