Mein geliebter Wuestenprinz
schließen, da schob er einen Fuß in den Spalt.
„Vielleicht aber auch nicht“, sagte er leise. „Ich weiß ja erst seit heute von deinen völlig unbegründeten Ängsten.“
„Unbegründet?“ Jayne trat unwillkürlich einen Schritt zurück, und Tariq stieß die Tür auf.
Mit drei langen Schritten kam er ins Zimmer. Dann blieb er abrupt stehen und sah sich um. „Was ist das denn hier? Hast du etwa hier schlafen müssen?“
„Ja.“
„In diesem Loch?“
Sie nickte stumm.
Er nahm ihre Hand. „Komm, wir reisen ab.“
„Du hast aber doch gesagt, die Straßen sind überflutet.“
Er murmelte etwas Unverständliches. „Wir können zwar die Stadt nicht verlassen, aber wir können uns ein Hotel suchen.“ Er zog sie fest an seine Seite. „Ali hat mich beleidigt.“
Oh nein, dachte Jayne entsetzt. Sie sah die Verhandlungen mit Ali, Mahood und Karim bereits scheitern. „Warte, Tariq. Ich bezweifle, dass er davon überhaupt weiß. Leila ist verantwortlich dafür, nicht Ali, da bin ich mir ganz sicher. Vergiss es einfach. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie noch mehr Unheil stiftet.“
„Du bist meine Frau“, stieß er wütend hervor. „Man hat dir Respekt zu zollen.“
„Weshalb sollten mich andere Leute respektieren, wenn du es nicht einmal tust?“
Er sah sie entgeistert an, bevor er begriff, was sie meinte. Finster erwiderte er: „Du verlangst zu viel. Alle Beweise sprachen gegen dich. Es gab schließlich ein Kind.“
Jayne ließ die Schultern sinken. „Egal, es hätte sowieso nie funktioniert.“
Wieder umfasste er ihre Hand.„Weißt du, was das Schlimmste ist?“, fragte er leise. „Ich begehre dich immer noch. Trotz allem, was geschehen ist.“
Ihr war klar, was dieses Geständnis ihn kosten musste.
Aber es war nicht genug.
„Ich dachte, ich könnte es ignorieren. Aber als ich dich vorhin da draußen sah, in dem nassen Kleid, das deinen Körper kaum verhüllt …“ Er strich ihr zärtlich über den Hals und ließ seine Hand zu ihrer Brust gleiten. „… und mir alles gezeigt hat, was ich nicht haben durfte, da war es vorbei mit meiner Beherrschung. Ich gebe auf. Ich will dich, und ich werde dir nicht länger widerstehen.“
„Tariq!“
Doch es war zu spät. Leidenschaftlich zog er sie an sich und küsste sie. Zuerst wollte sie sich wehren. Es durfte nicht sein, es war alles falsch …
Spielerisch strich er mit der Zunge über ihre Lippen. Zärtlich und werbend. Jayne spürte, wie ihr Widerstand dahinschmolz, und gab sich geschlagen. Sehnsüchtig schmiegte sie sich an ihn.
Ein Kuss.
Es war ja nur ein Kuss.
Dann waren es schon zwei und drei. Verführerisch begann Tariq, kleine, aufreizende Küsse auf ihrem Hals zu verteilen.
„Tariq“, seufzte sie verlangend.
Er zog sie noch fester an sich, um die Lippen auf ihren Mund zu drücken. Dieser Kuss war anders, er war lang, stürmisch und doch innig und erregte beide aufs Äußerste. Hungrig pressten sie sich aneinander. Sie schob die Hände in sein seidiges schwarzes Haar, um ihn noch dichter zu spüren.
Im selben Moment stöhnte er heiser auf. Aber dann hob er den Kopf. „In diesem Rattenloch werden wir nicht miteinander schlafen. Komm mit.“
Jayne folgte ihm, getrieben von jener magischen Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte. Niemand begegnete ihnen auf den Korridoren. Sie liefen scheinbar endlose Flure entlang, bis sie endlich sein Zimmer erreichten.
Durch die geöffneten Fensterläden sah Jayne den dräuenden Gewitterhimmel. Da hatte Tariq auch schon die Tür abgeschlossen und kam zu ihr.
„Ich will dich“, murmelte er dicht an ihrem Ohr.
Lustvolle Schauer rannen bei diesen Worten durch ihren Körper.
„Sag, dass du mich auch willst, Jayne.“
Sekundenlang widerstand sie. Konnte Tariq nicht jede Frau mit einem Fingerschnippen ins Bett bekommen? Warum brauchte er gerade sie?
Er zog sie enger an sich und streichelte sie sinnlich. „Los, sag es.“
Sie spürte seine Erregung und wusste, wie sehr er sie begehrte.
Leise gab sie zu: „Ich will dich, Tariq.“
„Gut“, flüsterte er. „Ich will nicht den leisesten Zweifel zwischen uns. Nichts, was wir später bereuen müssten.“
Bereuen? Jayne versteifte sich augenblicklich und wollte sich fast schon umdrehen und gehen. Doch Tariq hob sie einfach hoch, trug sie zum Bett und legte sie sanft auf die Kissen. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen. Aber als sie seinem Blick begegnete, verschlug es ihr die Sprache.
In seinen dunklen Augen glomm
Weitere Kostenlose Bücher