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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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Macht in dem Moment verloren, da Bedford englischen Boden betrat.«
    Jamie legte die Hand auf ihren Oberschenkel. Wenn nicht so viel auf dem Spiel stünde, würde er es genießen, hier mit ihr zu sitzen und sich zu unterhalten.
    »Bedford ist sicher nicht sehr zufrieden mit seinem Bruder«, sagte sie. »Zuerst heiratete Gloucester Jacqueline de Hainaut noch bevor König Heinrich beerdigt war, obwohl jeder wusste, dass der König die Ehe verboten hatte.«
    Es war nicht Gloucesters Ehe, die Jamie mit ihr besprechen wollte.
    Linnet war jedoch so erbost über Gloucester, dass sie mit den Händen herumfuchtelte, während sie sprach. »Er hat Jacqueline bloß wegen ihres Anspruches auf Seeland und den Hennegau geheiratet.«
    Gloucesters fehlgeschlagener Feldzug im Namen seiner Frau um Seeland und den Hennegau hatte Geldmittel und Soldaten gebunden, die Bedford dringend für den Krieg in Frankreich gebraucht hätte. Noch schlimmer war jedoch, dass der Feldzug beinahe zu einem Bruch mit Burgund geführt hätte, Englands wichtigstem Alliierten in diesem Krieg, da auch Burgund Seeland und den Hennegau für sich beanspruchte.
    »Wenn ich Bedford wäre«, sagte Linnet, und ihr schönes Gesicht war hart wie Granit, »würde ich Gloucester für all den Ärger, den er verursacht hat, in den Kerker werfen lassen.«
    »Glück für Gloucester, dass sein Bruder ein nachsichtigeres Naturell hat als du.« Jamie lächelte und drückte ihren Schenkel. »Du hast schon gehört, dass Verzeihen eine Tugend ist, ja?«
    »Hm.« Sie verschränkte die Arme. »Ein Mann, der keine Reue zeigt, verdient auch keine Vergebung.«
    Keine Gnade für Gloucester. Es war an der Zeit herauszufinden, ob sie ihm welche gewährte.
    »Bedford hat mich nach Westminster gerufen. Ich breche morgen früh auf.«
    Er spürte, wie sie sich neben ihm versteifte. Die Augen stur geradeaus gerichtet fragte sie: »Wie lange wirst du weg sein?«
    »Das kann ich nicht sagen.« Er zuckte die Achseln. »Ein paar Tage. Vielleicht eine Woche.«
    Sie drehte sich um und sagte: »Ich werde dich vermissen.«
    Er hätte ein »Geh nicht!« oder »Nimm mich mit!« vorgezogen. Trotzdem war es besser als nichts.
    Dann schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn, und das war noch besser.
    »Komm mit mir nach London.« Er knabberte an ihrem Hals. »Wir könnten in deinem Londoner Haus wohnen, wo wir uns nicht verstecken müssen, um allein zu sein.«
    »Es gefällt mir, mich mit dir zu verstecken.«
    Tja, ihm nicht. Er war ihrer geheimen Treffen überdrüssig, er wollte nicht länger herumschleichen, als würde er mit der Frau eines anderen Mannes ins Bett gehen. Das war okay gewesen, als er hin und wieder mit Frauen anderer Männer ins Bett gegangen war. Aber jetzt nicht. Nicht mit Linnet.
    »Ich möchte gerne, aber einer von uns muss auf Owen und die Königin aufpassen«, sagte sie so vernünftig, dass es ihm auf die Nerven ging. »Wenn wir sie allein lassen, werden sie ihr Geheimnis niemals hüten.«
    Wie lange konnte er sein eigenes Geheimnis für sich behalten? Wie lange, bis ihr endlich klar war, dass sie seine Frau werden würde?
    »Komm ins Bett«, sagte er und zog sie hoch.
    Dieses Mal würde sie keine Zärtlichkeit von ihm bekommen. Aber er würde sich verdammt viel Mühe geben, damit sie ihn vermisste.
    Jamie hasste den Gedanken, sie zu verlassen, selbst wenn es nur für ein paar Tage war. Durch das schmale Fenster konnte er sehen, wie der Himmel dunkel wurde. Bald müssten sie sich anziehen und – natürlich getrennt – in ihre eigenen Gemächer gehen, um sich für das Abendessen umzuziehen.
    Wie Gift gärte es in seinem Magen, dass er gehen musste, ohne die Sache zwischen ihnen geregelt zu haben. Bald würden die Weihnachtsgäste ankommen, und im Palast würde es vor einflussreichen Männern wimmeln.
    »Wie viele andere hat es gegeben?«, fragte er.
    Linnet hob den Kopf vom Kissen, um ihn anzusehen. »Andere?«
    »Andere Männer«, sagte er und knirschte mit den Zähnen. »Andere Liebhaber.«
    »Spielt das eine Rolle?« Sie setzte sich auf. »Mit wie vielen Frauen warst du im Bett?«
    »Komm schon, Linnet, das ist ja wohl kaum das Gleiche.« Also wirklich, wie konnte sie das nur vergleichen?
    »Für dich natürlich nicht.« Sie wandte ihm den Rücken zu und schlang die Arme um die Knie.
    »Sag mir, dass es in England keiner sonst war.« Wieder dachte er an all die Gäste, die das Schloss schon bald beherbergen würde. Er würde es nicht ertragen zu wissen, dass ein

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