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Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition)

Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition)

Titel: Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Herwig
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ein, wenn auch nur kurz. Dann ging ihm die Puste aus.
    »Ich will da jetzt ran.« Ritschie baute sich vor Wanda auf. »Können Sie mal die Opas da wegscheuchen? Der Punchbag ist mir.«
    »Die Herren haben gebucht«, versetzte Wanda aalglatt. »Und du kannst mich ruhig duzen, ich bin Wanda. Soll ich dich für später eintragen?«
    Ritschie ruckelte unruhig hin und her. »Wie lange soll das denn noch bei denen dauern?«
    Wanda tat, als ob sie im Buch nachsah. »Noch mindestens eine halbe Stunde.«
    »Ui, Kuchen!« Seine verhungerte Freundin war neben ihm aufgetaucht. »Wird das jetzt hier wie ein Café oder so was? Toll.«
    »Friss bloß keinen Kuchen«, befahl Ritschie. »Viel zu viele Carbs. Willst du nun ’ne anständige Figur bekommen oder nicht? Dann iss Quark. Steak. Hüttenkäse. Nicht so einen Mist.«
    Wanda zuckte zusammen. Zum Glück drehte Marianne gerade mit Hajos Frau eine Runde und konnte nicht hören, wie ihr geheiligter Streuselkuchen als Mist abgetan wurde.
    Das Mädchen seufzte. Dann kritzelte sie ihren Namen in die Gästeliste. Natalie Bell . Wanda sah im Computer nach. Natalie war eine der wenigen, die ordentlich ihren Monatsbeitrag zahlten. Im Gegensatz zu Ritschie, mit bürgerlichem Namen Richard Mowack. Eigentlich hätte Wanda ihn jetzt zum Zahlen auffordern müssen. Eigentlich. Aber etwas an der Art, wie er schlecht gelaunt und geradezu fiebrig den Raum mit den Augen absuchte, hielt sie davon ab. Dieser Typ war so unberechenbar. Er jagte ihr ein bisschen Angst ein. Und nicht nur er. Da waren einige von dem Kaliber. Ob sie mal diesen Kai um Hilfe bitten sollte? Gerade kam er auf sie zu.
    »Danke, Kai, dass du dich so nett um die beiden Männer gekümmert hast.«
    »Kein Problem. Ist doch gut, wenn Leute in dem Alter sich noch für Sport interessieren.«
    »Eben! Deswegen wollen wir auch noch mehr ältere Leute hier reinholen. Das Studio ist ja tagsüber kaum besucht.«
    Kai nickte anerkennend. »Da hast du vollkommen recht. Warum ist das Stefan nicht eingefallen?«
    »Keine Ahnung. Aber irgendwie muss ja Geld reinkommen. Denn die meisten …« Sie biss sich auf die Lippe. »Die meisten der jungen Leute zahlen einfach nicht. Stefan hat das schleifen lassen, und mich nehmen sie natürlich erst recht nicht für voll. Zumindest nicht alle«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Matti hinzu, der gerade brav seine Hantelbank mit einem Desinfektionstuch abwischte. Marianne hatte es ihm blitzschnell in die Hand gedrückt, bevor er fliehen konnte. Zum Glück hatte sie heute Sportkleidung und keine Feinstrumpfhosen an und sah fast aus, als arbeite sie im Herkules . Die Absurditäten hielten sich also im Rahmen. Auch Wanda hatte begonnen, sich sportlicher zu kleiden. Mit einem Seitenblick taxierte sie Kai, um zu sehen, welchen Eindruck ihre Worte bei ihm hinterließen. Er wirkte ungerührt.
    »Wie dem auch sei. Ich bin jetzt mal kurz weg, Marianne übernimmt. Ich muss Werbung machen. Wie heißt das heutzutage gleich? Marketing. Danke noch mal, Kai.«
    »Marketing?«
    Wanda lächelte. »Ich frage in der Schwanenapotheke hinten am Park nach, ob ich das hier aufhängen darf.« Sie griff unter den Tresen und holte eins der kleinen Plakate hervor, die sie gestern Abend höchstpersönlich auf dem Computer geschrieben und ausgedruckt hatte, genau wie früher die Sonderangebote für den Teeladen. »Hoffentlich erlauben sie es.«
    »Na klar erlauben die das. Ich komme nämlich mit. Die Apothekerin ist meine Ex.«
    Wanda musterte Kai unauffällig von der Seite, als sie nebeneinander die Straße hinuntergingen. Die Apothekerin war also seine Exfrau? Sie war eindeutig wesentlich älter als Kai. Wanda kannte sie unter dem Namen Frau Wienert, schließlich löste sie dort seit Jahren Rezepte ein. Der Typ höhere Tochter, freundlich, reserviert, mit einer winzigen Spur von Herablassung. Kaum zu glauben, dass die mal mit Kai verheiratet gewesen sein sollte. Mochte er ältere Frauen?
    »Du bist also geschieden?«, nahm Wanda das Gespräch wieder auf.
    »Noch nicht. Wir leben getrennt. Seit einem Jahr. War nicht einfach. Ist es immer noch nicht.«
    »Ich weiß. Manchmal klappt das mit dem Altersunterschied doch nicht so, wie man hofft«, versuchte sie ihn zu trösten.
    »Altersunterschied?«
    »Nun …« Wanda geriet leicht ins Stottern. »Wenn die Frau älter als der Mann ist, meinte ich.«
    »Dein Mann war jünger?«
    »Nein, ich meinte, deine Frau, also fast Exfrau, meinte ich …« Wanda brach ab.
    »Meine Ex ist

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