Mein geliebter Wuestenprinz
Er schätzte die Ärztin und hoffte, dass sie und Jayne Freundinnen werden konnten. Und jedes Mal, wenn Jayne lächelte, entspannte er sich ein wenig. Doch sobald sie versuchte, der Höflichkeit zu genügen und mit Scheich Ali sprach, stieß sie auf kalte Ablehnung. Ali missachtete die Anstandsregeln, die in Zayed bei einem offiziellen Dinner galten.
Als Gastgeber hätte Tariq ihn hinauswerfen können. Sein Ärger verschlimmerte sich jedenfalls mit jeder Minute. Tariq wusste, dass er seinen Zorn nicht länger verbergen konnte. Die Leute, die in seiner Nähe saßen, bemerkten es zweifellos.
Gerade sagte Ali etwas zu Jayne. Sie biss sich auf die Lippen, errötete und senkte verlegen den Blick.
Jetzt war es genug. Tariq stand auf. Doch Jayne war schneller als er. Sie schob ihren Stuhl zurück, sprang auf und verließ hastig den Saal.
Er lief ihr nach und sah, wie sie in seinem Büro verschwand. Mit langen Schritten folgte er ihr.
Jayne ließ sich in den ledernen Schreibtischsessel fallen. Am liebsten hätte sie sofort eine E-Mail an Helen geschrieben. Vielleicht war ihre Schwester noch wach und würde ans Telefon gehen.
Sie fühlte sich einsam und hatte entsetzliches Heimweh. Nach nicht einmal einer Woche wollte Janye nur noch weg aus diesem fremden Land – weg von diesen unfreundlichen Menschen, die ihr immer nur wehtaten.
Plötzlich hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde, und drehte sich um.
„Was hat Ali zu dir gesagt?“, fragte Tariq ohne Umschweife.
„Ist doch egal.“ Ali war einfach nur unmöglich gewesen. Er hatte behauptet, dass seine Tochter die einzige Frau sei, die Tariq glücklich machen konnte. Hätte Tariq Leila geheiratet, wäre er jetzt Vater von gesunden Söhnen.
Jayne war dumm genug gewesen, sich Alis Worte zu Herzen zu nehmen. Sie sah zu Tariq auf und schüttelte abwehrend den Kopf.
Forschend sah er ihr in die Augen. „Es ist wichtig für mich. Du bist meine Frau.“
Sein Blick war weich und intensiv. Und sie spürte, wie ihr Körper darauf reagierte. „Nicht mehr lange.“
„Einen Monat. Und während dieses Monats erwarte ich von meinen Landsleuten, dass sie dich mit Respekt behandeln.“
„Weil ich deine Frau bin? Oder weil ich es tatsächlich verdiene?“
„Macht das einen Unterschied?“ Zärtlich berührte er ihre Wange. „Die Haut, die ich berühre, gehört dir. Du bist Jayne, und du bist meine Frau. Das ist ein und dasselbe.“
„Jayne Jones gehört dir nicht.“
Er antwortete nicht, sondern strich ihr sanft über die Lippen.
„Ich sollte jetzt gehen“, flüsterte sie, weil ihr Herz immer schneller schlug.
„Das finde ich nicht.“
Sie sah ihm in die Augen, und ihr Atem beschleunigte sich.
„Du begehrst mich“, sagte er leise. „Du erinnerst dich daran, wie wir uns geliebt haben, und willst es wieder erleben.“
„Das heißt aber nicht, dass du mich besitzt“, entgegnete sie schwach.
„Ich habe auch nichts vergessen, obwohl ich es mir gewünscht habe. Ich gehöre dir, und du gehörst mir, Jayne.“ Er nahm ihre Hände und zog Jayne hoch.
Im nächsten Augenblick hatte er sie an sich gezogen. Sie spürte seinen muskulösen Körper und fühlte, wie erregt er war. „Ich gehe jetzt.“
„Zu spät.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie leidenschaftlich.
Ein heißer Schauer rann durch ihren Körper, als sie seine Lippen auf ihrem Mund spürte. Und ohne es zu wollen, erwiderte sie den sinnlichen Kuss ihres Ehemannes.
4. KAPITEL
Jayne dachte nicht mehr an ihre Schwester oder ihre Nichten, sie vergaß alles um sich herum. Nur Tariq zählte. Hart und fordernd küsste er sie, bis ein derart starkes und wildes Verlangen in ihr aufstieg, dass es sie erschreckte.
Es war lange her, seit sie das letzte Mal jemanden so sehr begehrt hatte. Zu lange.
Lustvoller erschauerte sie, als er sie streichelte. Ihren Hals, die Schultern, ihren Rücken … Tariq wusste genau, was sie erregte.
Unwillkürlich atmete sie schneller und überließ sich den leidenschaftlichen Gefühlen, die er in ihr entfachte. Er presste sie an sich und vertiefte seinen Kuss. Dann ließ er seine Zunge spielerisch über ihre Lippen gleiten, nur um ihren Mund gleich darauf erneut in Besitz zu nehmen. Er küsste sie, als bekäme er niemals genug.
Leise aufstöhnend, schlang sie die Arme um seinen Hals und drängte ihre empfindsamen Brüste gegen seinen muskulösen Oberkörper. Dabei fühlte sie sich einfach wunderbar – wie eine Blume, die sich der Sonne öffnet.
Doch dann, so plötzlich,
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