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Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition)

Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition)

Titel: Mein Gott, Wanda: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Herwig
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akzeptiere deine Entscheidung. Was bleibt mir anderes übrig? Auch, wenn ich noch nie eine Frau getroffen habe, die so viel von Bautechnik versteht wie du, Wanda. Es ist wirklich schade um uns.«
    »Das ist es nicht, Ecki. Es gibt hier noch eine Menge anderer netter Frauen, schau dich doch mal um. Zum Beispiel …« Ihr Blick blieb an Brigitte Bardot hängen, die heute mehr oder weniger in Unterwäsche trainierte und ihren langen Schwanenhals reckte. »Die dort. Ich glaube, die mag dich.«
    Ecki kniff prüfend ein Auge zu. »Die hat was von …«
    »Eiffelturm?« Wanda wusste selbst nicht, woher das plötzlich kam.
    Ecki pfiff anerkennend. »Du sagst es. Das meine ich, du verstehst meine Sichtweise. Wirklich schade, das mit uns.« Doch dann setzte er sich plötzlich in Bewegung und schlenderte wie zufällig hinüber zu der Blonden.
    Jemand klatschte leise hinter Wanda.
    »Stefan! Du bist ja noch hier! Ich dachte, Marianne wollte dich nach Hause fahren.«
    »Macht sie auch gleich.« Stefan ächzte leise und rückte ein bisschen auf seinem Stuhl hin und her und lagerte sein linkes Bein vorsichtig auf einer Lederbank.
    »Hast du gut gemacht«, lobte Stefan. »Jetzt ist er wenigstens nicht beleidigt. Und mit wem warst du nun wirklich im Theater?«
    »Das wirst du schon noch irgendwann erfahren! Irgendwelche Neuigkeiten wegen des Wettbewerbs?«
    Er schüttelte den Kopf. »Noch nichts. Außerdem wärest du die Erste, die davon erfährt. Mann, ich kann immer noch nicht glauben, was du hier alles auf die Beine gestellt hast, Mama. Und dass du mir nichts davon erzählt hast! Weiß Papa davon?«
    Wanda stutzte einen Moment lang, und dann fiel ihr auf, dass sie seit Wochen, wahrhaftig Wochen keine einzige Sekunde lang an ihren Exmann gedacht hatte. »Nein. Du kannst es ihm ja erzählen.« Das meinte sie ehrlich. Sie verspürte, im Gegensatz zu Biggi, keine Rachegelüste.
    Das Telefon klingelte.
    Wanda ging ran. » Studio Herkules, guten Tag?«
    »Sind Sie das alternative Fitnessstudio?« Eine sympathische Frauenstimme.
    »Sind wir was?«, fragte Wanda verdutzt.
    »Das Studio, wo man im Garten Kaffee trinken kann?«
    »Äh, also … ja.«
    »Kann man mal vorbeikommen, oder muss man da einen Termin machen?«
    »Nein, kommen Sie ruhig vorbei.«
    »Alles klar.« Die Frau legte auf, und noch bevor Wanda einen klaren Gedanken fassen konnte, klingelte es wieder.
    »Studio Herkules.«
    »Zu Ihnen kommen doch vorwiegend ältere Leute hin, oder?« Dieser ältere Mann klang topfit.
    »Na ja, Alt und Jung, ehrlich gesagt.«
    »Aha. Dann haben die das falsch beschrieben. Aber dann kann man doch ohne weiteres als älterer Mensch mal vorbeikommen, oder? Wissen Sie«, die Stimme wurde vertraulich, »ich soll ja Sport machen, vom Arzt aus, und im Seniorenzentrum sind immer nur dieselben Gesichter, und alle klagen über ihre Krankheiten.«
    »Wer hat was falsch beschrieben?«, hakte Wanda nach.
    »Na, die von der Zeitung. Der Artikel über die besten Fitnessklubs der Stadt. Die irgendwelche Preise gewonnen haben, haben Sie das nicht gelesen? Sie sind doch dabei.«
    »Gut. Danke. Bis dann.« Wanda ließ den Hörer sinken. »Stefan, wo ist die Zeitung von heute? Hast du schon mal reingeschaut?« Ein Kribbeln breitete sich auf ihrer Haut aus. Konnte das wahr sein?
    Stefan drehte sich auf seinem Stuhl nach links und rechts. »Nee. Hier ist sie nicht.«
    Wanda ging zum Tresen und tippte etwas in den PC . »Ich habe doch heute früh erst die Nachrichten auf der Stadt-Anzeiger-Seite durchgesehen, da hätte ich doch was finden müssen.« Sie wechselte zu ihrer Mailbox. Nichts.
    »Vielleicht hängt die Info noch in den unendlichen Weiten des Universums?«
    Wanda schüttelte irritiert den Kopf. Sie klickte sich auf die Webseite des Wettbewerbes durch. UNSERE GEWINNER prangte es dort fett und rot.
    Das Telefon klingelte schon wieder, Wanda ignorierte es. »Stefan«, sagte sie langsam, während ihre Augen den Bildschirm überflogen.
    1. Platz – Atlantis Center
    2. Platz – Fit ’n Hip
    3. Platz – Planet of Fitness
    »Und wo sind wir?«, fragte sie bestürzt. Sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen. »Wir müssen doch irgendwo sein, was hat der denn sonst eben am Telefon gemeint?«
    »Ist doch okay, Mama.« Stefan war hinter sie getreten und legte ihr die Hand auf den Arm. »Wir müssen doch so einen Kram nicht gewinnen.«
    »Ich hätte es mir aber so für dich gewünscht«, sagte Wanda leise. »Das Geld hättest du weiß Gott gut gebrauchen

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