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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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anderer Mann sie ansah und sich daran erinnerte, wie sich ihre Haut unter seinen Händen anfühlte.
    Das Blut pochte in seinen Schläfen.
    »Es hat niemanden gegeben«, schnauzte sie ihn an.
    Gott sei gedankt! Er verschränkte die Hände im Nacken und atmete tief ein. Falls sie log, wollte er die Wahrheit nicht hören.
    »Was man von dir nicht sagen kann«, sagte sie und drehte sich zu ihm um. »Diese schreckliche Eleanor Cobham, zum Beispiel.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich nicht mit ihr schlafen wollte. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern.«
    »Lüg nicht! Du erinnerst dich sehr wohl.« Mehr zu sich selbst fügte sie hinzu: »Wunder Schwanz und so.«
    Linnet zog die Männer an wie das Licht die Motten. Sie wurden von ihrer engelsgleichen Schönheit und von ihrer Wildheit, die sie unter dieser Oberfläche verspürten, angezogen. Gott, wie sehr er es hasste, sie hier zurückzulassen.
    Er setzte sich auf, zog sie zu sich herum und blickte ihr fragend ins Gesicht. »Kann ich dir vertrauen, wenn ich fort bin?«
    Nach dem mörderischen Blick zu urteilen, den sie ihm zuwarf, gefiel ihr seine Frage nicht. Aber das war ihm egal. Er musste es wissen.
    »Kann ich das?«
    »Wenn du mir nicht vertraust, brauchst du gar nicht erst zurückzukommen.«
    Er wertete das als ein Ja. Aber er wollte mehr als bloß die Gewissheit, dass sie in den wenigen Tagen, die er fort wäre, zu keinem anderen Mann ins Bett kletterte.
    Sie warf die Bettdecken zurück, klaubte ihr Hemd vom Fußende des Bettes und sprang auf den Boden. Während sie die Arme hob, um sich ihr Hemd über den Kopf zu streifen, wanderte sein Blick mit ihrem Hemdensaum den graziöse Schwung ihres Rückens, ihren hübsch gerundeten Po und ihre unendlich langen Beine hinab. Gott im Himmel, sie war schön!
    Sie trat ans Fenster und schaute mit verschränkten Armen hinaus.
    Er folgte ihr und drehte sie zu sich um, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Mit Bedfords Rückkehr ist meine Aufgabe hier erfüllt.«
    Ihre Schultern spannten sich in seinem Griff an. Doch sie fing sicher nicht an zu weinen oder zu betteln, darauf konnte er warten, bis er alt und grau wurde.
    »Ich kehre für die Weihnachtsfeierlichkeiten nach Windsor zurück. Aber danach muss ich fort.«
    Sie streifte seine Hände von ihren Schultern. Mit kühler Stimme sagte sie: »So bald schon?«
    Gütiger Gott, Linnet, überwinde dich endlich! Er war es leid, geduldig zu sein, und verdammt überdrüssig, zu warten.
    »Vielleicht mache ich mir gar nicht erst die Mühe, aus London hierher zurückzukehren«, sagte er. »Schließlich ist es an der Zeit, dass ich mich nach einer Frau umsehe.«
    Wieder kehrte sie ihm den Rücken zu und sah aus dem Fenster. Nach einer ganzen Weile presste sie heraus: »Du solltest während der Weihnachtsfestivitäten hier sein, um zu helfen, die Beziehung zwischen der Königin und Owen zu vertuschen. Sie sind drauf und dran, sich zu verraten.«
    »Willst du bloß um der Königin und Owens willen, dass ich zurückkehre?«
    Mit dem Rücken zu ihm sagte sie: »Was soll ich deiner Meinung nach sagen, Jamie?«
    Er würde sie ganz bestimmt nicht bitten, es zu sagen. Wenn sie ihn nicht wollte, hatte es keinen Sinn, sie zu bedrängen. Diesen Fehler hatte er schon einmal gemacht.
    Er sammelte seine Kleidungsstücke vom Boden auf und zog sich an.
    »Ich bin mir sicher, du wirst genau das tun, wozu du Lust hast. So wie du es immer getan hast«, sagte er, während er seine Stiefel überstreifte.
    Er kochte vor Wut, als er quer durch den Raum stapfte und seinen Umhang vom Haken hinter der Tür nahm.
    »Und ich werde ebenfalls tun, wozu ich Lust habe.« Mit der Klinke in der Hand drehte er sich um. »Es gibt in London eine Menge Frauen.«
    Die Tür schlug hinter ihm ins Schloss.

18
    Das Licht des Winternachmittags war bereits fast verloschen, als Jamie und Martin endlich durch das große Tor des Westminster-Palastes ritten. Nachdem er Martin auf dem äußeren Burghof zurückgelassen hatte, damit dieser sich um ihre Pferde kümmerte, machte sich Jamie auf der Suche nach Bedford in den privaten Teil des Palastes auf.
    Soldaten mit Tuniken, auf denen das königliche blau-gold-rote Wappen prangte, wachten vor der Painted Chamber, die als königliches Audienz- und Schlafzimmer diente. Nachdem er ihnen seinen Namen und sein Begehr genannt hatte, ließ sich Jamie auf einer Bank nieder und wartete. Kurze Zeit später öffnete sich eine der schweren Doppeltüren einen Spalt, und einige Worte

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